Spannendes Rennen um die Play-off-Plätze der DEL2Nur wenige Punkte Unterschied
Lubor Dibelka traf dreimal für die Tölzer Löwen. (Foto: dpa/picture alliance)So spannend war die DEL2 schon lange nicht mehr- zwischen Play-offs (Platz 6) und Play-downs (Platz 11) liegen gerade einmal acht Punkte- somit wäre rein rechnerisch sogar noch für die Lausitzer Füchse ein Play-off-Platz möglich, in der Praxis allerdings kaum vorstellbar.
Dresdner Eislöwen – Heilbronner Falken 5:4 (1:1, 3:2, 1:1)
Abstiegsängste auf der einen Seite und Meisterträume auf der anderen: Während die Falken aus Heilbronn ihren Play-off-Platz wahren und somit die Chance auf die ihre erste DEL2-Meisterschaft am Leben halten. Doch in einem Spiel vor heimischer Kulisse begannen die Dresdner stark und erzielten den 1:0-Führungstreffer in Überzahl, ehe dieser eineinhalb Minuten vor Ende des ersten Drittels – ebenfalls in Überzahl – durch Tim Miller ausgeglichen werden konnte. In einem torreichen zweiten Drittel konnte die Eislöwen schließlich drei ihrer 18 abgefeuerten Schüsse auf das Heilbronner Gehäuse als Treffer verbuchen, während Riku Helenius nur zweimal hinter sich greifen musste. Durch ein Powerplay-Tor der Falken bei noch 7:14 Minute auf der Uhr stieg die Euphorie, die Partie doch noch drehen zu können. Allerdings trafen die Dresdner Eislöwen in Person von Petr Pohl zwei Minuten später zum 5:4-Endstand und sicherten sich den zweiten Sieg der laufenden Saison gegen die Falken aus Heilbronn. Dresden konnte somit wichtige drei Punkte ergattern und festigten somit den wichtigen Platz zehn, bei dem am Ende jeder Punkt entscheiden könnte. Heilbronn war nun auf die Kunkurrenz angewiesen um ihren vierten Tabellenplatz nicht zu verlieren
Tore: 1:0 Steve Hanusch (8.23); 1:1 Tim Miller (18.32); 2:1 Mario Lamoureux (21.45); 2:2 Kevin Maginot (32.25); 3:2 Timo Walther (35.25); 4:2 Toni Ritter (38.59); 4:3 Bryce Gervais (39.11); 4:4 Davis Koch (52.46); 5:4 Petr Pohl (54.53)
EC Bad Nauheim – Ravensburg Towerstars 1:2 (0:0, 0:1, 1:0, 0:1) n.P.
Ein sehr torarmes Spiel erlebten2269 Zuschauer in Bad Nauheim, das sich bis ins Penaltyschießen zog. Nach einem torlosen ersten Drittel wussten die Towerstars die Partie beherrschen und erzielten dann auch den einzigen Treffer des Drittels durch Andreas Driendl in der 18. Spielminute. Angesichts des klaren Chancenplus der Ravensburger (24:5 Torschüsse aus Sicht der Gäste) hätte man auch höher in Führung liegen können oder gar müssen. Im dritten Drittel glichen die Hessen durch Tyler Fidder aus und sorgten so für den 1:1-Stand nach regulärer Spielzeit. Nach dem in der Overtime keiner den Siegtreffer erzielen konnte, ging die Partie ins Penaltyschießen, bei denen Tero Koskiranta als einziger ein glückliches Händchen bewies und so den Extrapunkt aus Bad Nauheim entführen konnte.
