SC Riessersee: Keiner hält sie auf

Riessersee: Rettung in letzter SekundeRiessersee: Rettung in letzter Sekunde
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Elf Heimsiege in Folge und der dritte Platz in der Tabelle – eine Referenz, die sich nur die wenigsten erträumten. Aber wer ist Schuld daran? Der unerfahrene Trainer, der nicht weiß, dass man mit so einem vergleichsweise kleinen Etat gefälligst am Tabellenende steht? Oder die Spieler, die sogar dann, wenn sie vieles falsch zu machen scheinen, am Ende doch alles richtig machen?

Letzteres Phänomen war gegen die Fishtown Pinguins zu beobachten. 25 Minuten lang spielte der SC Riessersee die chancenlosen Gäste in Grund und Boden. Schon nach zwei Minuten hieß es 2:0. Rob Brown und Matthias Wikström hatten getroffen. Auch eine kurze mentale Auszeit, die den Norddeutschen den Ausgleich ermöglichte, änderte nur wenig an der drückenden Überlegenheit. Thomas Oppenheimer und Uli Maurer, die sich perfekt ergänzten, schossen die 4:2-Pausenführung heraus. Anschließend machten die Werdenfelser da weiter, wo sie aufgehört hatten. Zwei doppelte Überzahlsituationen nutzten Simon Maier und Joe Cullen, um das Ergebnis auf 6:2 zu erhöhen. