Steelers im Aufschwung!?
Steelers im Aufwind!?
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Am
Dienstagabend gab es für die Fans des SC Bietigheim-Bissingen eine gute und
eine schlechte Nachricht. Die schlechte: die Steelers sind mit 3:5 aus dem Pokal
ausgeschieden. Die gute: Die Mannschaft war im Spiel gegen den DEL-Tabellenführer
Eisbären Berlin gegenüber den schwachen Leistungen vom Wochenende kaum wieder
zu erkennen.
Sportliches: Gut zweieinhalb Drittel lang hielt das Team von Danny
Naud gegen die klassenhöheren Gäste hervorragend mit. Mit etwas Glück, aber
auch einer hervorragenden Leistung reichte ein Überzahltor von Benjamin
Hinterstocker (9:07) um sogar mit einer Führung in die erste Pause zu gehen.
Als der DEL-Tabellenführer dann im zweiten Drittel schon nach 46 Sekunden,
ebenfalls in Überzahl, den Ausgleich erzielte und im Vier-Minuten-Takt auf 3:1
davon zog, rechnete wohl die ganze Halle mit einer Vorentscheidung. Bietigheim
wirkte in dieser Phase tatsächlich angeschlagen, Torhüter Scott Fankhouser
hatte beim 3:1 durch Keith Aldridge auch keine allzu glückliche Figur gemacht.
Aber die Steelers hatten auch das Glück des Tüchtigen an diesem Abend auf
ihrer Seite. Ein Sonntagsschuss von Marek Sebek brachte die Gastgeber noch
einmal heran (31:36). Torhüter Oliver Jonas war hierbei die Sicht verdeckt. Und
auch der hervorragend leitende Schiedsrichter Sander schlug sich ein wenig auf
die Seite des Underdogs. Gegen Berlin pfiff er in dieser Phase immer ein wenig
kleinlicher, aber stets korrekt. Als dann gleich zwei Eisbären auf der
Strafbank saßen, schaffte Darren Ritchie, nach hervorragendem Doppelpass mit
Andrej Kovalev, tatsächlich den Ausgleich (33:33). Berlin wirkte konsterniert.
Die Steelers hätten hier die Weichen vielleicht auf Sieg stellen können, doch
ganz langsam ließen nach einem temporeichen Spiel die Kräfte nach. Nach 1:11
Minuten im Schlussabschnitt hatte Robert Brezina noch die dickste Chance sein
Team in Führung zu bringen, doch einen an ihm selbst verursachten Penalty
schoss er neben das Tor. Ab Mitte des Schlussdrittels ging dann beinahe nichts
mehr beim SCBB. Bei den Eisbären war der absolute Siegeswille zurückgekehrt.
Denis Pederson mit seinem dritten Treffer (51:35) und Darryl Shannon (54:17)
schossen die Berliner schließlich zum Sieg.
Stimmen: Berlins Trainer Pierre Pagé hatte mit seinem Statement in
deutsch beinahe so viel Probleme wie sein Team zuvor 60 Minuten lang mit dem
Zweitligisten. »Das war heute wie David gegen Goliath. Bietigheim hat drei
Drittel lang 100 Prozent gegeben. Bei uns kam die Motivation erst im dritten
Drittel. Wir haben heute ein gutes Spiel vor guten Zuschauern gesehen.«
Bietigheims Cheftrainer Danny Naud sah das Spiel ähnlich. »Ich glaube wir können
heute alle stolz auf die Steelers sein. Das war ein super Spiel für die
Zuschauer. Die Mannschaft hat sich einen freien Tag morgen verdient.« Zu sehr
wollte er dann aber doch nicht in Euphorie verfallen. »Wir müssen jetzt aber
den Blick auf Freitag richten. Ich hoffe wir können unser tempo von heute ins
Spiel gegen Heilbronn mitnehmen.«
Kader: Peter
Gulda wird nach seinen zwei Disziplinarstrafen aus Landshut am Freitag definitiv
fehlen. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo die Abwehr erstmals richtig
funktioniert hat. Dafür kehrt Steffen Michel ins Training zurück. Er ist
schmerzfrei und wenn alles gut geht, kann er am Wochenende wieder spielen.
Ausblick:
Wenn die Steelers noch einmal diese Leistung abrufen können, sollte am Freitag
ein Sieg im Derby gegen Heilbronn drin sein. Zumal die Falken die weite Reise
nach Wolfsburg und die Enttäuschung einer 2:5-Niederlage in den Knochen haben.
Bietigheim wird aber vor eigenem Publikum stärker unter Druck stehen. Zudem
darf in der Euphorie nach der guten Leistung nicht wieder die gegen Berlin
gezeigte taktische Disziplin vergessen werden