Spitzenreiter Freiburg am Gutenbergweg zu Gast
Cory Gustafson kehrt nach Landshut zurückNach der Nullnummer am vergangenen Wochenende mit den Niederlagen in Crimmitschau (0:3) und daheim gegen die Duisburger Füchse (4:5) sind die Landshut Cannibals ihre Tabellenführung, welche sie mit einem 6:2-Heimerfolg über die Tölzer Löwen am dritten Spieltag "eroberten", erst einmal los. Der Terminplan der 2. Eishockey-Bundesliga eröffnet der Englbrecht-Truppe allerdings die Möglichkeit, sich bereits am morgigen Freitag den "Platz an der Sonne" zurück zu erobern. Zu Gast im Stadion am Gutenbergweg (Eröffnungs-Bully um 19:30 Uhr) ist nämlich kein Geringerer, als der neue Pole-Setter, die Wölfe Freiburg. Die Breisgauer konnten sich mit einem 4:1 gegen Crimmitschau am letzten Sonntag als einziger der direkten "Kannibalen-Jäger" schadlos halten und liegen seither mit einem Zähler mehr auf der Habenseite vor den Cannibals. Für Letztgenannte könnte der Vergleich mit den Wölfen durchaus den Weg für die nähere Zukunft weisen: Endet die Partie nach der regulären Spielzeit nämlich mit einem Erfolg für die Gastgeber, ist der Sprung an die Tabellenspitze wieder vollzogen. Eine erneute Nullrunde hingegen könnte für Kamil Toupal und Co. im schlechtesten Fall den Sturz bis auf den sechsten Rang zur Folge haben. Dann nämlich, wenn Regensburg (in Crimmitschau) und Straubing (gegen die Lausitzer Füchse), beide liegen nur einen Zähler hinter den Kannibalen zurück, sowie Duisburg (gegen Bietigheim) und Schwenningen (gegen Bremerhaven) - je zwei Punkte Rückstand - ihre Begegnungen erfolgreich gestalten können.
Die Wölfe haben als einziges Team der Liga im bisherigen Saisonverlauf nur ein einziges Spiel verloren. Dass dies ausgerechnet an jenem dritten Spieltag war, als die Cannibals sich an die Spitze der Tabelle setzten, könnte man durchaus als gutes Omen für die morgige Begegnung sehen. Wenn die Englbrecht-Schützlinge ihr Vorhaben jedoch wahr machen wollen, sich für die beiden Niederlagen am vergangenen Wochenende zu rehabilitieren, indem sie die Wölfe mit einer Niederlage nach Hause schicken, sollten sie dies tunlichst während der regulären Spielzeit realisieren. Denn für deren Gegner gab es bisher ausschließlich Pleiten, wenn es in die Overtime ging - sowohl Straubing als auch Bremerhaven (je 1:2) und die Moskitos Essen (5:6) mussten bei ihren Heimspielen nach jeweils torloser Verlängerung dem Team von Pavel Gross den Zusatzpunkt im Penaltyschießen überlassen.
Der EHC hat den letztjährigen Abstieg aus der Eliteliga offenbar bestens verkraftet und gilt nicht nur auf Grund seiner Neuverpflichtungen für diese Saison als heißer Anwärter auf den Meistertitel, der die sofortige Rückkehr in die DEL bedeuten würde. Selbst wenn mancher Leistungsträger aus der Vorsaison in der zweiten Liga nicht mehr das Wölfe-Trikot trägt, verfügen die Freiburger über eine schlagkräftige Mannschaft. Die "Perlen" findet man freilich in erster Linie in der "Abteilung Attacke": Ein Aaron Fox (bisher Topscorer mit 11 Punkten, 3/8) etwa, der nach seinem Österreich-Gastspiel beim HC Innsbruck nun wieder in der 2. Liga für Furore sorgt, gehört schon zur Creme de la Creme an dem, was man unterhalb der DEL so in seinen Reihen haben kann. Oder ein Steve Palmer (4/6/10), der von den Kölner Haien in den Breisgau gelotst wurde. So verwundert es nicht, dass man mit 28 erzielten Toren nach acht Spielen in der Spitze der Liga zu finden ist. Lediglich Duisburg und Bietigheim durfte bisher öfter eigene Torerfolge bejubeln. Und da bislang auch die Freiburger Defensive recht ordentliche Arbeit ablieferte, dürfte es für die zuletzt wenig zielsicheren Cannibals-Angreifer schon eine Hausaufgabe der etwas schwierigeren Art werden, wenn sie ihr Team in die Erfolgsspur zurück bringen wollen. Und dies auch dann, wenn sich nicht doch noch kurzfristig ein NHL-Player zum ohnehin gut bestückten Wölferudel gesellen sollte. (gl)