Sechs schmerzhafte Moskito-Stiche gegen Kannibalen
Cory Gustafson kehrt nach Landshut zurückNur zwei Tage nach der 2:6-Schlappe bei den Steelers Bietigheim setzte
es am zwölften Spieltag für die Landshut Cannibals einen erneuten Tiefschlag: Vor
1970 Zuschauern musste sich die Englbrecht-Truppe am Sonntagabend dem Tabellenvorletzten
Moskitos Essen mit 3:6 (1:1, 1:3, 1:2) geschlagen geben. Bernie Englbrecht
hatte für Sebastian Vogl, der im Ellental einen Sixpack kassiert hatte,
Nolan McDonald ins Tor beordert und auf die personelle Misere im Angriff
in der Form reagiert, dass er mit Maximilian Brandl einen Youngster ins
Aufgebot berief, der noch am Samstag im Derby gegen den SB Rosenheim im
DNL-Team gestanden und mit seinen beiden Treffern maßgeblichen Anteil am
3:2-Sieg über den Erzrivalen hatte.
Um es vorweg zu nehmen: Die Kannibalen hatten einen rabenschwarzen Tag
erwischt. Im Defensivbereich ließ man sich von den sicherlich nicht "überirdisch"
agierenden Gästen immer wieder arg in Verlegenheit bringen und hatte vor
allem bei den diversen zahlreichen Breaks der Essener seine liebe Müh' und
Not. Auf der anderen Seite scheiterten die Kannibalen auch in aussichtsreichen
Situationen zu häufig an Dominic Lonscher, der seine Chance, aus dem Schatten
des zuletzt enttäuschenden Stamm-Goalies Petter Rönnqvist hervorzutreten,
durchaus zu nutzen wusste.
Erstmals ins Geschehen eingreifen musste der Ex-Straubinger nach gut einer
Minute, als Eric Dylla die erste Powerplay-Situation zu einem Solo nutzte,
aber in Lonscher seinen Meister fand. Dies sollte sich für die Dreihelmenstädter
bald rächen. Denn die Moskitos versetzten Kamil Toupal und Co. nur wenig
später einen schmerzhaften Stich: Noch in Unterzahl agierend steuerte Eric
Houde allein auf Goalie Nolan McDonald zu und überwand diesen nach 2:14
gespielten Minuten zum 0:1. Wenig später brachte sich der Kanadier selbst
in Schwierigkeiten, als er einen Fehlpass fabrizierte, den Puck aber im
Zurücklaufen noch am Überqueren der Torlinie hindern konnte. In der Folge
scheiterten Markus Eberl mit einem Schuss von der blauen Linie und Bobby
Brown aus kurzer Distanz an Lonscher und Nolan McDonald musste in eigener
Unterzahl Glücksgöttin Fortuna bemühen, als ihm der von Phillipe Audet abgefeuerte
Puck durch die Schoner flutschte, aber auch am langen Eck vorbei trudelte.
Eric Dylla scheitert nach einem Alleingang an Essens Goalie, der geschickt
das kurze Eck zumacht. Auch im folgenden Powerplay brachten die Niederbayern
nichts Zählbares zustande. Dafür aber in der 19. Minute, als Thomas Daffner
im Spiel vier gegen vier nach einer Unsicherheit Lonscher's im Nachsetzen
der Ausgleich zum 1:1 gelang.
Sekunden nach Wiederbeginn fälschte Bobby Brown einen Daffner-Schuss ab
– knapp daneben. Zdislaw Zareba, von Markus Welz bedient, scheitert an Dominic
Lonscher. Besser machte es praktisch im Gegenzug Peter Zingoni, als er ein
Break mit dem 1:2 abschloss (22.). Die "Stechmücken" setzten gegen die sichtlich
geschockten Gastgeber nach und kamen knapp eineinhalb Minuten nach dem Führungstreffer
durch Eric Houde zum 1:3. Beim folgenden Überzahlspiel versuchte sich Bobby
Brown erfolglos von der "Blauen" und auch gegen Zdislaw Zareba zeigte sich
Lonscher auf dem Posten. Dafür hätten die Essener für die endgültige Entscheidung
sorgen können – Nolan McDonald war bei einem Break gegen Thomas Popiesch
aber zur Stelle. Glück wenig später für den Essener Keeper, als er einen
Zareba-Schuss mit der Fußspitze abwehren konnte. Dem folgenden Bully entsprang
aber dennoch der erneute Anschluss für die Cannibals: Kamil Toupal zog von
der blauen Linie ab und Lonscher musste die Scheibe zum zweiten Mal aus
dem Kasten holen. Bobby Brown kann aus kürzester Distanz den Ausgleich nicht
herstellen, Thomas Daffner wird von Schiedsrichter Hascher (zurecht) in
die "Kühlbox" verbannt. Diese Überzahlmöglichkeit nutze Michael Wolf, völlig
allein vor dem Tor stehend, zum 2:4-Pausenstand (35.).
Auch im Schlussabschnitt sollten die Gäste wieder den besseren Beginn haben.
Zwar konnte Nolan McDonald sich erst noch gegen Petr Zingoni durchsetzen,
wenig später aber zappelte der Puck erneut im Netz des Landshuter Gehäuses.
Torschütze: Luigi Calce (46.). Bobby Brown kann zweimal in Folge aus kürzester
Distanz nicht einlochen und auch ein Versuch von Aki Tuominen aus der Distanz
ist nicht von Erfolg gekrönt. Nolan McDonald rettet innerhalb weniger Sekunden
gegen Eric Houde und Michael Wolf, ehe Aki Tuominen in der 59. Minute doch
noch den dritten Treffer für seine Farben markieren kann. Den Schlusspunkt
in einer von Seiten der Kannibalen "verkorksten" Partie setzte in der Schlussminute
Markus Rohde mit dem 3:6.
Tore: 0:1 (3.) Houde (Andreas Raubal/Wolf), 1:1 (19.) Daffner (Brown/Tuominen),
1:2 (22.) Zingoni (Andreas Raubal/Popiesch), 1:3 (24.) Houde (Wolf/Audet),
2:3 (34.) Toupal (Geipel/Zareba), 2:4 (35.) Wolf (Houde), 2:5 (46.) Calce
(Dimitriev), 3:5 (59.) Tuominen (Dylla/Brown), 3:6 (60.) Rohde (Audet/Houde)
- Schiedsrichter: Hascher. - Strafminuten: Landshut 14 plus 10 für Feistl,
Essen 18 plus 10 für Lonscher. - Zuschauer: 1970. (gl)