SC Riessersee: Zwei Siege am Wochenende

Es war das Wochenende des SC Riessersee. Gegen die Eispiraten Crimmitschau, die bereits zwei Punkte aus Garmisch beim ersten Spiel entführen konnten, zeigten die Werdenfelser von Beginn an, wer Herr im Hause ist. Nach knapp drei Minuten verwertete George Kink einen schönen Pass von Ken Magowan, gut zehn Minuten später stocherte Joe Cullen die Scheibe zum 2:0 ins Netz, nachdem zuvor einige hochkarätige Chancen ungenutzt blieben. Aus heiterem Himmel fiel der Anschlusstreffer, als die Sachsen in Überzahl einen Stellungsfehler der ansonsten souveränen SCR-Defensive ausnutzen konnten. Sehr zum Unmut von Trainer Bleicher waren die Gäste im Mittelabschnitt aktiver: „ Das einzig Positive waren unsere zwei Tore“. Die erzielten Matthias Wikström, der die Scheibe aus dem Gewühl heraus in die Maschen drosch, und Brad Self, der nach einem abgefälschten Schuss von Rob Brown plötzlich frei vor dem leeren Tor stand. Auf der Gegenseite rettete Mark McArthur ein ums andere Mal gegen die größtenteils harmlosen Eispiraten. Den Schlussabschnitt bestimmte schließlich der SC Riessersee, konnte aber keine einzige der vielen hochkarätigen Chancen ausnutzen. Im Gegenzug durften die Sachsen noch mal über etwas Ergebniskosmetik jubeln, als Neuzugang Cabana traf. Bleicher war zufrieden mit dem 4:2-Sieg (2:1,2:0,0:1): „Wir haben wieder vernünftig gespielt und dann auch verdient gewonnen“.
Die Pflicht getan, machten sich die Garmischer 48 Stunden später auf den kurzen Weg nach München. „Das ist ein besonderes Spiel für alle Beteiligten. Hier überwiegt die Freude am Spielen“, sollte Ralph Bader am Ende Recht behalten. Und die Art und Weise, wie die Riesserseer diese Freude am Spielen auf dem Eis umsetzten, beeindruckte nicht nur die rund 400 mitgereisten Fans sondern auch die Gastgeber, von denen es ebenfalls viel Lob gab. Trotz einer frühen Strafe starteten die Garmischer gut in die Partie. Matthias Wikströms Schuss streifte die Latte und auch Brad Selfs Versuch konnte erst auf der Torlinie von Goalie Vollmer entschärft werden. Als dann aber Matthias Wikström abzog, sah der Torhüter nicht gut aus. Seinen Abpraller musste Troy Bigam nur noch einschieben. „Danach haben wir es lediglich versäumt, noch im ersten Drittel nachzulegen“, sah Bleicher den einzigen Kritikpunkt bei seiner Mannschaft. Mit einem Pfostenschuss weckte Mike Kompon die Hausherren auf, die in doppelter Überzahl den Ausgleich anstrebten. Angeführt vom nimmermüden Rob Brown meisterte die Unterzahlformation diese Situation mit Bravour. Ein leichtes Übergewicht auf dem Eis nutzte schließlich Matthias Wikström zum verdienten 2:0, als er entschlossen nachsetzte und für eine beruhigende Pausenführung sorgte. Letzte Hoffnungen der Münchner, die Partie noch zu drehen, zerstörte Joe Cullen, der nun richtig in Fahrt zu kommen scheint, nach 46 Minuten. In der Folgezeit zeigte sich der SC Riessersee konzentriert und defensivstark. Auch die Sorgenkinder Mats Lindmark und Josef Frank reihten sich nahtlos in die starke Vorstellung ein. Mehrere Konter blieben ungenutzt, ehe Troy Bigam die Sache selbst in die Hand nahm und nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Penalty verwandelte er eiskalt. Schade nur, dass Mark McArthur, der erneut überragend fing, auf seinen Shutout verzichten musste. Mike Kompon traf zwei Minuten vor Spielende. Den Schlusspunkt wollte allerdings ein anderer setzen. Zehn Sekunden waren noch zu spielen, als Brad Self in Überzahl Goalie Vollmer noch mal alt aussehen ließ. Bleicher fand das richtige Wort für die Partie: „Genial“. Und viel mehrerer Worte bedarf es auch nicht. Mit einem 5:1-Sieg (1:0,1:0,3:1) im Gepäck und zufriedenen Fans, die ihre Mannschaft noch mehrere Minuten nach Spielende feierten, auf den Rängen dürfen sich alle Beteiligten auf eine entspannte Woche freuen, ehe es am Freitag gegen die Lausitzer Füchse wieder um wichtige Punkte geht. (AL)