Straubing Tigers bestrafen Sorglosigkeit

Mit einem 8:6 (4:3, 3:2, 1:1) bekamen die Fans der Straubing Tigers am Freitag beim Sieg gegen den Schwenninger ERC eine bisher in dieser Saison an der Donau noch nicht dagewesene und äußerst ungewöhnliche Torflut zu sehen. Trotzdem riss die Zweitliga-Begegnung die rund 1.850 Zuschauer nicht allzu sehr von den Sitzen.
Beide Mannschaften und auch die Besucher hatten nämlich nach wie vor sichtlich Mühe, mit der neuen, strengeren Regelausregelung durch Hauptschiedsrichter Dimmers zurecht zu kommen. Diese und die damit verbundenen 36 Strafminuten waren aber nur zwei Gründe, warum insgesamt 14 Tore, die meisten davon im Nachschuss und aus einer kurzen Distanz, fielen.
Viel entscheidender für den kuriosen Spielverlauf, der mehr einem freundschaftlichen Vergleich denn einem Punktspiel entsprach, war, wie wenig entschlossen die Mannschaften über weite Strecken bei ihrer Defensivarbeit zu Werke gingen. Was auch für die ansonsten gerade vor dem eigenen Tor gut arbeitenden Gastgeber, die in der gesamten 2. Bundesliga bislang die wenigsten Gegentore kassiert haben, galt.
Nur ein bezeichnendes Beispiel bot dafür etwa die Entstehung des dritten Schwenninger Treffers, der Mike Bales ordentlich die Laune verdarb. Bei einem Break konnte der Tigers-Goalie zwei Schüsse abwehren, aber selbst beim dritten Nachschuss war immer noch kein Verteidiger zur Stelle, der Robert Brezina am überlegten Einschuss hätte hindern können.
Der Weg zum Sieg wurde Straubing aber durch die Sorglosigkeit und mangelnde taktische Disziplin der mit vier Treffern vor allem im Powerplay effektiven Gäste leicht gemacht. Die Wild Wings verspielten im ersten Drittel eine zweimalige Zwei-Tore-Führung und gerieten schließlich im zweiten Abschnitt, in dem sie noch einmal mit 5:4 in Führung gingen, unwiderruflich auf die Verliererstraße.
Als die Tigers, die ohne den gesperrten John Hecimovic, aber mit dem angeschlagenen Billy Trew aufliefen, in der Begegnung mit einem 7:5 zur zweiten Pause die Oberhand gewonnen hatten, waren ihnen die am Ende verdienten drei Punkte aufgrund eines wieder konzentrierteren Auftretens in den letzten zwanzig Minuten nicht mehr zu nehmen.
Tore:
Straubing: Mann (2), Batherson (2), Elfring, Palmer, Fallscheer, Gallant
Schwenningen: Junker (2), Brezina (2), Moger, Whitecotton