Start ins Ungewisse

Nun beginnt sie also, die Saison eins für den neuen Präsidenten der Essern Moskitos,
Jürgen Taschner - und es dürfte beileibe keine einfache Spielzeit werden
am Essener Westbahnhof. Zu viele Scherben liegen
rund um den in die Jahre gekommen Bau an der Bahnstrecke zwischen
Duisburg und Dortmund. In die Play-offs hätte man gerne gewollt in der
vergangenen Saison, doch die Leistungen letztjährigen Teams überzeugten
niemanden rund um die Moskitos. Nur ein einziges Tor vom damaligen
Ergänzungsspieler Thomas Richter ersparte den Moskitos den bitteren
Gang in die Oberliga. Nicht nur wegen der schlechten sportlichen
Leistungen blieb der Zuschauerschnitt um einiges hinter den
Erwartungen zurück und strapazierte die Vereinskasse zusätzlich. So
musste nicht nur Coach Jari Pasanen seine Wünsche im Bezug auf Spieler
eher bescheiden vortragen, auch den Zuschauer dürfte eine Saison
erwarten, in der die Moskitos versuchen müssen sportlich wie auch
finanziell ihre Position in der Liga zu festigen.
Ein junges Team, gespickt mit einigen erfahrenen Spielern stellte
Pasanen zusammen, nach den gezeigten Leistungen in der Vorbereitung
fällt es allerdings schwer einzuschätzen, welche Rolle die Mannschaft in
der Liga wird spielen können. Guten Leistungen gegen DEL-Clubs folgten
immer wieder sogar teilweise indiskutable Spiele gegen Gefährten derselben Liga. Der Auftakt in die Runde wird schwer genug, zunächst
müssen die Schützlinge von Jari Pasanen zu den Kannibalen nach Landshut
(Freitag, 19:30 Uhr – Eishalle am Gutenbergweg), bevor sich am Sonntag
die Steelers aus Bietigheim zum ersten Meisterschaftsspiel in Essen
(Sonntag 18:30 Uhr – Eissporthalle am Westbahnhof) vorstellen. Dabei
gibt es direkt am ersten Spieltag ein Wiedersehen mit Eric Houde, der
Topscorer, der zwei Jahre lang am Westbahnhof erheblichen Anteil daran
hatte, dass die Essener in der 2. Liga verblieben, schnürt nun für die
Niederbayern seine Schlittschuhe. Überhaupt setzen Manager Bernd
Truntschka und Trainer Danny Naud in diesem Jahr bei den
Ausländerlizenzen auf Angriff. Nachdem Keeper Martin Cinibulk einen
deutschen Pass erhielt, wurden die verbleibenden Lizenzen mit 3 zu 2
zugunsten der Stürmer verteilt.
Verletzungsfrei und „alle Mann an Bord“ meldete Jari Pasanen auf der
heutigen Pressekonferenz, fast alle, denn Vitali Stähle wird nicht mehr
für die Moskitos auflaufen. Der Vertrag mit dem Spieler wurde
aufgelöst. Zu Überzeugen wussten den Coach dagegen vor allem Daniel
Willaschek und Thomas Richter, die beide im Sommer und der Vorbereitung
gut gearbeitet haben. Gerade Richter, eben jener Richter der mit seinem
einzigen Saisontor gegen Bad Tölz den Klassenerhalt sicherte kommt nun
sowohl in Über- wie auch in Unterzahl der Moskitos zum Einsatz. Völlig
ohne Druck, aber doch froh, dass es bald los geht, so fahren die Moskitos
nach Landshut „Es kann natürlich sein, dass beide Spiele verloren gehen,
aber wir werden kämpfen und versuchen, den Spielfluss des Gegners zu
stören, dann kann man vielleicht auch punkten“, so der Trainer vor dem
schweren Auftaktwochenende. Dabei wird Co-Trainer Toni Raubal, der
zuletzt in der Vorbereitung mit an der Scheibe war nicht auflaufen.
Folgende Sturmreihen hat der Trainer für den Anfang im Kopf:
Lingemann-Beuker-Strömberg
Puhakka-Gosdeck-Mullock
Heine-Richter-Reinke
Auch der Heimauftakt der Moskitos hat es in sich, mit den Steelers aus
Bietigheim kommt gleich einer der Favoriten an den
Westbahnhof. Die vom Sportwagen Hersteller Porsche unterstützte Truppe
war bereits in den letzten Jahren immer ein heißer Kandidat auf die
Plätze ganz oben. Auch in diesem Jahr wollen die Ellentaler wieder oben
mitspielen, mit David Gosselin, Fabian Brännström und dem in Essen
nicht unbekannten Florian Jung konnten die Steelers gleich drei Akteure
mit DEL-Erfahrung ins Ellental locken. Ein Wiedersehen wird es dabei
auch mit dem Ex-Essener Matthias Wittmann geben, der Youngster wusste
im Moskitos-Trikot der vergangenen Saison durchaus zu gefallen,
verletzte sich jedoch und fiel lange aus. Wahrlich also kein leichter
Auftakt für die Moskitos, doch der Trainer sieht zumindest in den
ersten beiden Spielen den Druck eher beim Gegner und in diesen Spielen
wussten die Stechmücken in der Vorbereitung einige Male zu gefallen. (uvo)