„Sechs Punkte gegen Platz 9“ für die Starbulls
Mitch Stephens: Spielfreudig, aber glücklos... Foto: Roland Krivec - www.stock4press.deDas erste Drittel dieses, nach Rosenheimer Sicht, „Sechs-Punkte-Spiels gegen Platz 9“, der nicht mehr zur Play-off-Teilnahme qualifiziert, plätscherte relativ ereignislos dahin. Möglich, daß die gefühlten Minusgrade im Rosenheimer Kathrein-Stadion dafür verantwortlich waren. Gleichwohl waren die Gäste das auffälligere Team. Einzig „Goldhelm“ Mitch Stephens spielte sich in Minute 14 trickreich durch das Crimmitschauer Verteidigungsdrittel und konnte nur vom glänzend reagierenden Sebastian Albrecht im Tor der Sachsen gestoppt werden.
Der wärmende Pausentee brachte die Hausherren deutlich spritziger aus der Kabine. So dauerte es nur eine Minute, bis Kapitän Stephan Gottwald aus dem eigenen Drittel Simon Wenzel an der Mittellinie frei spielte und dieser in vollem Lauf aus Halbdistanz diagonal auf die Fanghandecke abzog und das umjubelte 1:0 erzielte. Drei Minuten später stand Patrick Asselin nur noch Goalie Albrecht zum Torerfolg im Wege. Mit einem Bauerntrick brachte Troy Schwab dann erstmals echte Gefahr vor das von Norm Maracle solide gehütete Tor der Oberbayern. Mit einer dummen Strafzeit leitete Thomas Pielmeier das zweite Tor der Hausherren ein, als er den kämpferischen Einsatz des jungen Starbulls Robin Hanselko mit einem Crosscheck beantwortete. Ganze 39 Sekunden konnte Pielmeier sich abkühlen, bis Patrick Asselin vor dem Tor Michael Baindl mit einem Flippaß bediente und dieser völlig freistehend aus einem Meter Entfernung nur noch zum 2:0 ins leere Tor einschieben mußte. Zur Halbzeit begannen dann fünf ganz schwarze Minuten von Crimmitschaus Verteidiger Marco Schütz: Erst „vernaschte“ ihn der 20-jährige Fabian Zick in einer 1-1-Situation und verzog den Schuß nur knapp über das Tor. Dann vertändelte er an der Mittellinie die Scheibe gegen Schlitzohr Stephens, was Rosenheim zu zwei dicken Chancen, aber keinem Tor nutzte. Und schließlich verursachte er bei eigenem Powerplayspiel durch sein unsauberes Anspiel auf Stephàne Goulet einen Scheibenverlust, ließ sich auswechseln und ermöglichte den Starbulls so auch noch einen 2-1-Gegenzug, den Stephens nur mit einem Pfostenschuß abschließen konnte.
Im Schlußabschnitt verwalteten die Innstädter nur mehr das Ergebnis und die Eispiraten kamen zu zwingenderen Chancen. So schloß in der 52. Spielminute Troy Schwab plötzlich zentral vor Maracle ab, konnte den Keeper aber nicht bezwingen. Besser machte es Sekunden später Pielmeier, der nur am Pfosten scheiterte. Und ob ein weiterer Schuß der Sachsen das Torgestänge vor oder hinter der Linie traf, blieb ungeklärt, wurde aber von Schiedsrichter Fischer entschieden: es blieb beim 2:0. Starbulls-Coach Franz Steer zeigte sich anschließend erleichtert: „Wenn in dieser Phase das Anschlußtor fällt, kommen wir noch mal in echte Bedrängnis.“ Dann aber fügte Schütz schließlich noch Zählbares an seinen „schwarzen Sonntag“: In Überzahl paßte er im eigenen Drittel maßgenau auf Rosenheims Corey Quirk, konnte ihn per Foulspiel zwar noch am Torabschluß hindern; den fälligen Strafschuß verwandelte der Kanadier dann aber sicher zur endgültigen Entscheidung. Ein Negativerlebnis der besonderen Art hatte dann auch noch der spielfreudige Stephens: er wurde zum zweiten Mal vom Pfosten am Torerfolg gehindert. Zu sehr dürfte er sich darüber aber nicht grämen – immerhin blieben „sechs Punkte“ bei seinen Oberbayern.
Tore: 1:0 (22.) Wenzel (Gottwald, Kathan), 2:0 (28.) Baindl (Asselin, Rohner) 5-4, 3:0 (57.) Quirk (Penalty) 4-5
Strafen: Rosenheim 6, Crimmitschau 8
SR: Fischer, LR: Bierma, Falten
Zuschauer: 2.295