Skandalspiel in Essen endet mit Einspruch ETC Crimmitschau
Eispiraten erleiden zwei NiederlagenFür den
ETC Crimmitschau
war das Spiel in Essen zugleich das Fernduell mit Kaufbeuren um den 4. Platz
der Abstiegsrunde. Da das Spiel bereits um 16:00 Uhr losging, mussten die
Eispiraten vorlegen. Entsprechend engagiert gingen sie in das Spiel. Wörle
hatte bereits nach sechs Minuten zwei gute Chancen verstreichen lassen. Auch in
der 11. Minute konnte der ETC auf mehr Spielanteile verweisen, Schneider und Kleinheinz
scheiterten jedoch ebenfalls. Trotz insgesamt 5 Unterzahlsituationen schienen
die Eispiraten auf dem richtigen Weg, zumal Essen in diesen Situationen keinen
Weg fand in Führung zu gehen.
Die Essener Führung fiel dagegen gleich zu Beginn des zweiten Abschnittes. Bei
Powerplay der Eispiraten war es Andreas Raubal, der
auf Vorlage von Houde das 1:0 erzielte. In der 23.
Minute dann der erste Rückschlag für die Westsachsen. Tobias Wörle checkt
seinen Gegenspieler und erhielt dafür eine 5 plus Spieldauerstrafe wegen Hohen
Stocks. Noch in der folgenden Unterzahlsituation kam es vor Martinovic zu einem Gestochere.
Thomas Popiesch stand richtig und brachte den Puck
über die Linie. Torwart Martinovic erhielt im Nachgang eine 10-minütige
Disziplinarstrafe. In der 27. Minute war dann der ETC am Zug. Dietrich
verwandelte einen Alleingang ins obere Eck, doch aus bisher nicht geklärten Gründen
fand der Anschlusstreffer bei Schiedsrichter Rademaker
keine Anerkennung. Entsprechend blank lagen die Nerven auf dem Eis und bei den
mitgereisten ETC-Fans, zumal es seit der 10-Minuten-Strafe für Martinovic nur
so Strafen hagelte. 25. Min. 2 Minuten Heine - unkorrekter Körperangriff, 26.
Min. 2 Minuten Hofverberg – Spielverzögerung, 27. Min. 2 Minuten Si.
Martinovic – Behinderung, 27. Min. 2 Minuten Heumann – Bankstrafe, 27. Min.
2 Minuten Bembridge – Faustschlag, in
einem Spiel, indem es mit Sicherheit keine einseitige übertriebene Härte gab.
Jiri Ehrenberger erhielt zudem noch eine 2 plus Spieldauerstrafe und musste die
Mannschaftsbank verlassen. In der 28. Minute war es auch Radek Vit,
der mit 2 plus 2 Minuten pausieren musste. Auch gegen nur drei Crimmitschauer
Spieler gelang den Essenern kein Tor, um die Führung weiter auszubauen. Erst
gegen Ende des Drittels konnten sich die Eispiraten bei eigenem Powerplay wieder
ein wenig befreien.
Auf Grund der vielen einseitigen Strafzeiten (85 zu 14 Minuten für den ETC)
standen für die Westsachsen die Chancen schlecht, kräftemäßig ein
nochmaliges Aufbäumen zu realisieren. Dennoch sahen die 2400 Zuschauer ein
ausgeglichenes Spiel. Thomas Jörg machte in der 52. Minute mit dem 3:0 alles
klar für die Moskitos, worauf die ETC-Cracks keine Antwort mehr fanden. In der
58. Minute konnte Schiedsrichter Rademaker auf seine
bisher gezeighte Leistung noch eins draufsetzen.
Nach klarem Abpfiff schoss Stürmer Calce dennoch
auf das Tor von Martinovic, worauf es zu einer Massenschlägerei kam, bei der
auch mehrere Essener Spieler Trikot und Handschuhe von sich schmissen. Erneut
wurde bei der Bestrafung der Spieler mit zweierlei Maß gemessen, so dass vom
ETC Garrett Bembridge
und Sinisa Martinovic mit Spieldauerstrafen vom Eis mussten. Bei den Gastgebern
erwischte es „lediglich“ Calce.
Damit endete für den ETC das Spiel mit einem bitteren Nachgeschmack. Für das
Finale gegen den Abstieg am kommenden Freitag in Kaufbeuren, fallen neben Coach
Ehrenberger auch die Spieler Wörle und Bembridge
aus und zudem der Torwart Sinisa Martinovic. Insgesamt 148 Strafminuten
erhielten die Eispiraten, Essen lediglich 55. „Unsere Mannschaft hat
hier alles gegeben um das Spiel zu gewinnen, doch was sich hier abgespielt hat,
hat mit sportlicher Fairness nichts zu tun. Wir haben den Spielbericht zur
Kenntnis genommen, werden ihn aber auf gar keinen Fall akzeptieren. Die Chance
auf eine faire sportliche Auseinandersetzung wurde uns heute durch eine direkte
Schiedsrichterbeeinflussung genommen.“, so ein völlig aufgebrachter 1.
