Schwenningen siegt in Hannover

Viele
der heute anwesenden Zuschauer im Eisstadion am Pferdeturm werden sich nach den
60 Spielminuten, beim Blick auf die Anzeigetafel, teilweise verwundert die
Augen gerieben haben. Denn sie sahen eine über weite Strecken überlegende
Mannschaft der Hannover Indians, die sich dennoch am heutigen Abend mit 0:5 dem
aktuellen Spitzenreiter aus Schwenningen geschlagen geben mussten.
Es
war zweifelsohne - insgesamt gesehen - eine der besten Vorstellungen der
Gastgeber in der noch jungen Saison. So sahen die knapp 2500 Zuschauer einen
ausgeglichenen ersten Durchgang, in dem die Niedersachsen ein leichtes
Chancenplus hatten. Jedoch vergaben Huhn (6.), Bagu (11.), Martens (17.) und Doyle
(18.) beste Gelegenheiten zur Führung, die auch durchaus die Wild Wings hätten
markieren können. Doch auch die Bemühungen von Guerriero (6.) oder auch von Just
(16.) blieben erfolglos.
Der
zweite Durchgang gehörte fast ausschließlich den Indians. Von Beginn an spielte
der Aufsteiger den Meisterschaftsfavoriten an die Wand, doch vergaßen die
Mannen von Trainer Joe West das Toreschießen. Chancen im Halbminutentakt ließen
nicht nur West verzweifeln, auch den Indians-Fans blieben im gleichen Takt die
Torschreie im Halse stecken. Es kam beinahe wie es kommen musste. Nach einer
gerade abgelaufenen Strafe für die Gäste fuhr Hooton in der 26. Minute einen
Konter, und lochte mit einem Backhander zur 1:0 Führung für sein Team ein. Eine
Führung die man eigentlich nur mit der Kaltschnäuzigkeit einer
Spitzenmannschaft rechtfertigen konnte. Diese Abgezocktheit vor dem Tor setzte
sich fort. Hacker traf vier Minuten nach der Führung aus spitzem Winkel zum
2:0, und ließ die dabei die Indians Defensive alt aussehen. Die Hausherren
zeigten sich trotz der beiden Gegentreffer unbeeindruckt, machten beinahe alles
richtig. Sie kombinierten und spielten sich beste Möglichkeiten heraus. Doch
weder Del Monte (31.), noch Bagu (37.) trafen zum Anschlusstreffer. Immer
wieder scheiterten die Hannoveraner am heute beinahe galaktisch haltenden Silverthorn
im Wild Wings-Gehäuse.
Mit
einer kalten Dusche für die Pferdetürmler begann der letzte Abschnitt. Nach
einem Patzer der Indians Defensive an der eigenen blauen Linie, war es Forster
in der 42. Minute vorbehalten, mit dem 3:0 für die Vorentscheidung zu sorgen. Zwar
zeigten sich die Indians in der restlichen Spielzeit sichtlich bemüht, doch
weiterhin fehlte ihnen die nötige Portion Glück im Abschluss. So fielen die
weiteren Treffer für die Schwenningener fast schon folgerichtig. Prommersberger
(48.) und Guerriero (56.) schraubten das Ergebnis am Ende auf 5:0.
„Es
war ein kurioses Spiel, welches im ersten Drittel ausgeglichen war. Nach dem
zweiten Drittel hätte es eigentlich 2:0 für uns stehen müssen. Das Problem ist momentan
nicht das Herausspielen von Chancen, sondern die Chancenverwertung. Wir werden
aus dem heutigen Spiel unsere Lehren ziehen, dass die effizientere Mannschaft
gewinnt“ zeigte sich Joe West nach dem Spiel enttäuscht. „Ein gutes
Eishockeyspiel“, sah Wild Wings Trainer Axel Kammerer. „Beide Teams haben alles
gegeben. Es war aber kein 0:5 Spiel heute, dennoch haben wir verdient gewonnen,
weil wir sämtliche Drucksituationen überstanden haben, und unsere Konter
verwertet haben. Das alles gestützt auf einen überragenden Silverthorn“, so der
Ex-Nationalspieler weiter.
Statistik: 0:1 (25:23)
Hooton; 0:2 (29:27) Hacker (Guerriero, Just); 0:3 (41:22) Forster (Gawlik,
Zeller); 0:4 (47:29) Prommersberger (Forster, Steinhauer); 0:5 (55:07)
Guerriero (Hacker, Gaucher)
Strafminuten:
Hannover 4 – Schwenningen 14
Schiedsrichter:
Kadow
Zuschauer:
259
Jens
Wilke