Schweres Wochenende für die Moskitos
Haie kommen zum JubiläumMit dem Tabellenvierten EV Landsberg 2000 (Freitag, 20 Uhr, Eissporthalle am Westbahnhof) und Spitzenreiter Kassel Huskies haben die Moskitos Essen zwei schwere Brocken vor der Brust. Genauso wie die Moskitos haben die Landsberger 18 Punkte auf der Habenseite, mit dem besseren Torverhältnis steht die Truppe von Larry Mitchell allerdings einen Platz vor den Essenern. Dabei haben die Bayern vor allem weniger Tore kassiert als die Moskitos und dieser Umstand hat einen Namen, im Tor steht Dennis Endras der schon in der vergangenen Saison einer der Garanten für die Erfolg der Landsberger war. Auch in dieser Saison brachte der Goalie, der aktuell mit einer Förderlizenz der Iserlohn Roosters in Landsberg spielt, gleich reihenweise die gegnerischen Stürmer zur Verzweiflung. Mit 13 Scorerpunkten führt ein alter bekannter am Westbahnhof die Scorerwertung an, Michael Kreitl erzielte in der laufenden Saison zwar nur zwei Tore, steuerte aber elf Beihilfen bei. Damit rangiert der Deutsche in der internen Wertung noch vor den beiden kanadischen Torjägern Adam Mitchell und David Wrigley, die zwar schon jeweils fünf Tore erzielen konnten, aber auch erst beide zwölf Punkte erzielten. Das Hinspiel in Landsberg verloren die Moskitos recht sang und klanglos mit 6:2 und vor allem die Ex-Moskitos Michael Kreitl, Matthias Wittmann und Marcel Juhasz trafen allesamt. Wenn die Moskitos sich also im oberen Tabellendrittel festsetzen wollen ist ein Sieg gegen Landsberg Pflicht, einfach wird diese Aufgabe allerdings nicht und ein bisschen mehr Konzentration, aber auch Glück als beim letzten Heimspiel gegen den SC Riessersee darf es schon sein.
Am Sonntag müssen die Essener dann wieder „auf die Autobahn“, betrachtet man sich die Vereine der 2. Bundesliga ist es allerdings aus Essener Sicht schon so etwas wie ein Derby. Die Moskitos müssen beim Tabellenführer Kassel Huskies (Sonntag, 18:30 Uhr, Eissporthalle am Auestadion) antreten. In der noch jungen Saison ist das bereits das vierte „Derby“, denn bereits in der Vorbereitung hatten beide Vereine zwei Spiele verabredet, die Pokalauslosung bescherte den Moskitos dann ebenfalls die Huskies als Gegner. Aus den bisherigen drei Spielen gelang den Stechmücken allerdings erst ein mageres Pünktchen. Das Vorbereitungsheimspiel ging nach gutem Beginn mit 3:5 an die Nordhessen, im Rückspiel im Auestadion entführten die Essener dann beim 2:2 einen Punkt. Im Pokal sahen die Zuschauer am Westbahnhof ein tolles Spiel, bei dem beide Mannschaften über 60 Minuten auf Augehöhe kämpften. Der Ex-Duisburger Hugo Boisvert entschied das Spiel mit dem einzigen Treffer des Abends vier Minuten vor dem Ende.
26 von möglichen 33 Punkten nach elf Spieltagen hat der Finalist der letzten Saison gesammelt, nur eine Niederlage nach 60 Minuten gab es erst, das jedoch ausgerechnet beim Tabellenletzten in Regensburg. Vor allem in „der Tiefe“ ist der Kader von Trainer Stéphane Richer bestens besetzt, was auch ein Blick in die Scorerliste der Nordhessen zeigt. Einsam an der Spitze mit 16 Punkten Shawn McNeil, doch danach reißt sich direkt ein ganzes „Rudel“ Spieler zwischen acht und zwölf Punkten um die Nachfolge. Es kommt auch zum Wiedersehen mit zwei Spielern die bereits das Trikot der Moskitos getragen haben, aus DEL-Zeiten noch bestens bekannt sein dürfte Christian Kohmann und aus der vergangenen Saison hat es Verteidiger Markus Busch zu den Huskies verschlagen. Markus Busch laborierte zuletzt an einem Muskelfaserriss und dürfte noch nicht soweit sein. Dass die Truppe in dieser Saison nicht wieder im Finale unterliegen will, zeigte unter anderem auch die Verpflichtung auf der wichtigen Position zwischen den Pfosten. Von den Hamburg Freezers aus der DEL konnte Boris Rousson losgeeist werden, und er rechtfertigte bisher das Vertrauen der Vereinsführung in ihn. In den bisherigen zehn Spielen, die er für seine Farben zu absolvieren hatte, musste Rousson lediglich 18 Mal hinter sich greifen, was ihm eine Quote von 1,80 Prozent einbrachte und darüber hinaus einen Shut-out.
Es wird also sportlich kein Wochenende, das die Spieler von Jari Pasanen auf die leichte Schulter nehmen können. Schwer genug jedoch nicht nur wegen der sportlichen Aufgabe, Michael Bartek und Matt Hubbauer sind angeschlagen und ein Einsatz, zumindest am Freitag ist noch nicht gesichert. Jochen Reimer wird am kommenden Freitag ebenfalls nicht zum Einsatz kommen, da er mit den DEG Metro Stars unterwegs ist. Seinen Platz zwischen den Pfosten wird Markus Hätinen einnehmen, der sich von seiner Virusinfektion und seinen Beschwerden am Fuß gut erholt hat und der nun beweisen soll, dass er der erhoffte Rückhalt ist. Sind die Spieler nach der Virusinfektion, die zu Beginn der Saison in der Mannschaft grassierte, wieder soweit genesen, behindert nun eine Grippe den Spiel- und Trainingsbetrieb. Trainer Jari Pasanen und Co-Trainer Toni Raubal hat es zurzeit stark erwischt, so wie auch ein Teil der Mannschaft mit der Grippewelle zu kämpfen hat. Entsprechenden Respekt hat auch der Trainer vor den Aufgaben des Wochenendes: „Beide Mannschaft sind sehr stark und konstant, Landsberg hat die Saison gut begonnen, mit einem starken Goalie spielen sie auf einem konstant hohen Niveau. Sie gehören für mich zu den Play-off-Kandidaten, aber wenn wir an die Leistungen, die wir in München und Landshut gezeigt haben, anknüpfen können, dann werden wir sie schlagen.“ Ähnlich kämpferisch gibt sich der Coach vor der schweren Auswärtsbegegnung in Kassel: „Dass Kassel einen der bestbesetzten Kader der Liga hat, ist klar, wir haben aber nichts zu verlieren, und ich halte sie nicht für unschlagbar“, so der Trainer. Sehr Erfreulich gibt es unterdessen über Arturs Kruminsch zu berichten, am vergangenen Dienstag feierte der Essener Youngster sein gelungenes Debut in der U20-Nationalmannschaft. Nachwuchs-Bundestrainer Ernst Höfner brachte den Essener Stürmer bei 4:1 Sieg gegen den EV Landshut in der ersten Sturmreihe und bescheinigte ihm eine gute Leistung. Kruminsch wird auch eine Einladung zum nächsten Testspiel am 30. Oktober gegen Bietigheim erhalten, sowie er sich mit seiner guten Leistung wohl auch eine Nominierung zur U20-WM Anfang Dezember in Bad Tölz verdient hat. „Natürlich wird uns Arturs dann hier in Essen fehlen, in erster Linie freue ich mich aber über seine positive Entwicklung“, so Jari Pasanen. (uvo)