Steelers-Geschäftsführer Volker Schoch im Hockeyweb-InterviewSportliche Ausrichtung der Steelers auf dem Prüfstand

Herr Schoch, das Saisonziel „Heimrecht im Viertelfinale“ wurde klar verfehlt. Woran hat es gelegen und wo sehen Sie den Knackpunkt in der Saison?
Fehlende Konstanz, verbunden mit Unsicherheit und fehlendem Selbstvertrauen. Wir haben es nicht geschafft, das Leistungspotenzial der Spieler abzurufen.
Haben Sie Verständnis für den Unmut der Fans und wie lautet das Ziel für die neue Saison?
Ich habe vollstes Verständnis für den Unmut: Keines unserer Ziele wurde erreicht. Unser Ziel ist es wieder erfolgreiches Eishockey zu spielen, den Tatsachen ins Auge zu sehen und die gewonnenen Erkenntnisse zu bewerten und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten – schonungslose Aufarbeitung der Saison.
Das Projekt Aufstieg in der DEL2 naht und der Standort Bietigheim gibt ein Top-Umfeld her. Können Sie finanziell sicherstellen, dass die Steelers um einen Aufstiegsplatz mitspielen?
Wir haben wirtschaftlich in den letzten Jahren besonnen gehandelt – jetzt wollen wir gemeinsam mit Sponsoren, Unterstützern u. Kommune die wirtschaftliche Machbarkeit prüfen. Ziel ist es, in der kommenden Saison eine andere Rolle zu spielen als in der abgelaufenen; wir sind nicht alleine in der Liga und werden alles in unseren Möglichkeiten tun um den Aufstieg mitzuspielen
Gibt es schon personelle Überlegungen für die kommende Spielzeit? Insbesondere, was die sportliche Leitung und einige Leistungsträger in der Mannschaft betrifft?
Natürlich arbeiten wir an diesem Thema. Wir nehmen uns jedoch Zeit, um hier die richtigen Entscheidungen zu treffen. Nach dieser Saison steht alles auf dem Prüfstand.
Der Stammverein, der SC Bietigheim, leistet gute Arbeit in der Jugendförderung. Ist das ein gangbarer Weg, dass auch die Profimannschaft auf mehr Nachwuchs in der DEL2 setzen wird?
Mit Rupert Meister haben wir im SC einen sehr kompetenten und erfahrenen Cheftrainer für den Nachwuchs – hier arbeiten wir sehr eng und gut zusammen. Ziel ist es, gute junge Spieler in Bietigheim zu halten und den einen oder anderen auf dem Weg zum Profi zu begleiten. Wir haben in Bietigheim ideale Vorrausetzungen und wollen diese mehr für die Nachwuchsentwicklung in Richtung Eishockeyprofi nutzen.
Viele Fans sehen die Zusammenarbeit mit den Iserlohn Roosters kritisch und monieren, dass kaum bis keine Unterstützung vorhanden war. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Für uns war die Zusammenarbeit mit Iserlohn nicht befriedigend. Leider hatte Iserlohn seine eigenen Probleme und konnte uns nicht wie geplant unterstützen. Für die Zukunft müssen wir Kaderbreite u. Tiefe ohne einen DEL Partner sicherstellen.
Auch innerhalb der Fankurve verlief die Saison unruhig: Stimmungsboykott, Stadionverbote und interne Streitereien. Den Spielern ist die Unterstützung der Fans auf dem Eis besonders wichtig. Haben Sie eine Botschaft an den Anhang, damit die kommende Saison erfolgreich verlaufen kann?
Zuerst möchte ich mich für die treue Unterstützung bedanken. Die Fans waren immer da - mal mehr oder weniger laut – aber zum Ende zu konnten wir uns auf unsere Fans verlassen. Trotz magerer Eishockeykost haben sie uns die Treue gehalten, sie haben das Team bei Heim und Auswärtsspielen unterstützt – speziell den treuen Auswärtsfahrer gilt ein besonderer Dank!
Wir wollen den Fans in der neuen Saison attraktives Eishockey, spannende Spiele und Siege bieten; es gibt keine Garantie – wir werden aber alles daran setzen Euch nicht zu enttäuschen!
Herr Schoch, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview genommen haben!