Vorsitzender des
ETC Crimmitschau
nach dem Spiel.
Torfolge:
1:0 (20:20) Raubal, A. (Houde,
Stas) - UZ - 3-4
2:0 (23:08) Popiesch (Calce,
Peyton) - PP - 5-4
3:0 (51:21) Jörg (Popiesch, Jung)
Zuschauer: 2.432
„Der
ETC Crimmitschau
hat am gestrigen Abend sofort nach dem Spiel offiziell Einspruch gegen die
Wertung des Spieles Essen - ETC eingelegt. Das Spiel wurde durch eine
einseitige Regelauslegung des Schiedsrichters für den
ETC Crimmitschau
eindeutig negativ bewertet und gepfiffen, so dass am Ende nur ein Sieg für
Essen möglich war. Der
ETC Crimmitschau
verwehrt sich gegen eine solche einseitige Beeinflussung der Play-downs
und fordert eine Neuansetzung dieses Spieles“, heißt es in einer
Stellungnahme des Vereins.
Zwei Tage vor dem Spiel in Essen konnten die Eispiraten einen wichtigen Schritt
in Richtung Finale gegen den Abstieg meistern. Im Heimspiel gegen den
Tabellenletzten Weiden sicherten sie sich drei wichtige Zähler durch einen
3:2-Sieg. Begonnen hatte der ETC vor bester Derbyatmosphäre mit einer
druckvollen Offensive. Bereits in der 2.Spielminute brachte Mirko Reinke den
Puck zur 1:0-Führung unter. Nach weiteren hochkarätigen Chancen, und einem
stehend K.O. wirkenden Gegner, legte Eric Schneider nach Vorarbeit von Bembridge
zum 2:0 nach. Ab der 10 Minute wurden die Eispiraten dann jedoch nachlässig.
Weiden kam besser ins Spiel und wurde gefährlicher. Michal Piskor
nutzte auch gleich ein Powerplay zum Anschlusstreffer. Bis zur Pause hatten die
Eispiraten Glück, sich nicht noch den Ausgleichstreffer einzufangen.
Im zweiten Drittel entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden
Seiten. Erneut im Powerplay nutzten die Gäste ihre Chance. Auf Querpass von Piskor
war es Witthohn der den Ausgleich erzielte. Im Folgenden kam es zu mehreren
Diskussionen, nachdem Schiedsrichter Breiter einen falschen ETC-Spieler
von der Strafbank holte und auch bei weiteren Entscheidungen von Angst und
Unsicherheit geprägt war. Entsprechend lang zog sich dieses Drittel hin, wobei Garrett
Bembridge in der 37.Minute einen schönen Alleingang
durch die Beine des Torwarts zur erneuten Führung verwandelte.
Im letzten Drittel warfen die Gäste nun alles nach vorn. Der ETC stand in der
Defensive, konnte aber auf Grund einer geschlossenen Mannschaftsleistung ein
weiteres Gegentor verhindern. Auch eine Auszeit und die Herausnahme des Weidener-Goalies
brachten keinen weiteren Treffer. 3.067 Zuschauer feierten diesen wichtigen
Sieg, der die Weichen auf ein Finale in Kaufbeuren stellte. „Wir haben sehr
gut begonnen und hätten eigentlich innerhalb der ersten 10 Minuten ein bis zwei
Tore mehr schießen können. Nach dem Gegentreffer kamen wir etwas aus dem
Rhythmus und hatten dann Glück mit 2:1 in die Pause zu gehen.
Das zweite Drittel war eigentlich komplett zerpfiffen.
Nachdem im ersten Drittel relativ wenig gepfiffen wurde verlor der
Schiedsrichter ein wenig die Kontrolle. Der Konter von Garrett
kurz vor Schluss des Drittels hat uns nach dem Ausgleich wieder in Führung
gebracht. Im letzten Drittel war ich froh, dass wir die Führung
verteidigen konnten. Wir haben gut gearbeitet und auch Silo Martinovic hat sehr
gut gehalten. Ich denke aber auch, dass der Sieg verdient war.“, äußerte
sich Trainer Ehrenberger vor der
Presse.
Torfolge:
1:0 (01:27) Reinke, M. (Bembridge, G. ,
Schneider, E. )
2:0 (06:42) Schneider, E. (Bembridge, G. , Reinke,
M. )
2:1 (12:56) Piskor (Penk,
Bartosch) - PP - 4-3
2:2 (30:57) Witthohn (Piskor) - PP - 4-3
3:2 (38:22) Bembridge, G. (Kathan,
P. ) - UZ - 4-5
Zuschauer:
3.067