Steelers: Aufschwung oder Strohfeuer?
Steelers im Aufwind!?War das letzte Drittel in Kaufbeuren ein Zeichen des Aufschwungs beim SC Bietigheim-Bissingen? Oder war es doch nur ein Strohfeuer, wie das Pokalspiel gegen Berlin?
Schon am Freitag wird den Steelers wohl alles abverlangt werden. Dann müssen sie nämlich beim EHC Wolfsburg antreten. Die Grizzly Adams hatten zuletzt aber auch eine kleine Schwächephase, haben zu Hause gegen Bad Tölz (2:3) und in Landshut (0:2) verloren. Die Ergebnisse davor sprechen aber eine deutliche Sprache. Insgesamt haben die Autostädter erst zehn Gegentoren in sechs Spielen kassiert. Verglichen mit den Steelers ist das beinahe nur ein Drittel. Deshalb hat der EHC auch die zweitbeste und der SCBB die zweitschlechteste Gegentor-Bilanz in der Liga. Im Angriff sind die Volkswagenstädter (19 Tore) dagegen beinahe so gefährlich wie Naud-Schützlinge (22 Tore). Dabei spielte das Team von Stefan Mikes bislang quasi nur mit vier Ausländern. Todd Simon gab erst im Pokalspiel gegen Heilbronn sein Comeback nach langer Verletzungspause. Verteidiger Elvis Beslagic, eigentlich als deutscher verpflichtet, musste allerdings bisher mit seinem slowenischen Pass spielen, so dass doch fünf Kontingentspieler aufliefen. Er soll aber noch in dieser Woche seine deutsche Spielerlaubnis erhalten, so dass Wolfsburg im Ernstfall einen Ausländer nachverpflichten könnte. Wenn man sich dazu noch die Menge an hochklassigen deutschen Spielern im Kader anschaut, herrschen nahezu paradiesische Zustände bei den Grizzly Adams. Jeder andere Trainer könnte da neidisch werden. Auch Bietigheim ist in der Breite weit hinter dieser Klasse zurück. Allerdings stellt sich vielen Beobachtern die Frage, wozu der EHC und vor allem auch die Volkswagen AG diesen Aufwand treiben. Denn selbst bei Spitzenspielen verlieren sich selten mehr als 800 Zuschauer im »Eispalast«. Viel zu wenig, wenn man daran denkt in die DEL aufzusteigen.
Am Sonntag (18.30 Uhr), gastiert dann der EV Regensburg im Ellental. Das Team von Eishockey-Legende Erich Kühnhackl schaffte es immerhin zum Auftakt den großen Favoriten EHC Wolfsburg zu Null nach Hause zu schicken. Danach rissen die Donaustädter aber nicht mehr besonders viel Dank nur 14 geschossener Tore – der zweitschlechteste Sturm der Liga – liegen sie sogar punktgleich hinter den Steelers. Auswärts haben die Eisbären sogar erst vier Tore geschossen und noch keinen Punkt ergattert. Wenn die Steelers etwas aus den letzten schwachen Spielen gelernt haben, sollte es nicht mehr als ein Pflichtsieg sein.
Während Regensburg jedoch vollständig auflaufen kann, wird Danny Naud wie schon in Kaufbeuren auf Robert Brezina verzichten müssen. Ihn plagen immer noch Rückenprobleme. Auch in Sachen Testspieler hat sich noch nichts getan. Der Trainer und die Verantwortlichen wollen den Kandidaten noch ein wenig beobachten.