Sensationelle Erfolge für den SC Riessersee

„Solche Spiele hat man in der letzten Saison einfach
vermisst!“ So äußerte sich ein hochauf begeisterter Garmischer Fan über das
Spiel am Freitag gegen den EHC München. Was war passiert? Eigentlich nicht
viel, wenn man nur auf das Ergebnis schaut. Es endete mit dem
eishockeyuntypischen Ergebnis von 1:0. Doch diese Sichtweise spiegelt bei
weitem nicht die Realität wider. Es war vielmehr ein begeisterndes und
packendes Spiel, in dem sich zwei sehr starke Mannschaften gegenüberstanden.
Den letztendlichen Ausschlag für den verdienten Sieg der Garmischer gab die
noch höhere Leistungsbereitschaft der SCR-Akteure, wie auch Münchens Trainer
Pat Cortina bereitwillig zugab. Geprägt war das Spiel von zwei sehr starken
Abwehrreihen und mit Joey Vollmer und Mark McArthur zwei überragenden
Torhütern, wobei trotzdem die offensiven Akzente nicht zu kurz gekommen sind.
Nach zahlreichen vergebenen Chancen blieb es dann Garett Bembrigde vorbehalten,
nachdem sich George Kink hinter dem Tor durchgesetzt und Andrew McPherson die
Scheibe weitergeleitet hatte, den spielentscheidenden Treffer zu erzielen.
Mit diesem nicht unbedingt erwarteten Sieg gegen den bislang
ungeschlagenen Tabellenführer aus München und damit gestärktem Selbstvertrauen,
fuhren die Weiß-Blauen am Sonntag nach Bietigheim, wo sie eine nicht minder
schwere Aufgabe erwartete. Schließlich waren die Steelers daheim seit 22
Pflichtspielen unbesiegt und der SCR konnte in der vergangenen Saison inklusive
PlayOffs in acht Spielen gegen die Schwaben nicht einmal erfolgreich das Eis
verlassen. Doch diese Bilanz beeindruckte die Schützlinge von Maurizio Mansi,
der wieder auf Rainer Suchan zurückgreifen konnte, dafür aber auf Kevin Kapstad,
der am Freitag von einem Schlagschuss am Knöchel getroffen wurde, verzichten
musste, überhaupt nicht.
Schnell waren die Blauen durch Brad Self in Führung
gegangen. Nicht alltäglich war dann sicherlich, dass es Tim Regan und Troy
Bigam innerhalb von drei Minuten gelang, zwei Tore in Unterzahl zu erzielen. Es war aber der Unterzahltore noch nicht
genug, Mitte des 2. Drittels waren diesmal die Steelers in Person von Greg
Schmidt an der Reihe, mit einem Mann weniger zu treffen. Doch davon ließen sich
die Werdenfelser nicht unterkriegen und konnten im selben Überzahlspiel durch
Garett Bembridge den alten Abstand wieder herstellen. Zu Beginn des letzten
Spielabschnitts war es dann Rainer Suchan vorbehalten, einen schönen Konter zum
2:5 abzuschließen. Diesem konnten der SCB in der Schlussoffensive noch zwei
Tore durch Alexander Serikow entgegensetzen, doch mehr ließ die Truppe um den
überragenden Mark McArthur nicht mehr zu.
Nach nun zwölf Punkten aus den letzten vier Spielen und den
beiden begeisternden Spielen am Wochenende, hat man Lust auf mehr gewonnen. Die
neue Mannschaft zeigt eine stabile Defensive sowie attraktive Spielzüge in der
Offensive, dazu viel Kampfgeist, was die Zuschauer in den vergangenen Spielen
schon beinahe euphorisierte. Eine Spielweise eben, die man in der vergangenen
Saison vermisst hat. (FB)