Spitzenspiel hielt, was es versprach – Schwenningen besiegt München

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Im Spitzenspiel der 2. Bundesliga gewannen die Schwenninger Wild-Wings gegen den Tabellenführer aus München mit 2:1 (0:0, 0:1, 1:0, 1:0) nach Penaltyschiesen. Ein Treffer von Daniel Hacker in der 59. Minute rettete dabei die Wild-Wings in die Verlängerung, die ohne Treffer blieb. Den entscheidenden Penalty verwandelte Brock Hooton zum vielumjubelten Sieg für den Gastgeber. 

Schwenningen begann das Spitzenspiel stürmisch und mit viel Druck. Es schien, als wollten sie München in den ersten Minuten überrennen. Bis zur 10. Minuten gab es reihenweise hochkarätige Torchancen, von denen Robin Just die beste vergab. München hatte in der Anfangsphase wenig offensives zu bieten, hatte nach sieben Minuten aber doch den Führungstreffer auf dem Schläger. In Unterzahl profitierte Hede von einem katastrophalen Fehlpass der Wild-Wings und eilte auf und davon. Hede scheiterte allerdings im eins gegen eins an Torwart Silverthorn.

Das Spiel blieb schnell und Schwenningen die bessere Mannschaft. Die nächste Großchance hatte der starke Matthias Forster, der mit einem von Reid verursachten Penalty am besten Münchener Spieler des Abends, Torwart Elwing, scheiterte. Wenig später hatte Pinizzotto den bis dahin hochverdienten Treffer für Schwenningen auf dem Schläger, fand aber auch in Elwing seinen Meister. „Im ersten Drittel haben wir es versäumt eine unserer vielen guten Torchancen zu verwerten“, haderte Schwenningens Trainer Kammerer (Foto by City-Press) nach dem Spiel mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft.

Im Mitteldrittel wechselten die Kräfteverhältnisse. Schwenningen nicht mehr ganz so stürmisch gegen Münchener, die das Spiel nun besser in den Griff bekamen. Dabei spielte ihnen ein Powerplaytor nach 22. Minuten von Buchwieser, der einen Schuss von Dietrich entscheidend abfälschte, bestens in die Karten. Die Gastgeber brauchten ein paar Minuten, um den Rückstand wegzustecken, und der agile Hacker setzte als erster wieder ein Ausrufezeichen eines weiterhin klasse Spiels.

Hauptschiedsrichter van Gameren hatte bis zur 30. Minute wenig Grund einzugreifen bis Münchens Wrigley völlig unnötig hinter dem Schwenninger Tor einen Bandencheck verteilte, den van Gameren mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe ahndete. Die folgenden fünf Minuten Überzahl sollten über die gesamte Spielzeit die schwächsten Minuten der Gastgeber werden. Verärgert nahm Kammerer nach der Hälfte der Überzahl eine Auszeit, letztendlich ohne Erfolg. Das Powerplay blieb schwach. Somit ging es mit der knappen 1:0 Führung für München in das Schlussdrittel, indem es die Gäste zu Beginn versäumten, das Spiel mit einem zweiten Treffer vermutlich zu entscheiden. Pech hatte Kompon, der am Pfosten des Wild-Wing Tores scheiterte. In der Folge zog sich München mehr und mehr zurück. Schwenningen lief ein Angriff nach dem nächsten, ohne jedoch gefährliche Torszenen zu kreieren.

Bis 64 Sekunden vor dem Ende sahen die Münchener wie der Sieger aus, ehe vom Bulliweg Daniel Hacker angespielt wurde und zum Ausgleich traf. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte Torwart Silverthorn sein Tor zugunsten eines weiteren Feldspielers verlassen. Nun stand die Heliosarena Kopf. 59 Minuten mussten die 4.600 Zuschauer auf den Treffer warten, am Ende sicher glücklich, aber aufgrund der Spielanteile über die gesamte Dauer absolut verdient. „Dieser späte Gegentreffer ist schon sehr frustrierend für uns“, ärgerte sich auch Münchens Trainer Cortina nach dem Spiel.

Nach einer torlosen Verlängerung musste somit das Penaltyschiessen über die Vergabe des Extrapunkts entscheiden. In diesem avancierte Wild-Wings Torwart Silverthorn zum Matchwinner, denn er parierte alle drei Schüsse der Gäste. Auf der anderen Seite musste Elwing einmal hinter sich greifen, weil Hooton ihn gekonnt umspielte und zum Sieg einschob. „Ich bin sehr zufrieden mit den zwei Punkten. Es war ein hervorragendes Spiel von beiden Mannschaften. Schnell, intensiv und fair. Ein Gewinner sind heute auch die Zuschauer“, resümierte Wild-Wings Trainer Kammerer nach dem Spiel.

Trotz der Niederlage nach Penalty verteidigte München die Tabellenführung. Schwenningen hat durch den Sieg den Rückstand auf München allerdings auf vier Punkte verkürzt.  

(Frank Gantert)


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