Tore: 0:1 Andreas Driendl (37.04); 1:1 Tyler Fiddler (44.41); 1:2 (PSO) Tero Koskiranta
Lausitzer Füchse – ESV Kaufbeuren 6:1 (4:0, 2:0, 0:1)
Fünf Spiele in Folge entschieden die Füchse aus Sachsen für sich. Heute sollte der sechste folgen. Und sie taten alles dafür. Bereits im ersten Drittel führten die Hausherren bereits mit vier Toren und zeigten den Bayern wer hier Herr im Hause ist. Auch im zweiten Drittel konnten die Joker nicht Fuß fassen und kassierten zwei weitere Tore. Im dritten Drittel musste der Schlussmann der Füchse, MacCarruth allerdings einmal hinter sich greifen, nicht mehr als ein Ehrentreffer, der allerdings ein makelloses Shootout des Goalies verhinderte. Trotz insgesamt ausgeglichenem Chancenverhältnis also ein deutlicher Sieg der Hausherren, die so bis auf einen Punkt an die Tabellennachbaren aus Dresden und auch zum neuntplatzierten ESV Kaufbeuren kletterten.
Tore: 1:0 Clarke Breitkreuz (2.47); 2:0 Jordan George (13.20); 3:0 Daniel Schwamberger (15.51); 4:0 Brad Ross (18.36); 5:0 Clarke Breitkreuz (22.59); 6:0 Darcy Murphy (26.53); 6:1 Jere Laaksonen (48.56)
Tölzer Löwen – EHC Freiburg 5:2 (0:1, 4:0, 1:1)
Einen wichtigen Sieg feierten die Tölzer Löwen vor gerade einmal 1874 Zuschauern, was auf die letzten Auftritte der Löwen zurückzuführen ist – drei Niederlagen in Folge entsprachen so gar nicht den Ambitionen des Clubs und eben auch nicht den Erwartungen der Fans. Doch im Spiel gegen den Tabellendritten rappelte sich die Mannschaft von Head Coach Kevin Gaudet um der Niederlagenflut ein Ende zu setzen und wieder in Form zu finden kurz vor den bevorstehenden Play-offs. Doch gleich nach 1:28 Minuten gab es den ersten Rückschlag, als Brett Bulmer auf Zuspiel von Jake Ustorf den Führungstreffer der Gäste erzielte- den einzigen im ersten Drittel. Doch die Mannschaft um Topscorer Marco Pfleger kam hochmotiviert aus der Kabine, spielten im zweiten Drittel ihre Klasse aus und ließen dem Gegner aus Freiburg keine Chance. Mit vier Treffern binnen 20 Minuten endete das zweite Drittel. Im Schlussabschnitt erzielten die Teams jeweils ein Tor in Überzahl – zuerst die Gäste aus Freiburg zum 4:2 und dann die Tölzer Löwen zum 5:2-Endstand durch Lubor Dibelka.
Tore: 0:1 Brett Bulmer (1.28); 1:1 Johannes Sedlmayr (27.53); 2:1 Max French (36.32); 3:1 Marco Pfleger (39.05); 4:1 Lubor Dibelka (39.18); 4:2 Marc Wittfoth (43.17); 5:2 Lubor Dibelka (50.05)
Bayreuth Tigers – Kassel Huskies 4:3 (2:3, 0:0, 1:0, 1:0) n.P.
Schwere Aufgabe für die Bayreuth Tigers, welche immer noch auf den zehnten Tabellenplatz schielen – der Tabellenführer aus Kassel war zu Gast. Zwölfter gegen Erster – was eigentlich nach einer klaren Angelegenheit klingt, erwies sich als äußerst ausgeglichenen und offenen Kampf. Sowohl das Chancenverhältnis (10:10) als auch der Pausenstand 2:3 verdeutlichten das. Im zweiten Durchgang tat sich bis auf zwei Strafzeiten der Gäste herzlich wenig. Im dritten Drittel war die klare Divise der Huskies noch einmal alles zu geben und Punkte aus Franken mitzunehmen. Ivan Kolozvary setzte den Grundstein für Punkte und glich zum 3:3 aus. An diesem Remis änderte sich sowohl im restlichen Schlussabschnitt als auch in der Overtime nichts mehr, was gleichbedeutend mit einem Penaltyschießen ist. Die Tigers bewiesen vor heimischer Unterstützung von insgesamt 1878 Zuschauern Nervenstärke und verwandelten in Person von Martin Davidek den entscheidenden sechsten Penalty, gleichzeitig parierte Goalie Timo Herden den letzten Penalty der Gäste. Er überzeugte auch schon in der regulären Spielzeit, als er 85% der Chancen vereitelte.
