Talfahrt im zehnten Anlauf gestoppt - Bad Tölz zerlegt Weißwasser

Heimpleite gegen BietigheimHeimpleite gegen Bietigheim
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"Wir wollen versuchen, in den verbleibenden Spielen die beste Mannschaft der Rückrunde zu werden." Für ein derartiges Bonmot ist Peter Obresa für gewöhnlich weniger bekannt, doch an diesem Abend erfreute der Löwen-Coach Pressevertreter und Zuhörer mit dieser flapsigen Bemerkung. Der Grund für Obresa´s Erleichterung lag auf der Hand. Soeben hatte seine Mannschaft mit einer engagierten Darbietung die Überraschungsmannschaft aus Weißwasser gedemütigt und damit die unrühmliche Serie von neun sieglosen Spielen, bei nur zwei errungenen Punkten, eindrucksvoll beendet. 7:1 (3:0,0:1,4:0) hiess es am Ende in einer Begegnung, die aus Tölzer Sicht einzig durch die Spieldauerstrafe von Kapitän Derek Mayer überschattet wurde. Mann des Abend war unstrittig der Kanadier Christopher St.Croix, der mit vier Beihilfen und einem selbst erzielten Treffer das Ausrufezeichen in Sachen Effizienz war.



Erfreulich aus Tölzer Sicht war das Comeback des jungen Michael Baindl nach überstandener Schulterverletzung. Auch Sepp Keller trainiert seit Kurzem wieder, dürfte schon bald wieder zum Kader stoßen. Abmelden hingegen musste sich neben dem noch gesperrten Toni Prommersberger, krankheitsbedingt der zuletzt so agile Florian Curth. Die Ausfälle bei den Gästen wirkten ungleich schwerer. Mit Defender Mats Lindmark und Sturmführer Matthias Wickström fehlten Horymir Sekera zwei Fünftel seiner Paradereihe. Als Ausrede wollte Sekera die Ausfälle nicht heranziehen; seine Mannschaft hätte heute einfach schlecht gespielt. Dazu kam ein mehr als unsicherer Ronny Glaser im Gästetor, sowie eine in Bad Tölz eigentlich nicht gekannte Stärke bei eigenen Powerplay. Fünf der sieben Löwen-Treffer fielen bei numerischer Überlegenheit. Die unter der Woche vorgenommene Umstellung der Sturmreihen wirkte sich in keinster Weise negativ aus, geradezu ungewohnt harmonisch wurde das Gros der Spielzüge vorgetragen.



Eine erste Demonstration der neuen Überzahlstärke bekamen die Füchse Mitte des ersten Drittels zu spüren. St.Croix von der Blauen, Glaser wehrt unglücklich ab, Florian Leitner ist beim Rebound zur Stelle. Zwei Minuten später benötigte Christian Urban für sein zweites Saisontor gerade einmal sieben Sekunden Powerplayzeit. Auch hier kam der Schlagschuss von St.Croix, auch hier wirkte Glaser nicht gerade souverän beim Abwehrversuch. Einen Augenschmaus der besonderen Art bot Jeffrey Hoad den 1800 Zuschauern. Das gegnerische Tor umfahrend schlenzte der Torjäger - heute mit Tim Regan und Sebastian Kottmair in einer Formation - die Scheibe ansatzlos an das Hinterteil von Glaser und von dort ins Tor. Ein äußerst schlitzohriger Moment des 31jährigen Kanadiers, dem noch ein zweiter folgen sollte. Zunächst jedoch versäumten es die Buam, den Sack im zweiten Abschnitt vorzeitig zu zumachen. Bei einigen aussichtsreichen Möglichkeiten, gerade bei 2-1 oder 3-2 Situationen, fehlte es den jungen Spielern wie Urban oder Erlacher an der nötigen Kaltschnäuzigkeit. So kam der Anschlusstreffer der Sachsen dann auch nicht gänzlich überraschend. Eine erste Drangphase stoppte der vorzüglich aufgelegte Patrick Couture noch nahezu alleine. In Unterzahl zum Ende des Drittels musste er aber einen Kracher von Thiede nach Vorne prallen lassen und das Gegentor durch Dorian Anneck hinnehmen. Gleich nach der Pause galt es eine weitere brenzlige Situation zu überstehen. Der im Vergleich zur Vorwoche bis dato unauffällige Roland Seckler, verlor bei einigen Aktionen kurzzeitig etwas die Übersicht, so dass sich die Hausherren plötzlich einer 3-5 Konstellation erwehren mussten. Doch auch die Lausitzer wurden nicht von den nunmehr kleinlichen Entscheidungen des Geretsrieder Unparteiischen verschont und schnell zeigte sich, wer dieses Spiel gewinnen würde. Denn jetzt war es Zeit für den zweiten Streich von Jeff Hoad, der während der Fahrt hinter das Tor von Glaser, selbigem die Scheibe aus praktisch nicht vorhandenem Winkel in die Maschen setzte.

Wer neun Spiele in Serie keinen Dreier einfuhr, begnügt sich keineswegs mit dem Verwalten eines solchen Spielstandes. Nein, es sollte schon eine deutlich spürbare Befreiung von den jüngsten Negativerlebnissen sein. Die Treffer von Florian Leitner und Rod Stevens fielen ebenso nach dem Schlagschuss, Abpraller, Rebound-Prinzip, Christopher St.Croix´s Blueliner fand indes den Weg direkt ins Netz.



Peter Obresa war im Anschluss verständlicherweise voll des Lobes über seine Mannschaft. Sein Team brachte im Powerplay die Scheibe ein ums andere Mal gefährlich vor das Tor, hatte zudem eine beachtliche Anzahl an Einschussmöglichkeiten, deren Verwertung freilich noch einer individuell anzueignenden Cleverness bedürfe. Auch in Unterzahl sah Obresa seine Eleven äußerst wirkungsvoll. Lediglich die Hinausstellung von Derek Meyer wurmte den Coach. Sicher ist er von Martin Sekera gereizt worden, doch muss sich ein Kapitän zusammenreißen können, erst recht wenn bereits zwei Verteidiger fehlen. Meyers Platz wird am Sonntag in Straubing der 17jährige Max Prommersberger einnehmen - zum ersten Mal in einem Punktspiel über die volle Distanz. (orab)

Tore:

1:0 (08:51) Leitner (St.Croix 5-4), 2:0 (10:54) Urban (St.Croix 5-4), 3:0 (15:27) Hoad (Regan, Stevens), 3:1 (39:18) Anneck (Thiede 5-4), 4:1 (43:33) Hoad (Regan), 5:1 (49:02) Leitner (St.Croix 5-4), 6:1 (52:37) Stevens (St.Croix 4-3), 7:1 (56:37) St.Croix (Hoad, Regan 5-4)

Strafen: Bad Tölz 16+5+Spieldauer (Mayer - Stockstich) - Weißwasser 22

Schiedsrichter: Seckler (Geretsried) - Rische,Velkoski

Zuschauer: 1730

Spieler des Spiels: Christopher St.Croix


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