Starbulls nehmen Füchse auf die HörnerRosenheim - Weißwasser 5:3
Ein ganz starker Auftritt: Robert Schopf erzielte dazu noch sein erstes Saisontor. (Foto: Kevin Niedereder)Die Starbulls machten ihrem Namen gleich alle Ehre und fühlten sich wohl durch die leuchtend roten Helme der in Kanarienvogelgelb angetretenen Füchse gleich richtig in Angriffslust gebracht. So dauerte es nur bis zur vierten Spielminute, als Bryan Schmidt, zentral vor dem Tor, eine Unachtsamkeit der Gäste zum Führungstreffer nutzte. Kapitän Stephan Gottwald hätte, frei im Slot, kurz darauf nachlegen können. Phasenweises Powerplay bei Spielergleichzahl machte die Überlegenheit der Hausherren zu Beginn deutlich.
Danach offenbarte sich jedoch des Öfteren, warum der Vizemeister am vergangenen Wochenende gleich dreizehnmal die Gegner jubeln sah: ungewohnte Leichtfertigkeiten und Inkonsequenzen in der Rückwärtsbewegung und vor dem eigenen Tor sorgten immer wieder für Gefahr desselben. So musste Goalie Pasi Häkkinen gleich mehrfach gegen den frei vor ihm stehenden Kevin Lavallee retten. In der 17. Spielminute war aber auch er machtlos, als der Deutsch-Kanadier in einer 2:1-Situation von Richard Mueller lehrbuchhaft bedient wurde und die Partie ausglich. Quasi im Gegenzug stellte Andrej Strakhov mit einem Schlagschuss von der linken Bande „durch die Hosenträger“ von Keeper Jonathan Boutin die Führung wieder her. Und „Goldhelm“ Gregory Squires hätte mit seinem Break kurz darauf weiter erhöhen können, scheiterte aber diesmal am Torwart der Gäste.
Das zweite Drittel begann wie das erste: Diesmal stand Robert Schopf frei vor dem Lausitzer Gehäuse und schloss eine schöne Kombination der vierten Rosenheimer Angriffsreihe mit seinem ersten Saisontor zum 3:1 ab. Und wie Gottwald ein Drittel zuvor, vergab Michael Fröhlich diesmal ein schönes Zuspiel von Squires frei im Slot. Der Rest des Drittels war durch muntere Überzahlsituationen auf beiden Seiten geprägt, so daß es statt 3:1auch 9:7 in der zweiten Pause hätte stehen können.
Das Murmeltier grüßte dann auch im Schlussabschnitt: In Überzahl erhöhte Dominic Auger mit einem platzierten Schlagschuss von der blauen Linie ins lange Eck, den Boutin erst sehen konnte, als dieser bereits eingeschlagen war. Gare erlöste dann Häkkinen mit seinem 4:2 von weiterem Nachstochern, als sich kein Rosenheimer bereit fand, dem Keeper zur Hilfe zu eilen. Doch postwendend stellte Ryan Del Monte den alten Abstand in einer 2:1-Situation, die er selbst abschloss, wieder her. Erst mit Kjärgaards Schuss über die Schulter von Häkkinen zum 5:3 änderte sich ein wenig das Drehbuch. Zweieinhalb Minuten vor Schluss versuchten die Sachsen mit einem sechsten Feldspieler noch für die Wende zu sorgen, konnten das Murmeltier aber nicht mehr vertreiben: viele Chancen - kein Tor.
Nach diesem schnellen, fairen und eher spektakulären, als geordneten Spiel glichen sich die Statements beider Trainer: Gäste-Coach Dirk Rohrbach sah die taktischen und regelverletzenden Undiszipliniertheiten seines Teams vom Gegner konsequenter bestraft. Und Starbull Franz Steer will bereits zum Mittel des Vorsingens greifen, um seinem Team die Anforderungen der Defensivarbeit näher zu bringen - vielleicht hilft diese Drohung. Von den derzeit Verletzten kann er so bald keine Hilfe erwarten: Die Defensivstürmer Marcus Marsall, gerade erst am gerissenen Syndesmoseband operiert, und Simon Wenzel werden noch mindestens zwei bzw. einen Monat fehlen. Nur Verteidiger Nikolaus Senger wird bereits in 2-3 Wochen zurück erwartet. Lausitz konnte in Bestbesetzung antreten.
Tore: 1:0 (4.) Schmidt (Schopf, Daxlberger), 1:1 (17.) Lavallee (Mueller, Gare), 2:1 (18.) Strakhov (Baindl, Rohner), 3:1 (23.) Schopf (Hanselko, Daxlberger), 4:1 (42.) Auger (Fröhlich, Caruana) 5-4, 4:2 (49.) Gare (Lavallee, Mueller), 5:2 (50.) Del Monte (Gottwald, Auger), 5:3 (56.) Kjärgaard (Mc Knight) 5-4
Strafen: Rosenheim 6, Lausitz 10 + 10 Gare + 10 Burlin
SR: Bidoul, LR: Flad, Lajoie
Zuschauer: 1.728