Tore: 1:0 Sebastian Busch (1.35); 1:1 Stephan Tramm (8.58); 2:1 Ville Järveläinen (16.07); 2:2 Justin Kirsch (18.21); 2:3 Mario Scalzo (18.42); 3:3 Ivan Kolozvary (47.04); 4:3 (PSO) Martin Davidek
Eispiraten Crimmitschau – EV Landshut 2:1 (1:0, 1:1, 0:0)
Im Kellerduell gastierte der Tabellenvorletzte beim Schlusslicht aus Crimmitschau. Mit einem Sieg nach regulärer Spielzeit über den darüber liegenden Tabellennachbarn würden die Eispiraten mit dem EV Landshut wieder gleichziehen. Doch das ist angesichts der zuletzt bewiesenen Form der Landshuter (drei Siege in Folge) und angesichts der Tatsache, dass in den Duellen der beiden noch nie in dieser Saison eine Partie nach 60 Minuten entschieden war. Doch irgendwann ist immer das erste Mal – so auch heute. Im ganzen Spiel waren die Hausherren den Team um Cheftrainer Leif Carlsson klar überlegen. Und wie so oft beim EV Landshut war es so: enttäuschte die erste Reihe der Dreihelmstädter, so brachte auch der Rest des Teams nichts auf die Reihe. Zwar schoss Topscorer Mathieu Pompei zur Hälfte des Spiels den 1:2-Anschlusstreffer, was aber nichts am Rollenverhältnis am heutigen Tage änderte. Die Sachsen dominierten die Partei teilweise nach Belieben und hatten vor allem im zweiten Drittel ein klares Chancenplus. Der Aufsteiger aus Niederbayern verpasste es immer wieder klare, zwingende Torchancen herauszuspielen. Am Ende brachte sich der EVL selbst durch zwei leichtsinnige Strafzeiten um die Chance, doch noch durch einen sechsten Feldspieler den Lucky Punch zu erzielen.
Tore: 1:0 Vincent Schlenker (2.40); 2:0 Austin Fyten (29.57); 2:1 Mathieu Pompei (30.57)
Bietigheim Steelers – Löwen Frankfurt 1:4 (0:0, 1:3, 0:1)
Die Gastgeber aus Bietigheim haben in den letzten Spielen die Chance, den Pre-Play-offs doch noch zu entgehen, sind es doch nur zwei Punkte auf Platz sechs, der eine garantierte Play-off-Teilnahme und eine spielfreie Woche bedeuten würde. Doch im ersten Drittel konnte keines der Teams eine der vielen Chancen nutzen, was trotz 29 Schüssen zu einem torlosen Pausenstand führte. An der Menge der Chancen änderte sich auch im restlichen Spielverlauf nichts, doch die Verwertung dieser steigerte sich- vor allem im zweiten Drittel. Durch ein Powerplaytor gleich zu Beginn des zweiten Drittels gingen die Gäste aus Frankfurt erstmals in Führung. Doch die Schwaben aus Bietigheim glichen nur eineinhalb Minuten später wieder aus, was allerdings der einzige Treffer war, den die Steelers zu verbuchen hatten. Im zweiten Drittel zeigte die Reihe um Topscorer Eduard Lewandowski mal wieder seine Klasse und erzielte die übrigen beiden Treffer des Mittelabschnitts. Im letzten Drittel setzte Luis Schinko dann den Schlussstrich hinter eine von den Chancen her sehr ausgeglichene Partie (40:39 Schüsse).
Tore: 0:1 Roope Ranta (20.52); 1:1 Brett Breitkreuz (22.24); 1:2 Eduard Lewandowski (24.20); 1:3 Manuel Strodel (38.04); 1:4 Luis Schinko (47.18)
Maximilian Steiger