Tabellenführer in Nöten

Erster Neuzugang der IndiansErster Neuzugang der Indians
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Wer

Oben ist pachtet das Glück, wer unten ist, hat noch nicht einmal

Pech. Die Hannover Indians zeigten gegen den Tabellenführer aus

München eine prächtige Leistung, mussten aber der Abgezocktheit des

Gegners und eigener Naivität Tribut zollen. Jetzt droht sogar,

sollte es am kommenden Wochenende punktuell nicht besser laufen,

Platz 14.

Dennoch

zeigten die Hannover Indians von Beginn an Kampf, Biss und Fairness,

und haderte nach zehn Minuten lediglich an zwei Komponenten: Der

eigenen Ineffizienz und einem starken gegnerischen Keeper. Jochen

Vollmer im Kasten der Münchner konnte sich über mangelnde Arbeit

nicht beschweren, und besonders im ersten Powerplay der Hannoveraner

musste sich mancher neutraler Beobachter fragen, wer den jetzt in die

DEL will und bei wem das Abstiegsgespenst haust. Aus heiterem Himmel

dann die Führung des Tabellenführers. Hede (8.) durfte das Tor von

Münster ungehindert umfahren und den frei gesperrten Heatley

bedienen und dieser wiederum erzielte per Direktabnahme ungehindert

das 0:1. Wie überrascht auch der ECH über dieses Tor war zeigte das

nächste Powerplay. Von der totalen Überlegenheit wenige Minuten

zuvor weit entfernt konnte man froh sein, dass Gyori und Kompon bei

Kontern nicht schon für die Vorentscheidung sorgten.

Das

zweite Drittel begann dann mit einem Paukenschlag. Die Indians

belagerten im Überzahl wieder einmal den Kasten von Vollmer, und

Hughes konnte schließlich Leisenring (22.) bedienen und dieser

erzielte das zu diesem Zeitpunkt mehr als verdiente 1:1. In der Folge

gab es ein gutes Zweitligaspiel zu sehen mit einem engagierten ECH,

der verzweifelt versuchte sein Glück zu erzwingen während die

Münchener sich, auf die Defensive verlassend, es mit schnellen

Kontern, einer guten Technik und einem besseren Spielaufbau

versuchten. In der 28. Minute dann wieder Stress pur für alle

hannoverschen Anhänger. Nacheinander wanderten Bagu und Saggau auf

die Bank und in dieser Phase bewahrte Münster seine Farben mit

teilweise spektakulären Paraden vor einem Rückstand. Höhepunkt von

Münster schließlich die 29. Minute, als Hede einen Penalty nicht

verwandeln konnte. Wenn die Stars nicht für die Führung sorgen,

dann muss es halt der Nachwuchs tun. Münchens Coach Cortina schickte

Wichert auf das Eis, und der erhielt in der 33. Minute die Scheibe

von Auger und bezwang mit einem fast unhaltbaren - weil abgefälscht

- Schuss Münster. Wütende Angriffe der Indians waren die Folge,

die aber regelmäßig von der dichten Münchner Verteidigung und

einem starken Vollmer abgewehrt wurden.

Das

Abschlussdrittel stand ganz im Zeichen eines leidenschaftlichen ECH

und eines fast schon, für bayrische Verhältnisse, unterkühlten EHC

München. Die Gäste checkten jetzt stellenweise mit zwei Mann vor

und besonders die eminent starken Hede, Wrigley und Wycisk stellten

die ECH-Defensive vor besondere Aufgaben. Diese konnte jedoch mit dem

Druck gut umgehen und zeigte sich, so lange die Kraft reichte, auch

im Aufbau bemüht. Besonders der zuletzt mit nicht so vielen

Eiszeiten bedachte Priebsch war überraschend einer der stärksten

Verteidiger des Liganeulings. In der 56. Minute dann schließlich die

endgültige Entscheidung. Jann verwertete einen schulmäßig

durchgeführten Konter zum 1:3, und führte die endgültige

Entscheidung herbei.

Stimmen:

Joe West (Hannover): „München ist eine starke, sehr gut besetzte

Mannschaft. Wir haben heute eine der besten Leistungen der letzten

Wochen gebracht und kein Glück gehabt. Die Vorbereitungen auf die

Play-Downs laufen voll weiter und wenn wir weiter so spielen, da bin

ich mir sicher, werden wir eine gute Rolle spielen.“

Christan

Winkler (München): „Es war das erwartet schwere Spiel für uns.

Wir hatten nach dem 2:3 vom Freitag einiges gut zu machen und das ist

uns gelungen. Die Entscheidung fiel evtl. auf der Torhüterposition.

Vollmer agierte einen Hauch besser als Münster.“

Statistik:

0:1 (7:26) Heatley (Hede, Jann), 1:1 (21:33) Leisenring (Hughes) 5-4,

1:2 (32:35) Wichert (Auger, Buchwieser), 1:3 (55:06) Jann

(Buchwieser, Lavallee).

Strafminuten:

Hannover 6 - München 10

Schiedsrichter:

Franz

Zuschauer:

2381

Manfred

Schneider







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