Steelers entscheiden auch das zweite Auswärtsderby für sichBietigheim Steelers
Steelers entscheiden auch das zweite Auswärtsderby für sichDie Heilbronner Defensive dabei zu Beginn völlig konfus. Die Steelers machten den Falken die Hölle heiß. Und es war einzig und allein Torhüter Silo Martinovic und einer gehörigen Portion Glück zu verdanken dass die Gastgeber nicht schon früh einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Denn trotz allerbester Gelegenheiten wollte die Scheibe den Weg ins Netz zunächst nicht finden. Die neu formierte Angriffsreihe um Greg Squires, René Schoofs und Henry Martens sorgte auch weiterhin für viel Betrieb vor dem Falkengehäuse. Diese machten aus der Not eine Tugend, verlegten sich primär auf die Defensivarbeit und kamen nach vorne nur selten zu guten Einschussmöglichkeiten. Am Ende eines schönen Konters hätte eigentlich die Bietigheimer Führung stehen müssen. Mark Heatley war allen auf und davongelaufen, wartete und passte auf den mitgelaufenen Patrick Asselin, doch dieser scheiterte gleich zweimal. Einmal an Silo Martinovic, im Nachschuss dann an einem Verteidiger der sich in den Schuss warf. Markus Gleich mit einem langen Pass auf Robin Just. Der tanzte sich durch die Heilbronner Verteidigung und schob dem ehemaligen Bietigheimer Martinovic die Scheibe eiskalt durch die Beine (13.). Das schien den Hausherren so gar nicht zu schmecken. Das Heilbronner Offensivspiel nun schon beinahe zu offensiv, offenbarte große Löcher in der Falken-Verteidigung. Greg Squires hätte kurz vor der Pause sogar noch auf 2:0 erhöhen können, schaufelte den Puck aber knapp am Gehäuse vorbei. Mit der Pausensirene dann aber doch noch der hochverdiente zweite Bietigheimer Treffer. René Schoofs platzierte den Puck nach schöner Einzelleistung passgenau unter die Latte (20.).
Die Hausherren nun natürlich unter Zugzwang und damit auch mit entsprechend Tempo in den zweiten Spielabschnitt gestartet brannten auf den Anschlusstreffer. Doch der Heilbronner Angriff wurde seinem Ruf einmal mehr gerecht. Chance um Chance ließ man liegen. Erst in Überzahl gelang den Falken der Anschlusstreffer. Auf Zuspiel von Thorsten Fendt und Robert Hock hieß der Torschütze Frantisek Mrazek (26.). Die Partie nun wieder gänzlich offen wurde dominiert durch temporeiches Eishockey auf beiden Seiten. Dabei waren die Falken zeitweise deutlich näher am Ausgleich als die Steelers am 3:1. Doch die Bietigheimer Kufencracks nahmen sich durch teils unnötige Strafzeiten aus dem Spiel, boten zunächst aber eine klasse Leistung und konnten sich lange Zeit der immer heftiger werdenden Heilbronner Angriffe erwehren. Doch es half nichts. Alexander Ackermann drückte die Scheibe aus kurzer Distanz zum 2:2 über die Linie (33.). Patrick Asselin mit der Riesenchance zur erneuten Bietigheimer Führung, musste sich aber Sinisa Martinovic geschlagen geben. Erneut in Unterzahl mussten die Steelers sieben Sekunden vor der Pause den Führungstreffer der Falken hinnehmen. Erneut zeichnete sich Frantisek Mrazek für den Treffer verantwortlich (40.).
Kevin Gaudet schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Steelers kamen aufs Eis und kombinierten sich immer wieder gefährlich nahe vor das Tor von Falken-Keeper Martinovic. Dieser zeigte sich jedoch hellwach und entschärfte Chancen von Mark Heatley, Chris St.Jacques und Robin Just. Die Heilbronner Verteidigung zog sich nun weit zurück um dem Gegner jegliche Einschussmöglichkeit zu nehmen und überließen damit dem Meister weitgehend die Eisfläche. Dieser nutzte die sich bietende Gelegenheiten zu schnellen Angriffen und wurde prompt mit dem Ausgleich belohnt. Auf Zuspiel von Robin Just und Chris St.Jacques war Alexej Dmitriev der Torschütze zum so wichtigen 3:3 in der 53. Spielminute. Die Hausherren wehrten sich mit dem Mut der Verzweiflung, versuchten alles um die Bietigheimer an weiteren Torschüssen zu hindern. Ein Fehler in der Heilbronner Hintermannschaft machte den Weg frei für den Führungstreffer. Kapitän Marcus Sommerfeld zog ab, Silo Martinovic wehrte mit der Stockhand ab, der Puck stieg nach oben und senkte sich hinter die Torlinie. Zugegebenermaßen etwas glücklich, aber auch Derbyglück muss man mal haben. Igor Pavlov nahm eine Auszeit und wenig später seinen Torhüter vom Eis. Einen Puckverlust im Aufbauspiel nutzte Chris St.Jacques zum 3:5 und markierte damit gleichzeitig den Endstand.
"Ich habe gewusst dass es heute schwer wird. Denn nach der Niederlage vor zwei Wochen waren die Heilbronner natürlich heiß. Ich wollte dass wir schnell in Führung gehen und das ist uns gelungen. Aber im zweiten Drittel haben wir zu viele Strafen gezogen und Heilbronn hat sich zurückgekämpft und die Partie gedreht. Im letzten Drittel hatten wir mit dem Führungstreffer natürlich ein wenig Glück. Aber ich bin froh, dass wir hier heute die drei Punkte mitgenommen haben.", zog Coach Kevin Gaudet ein positives Fazit aus der Partie.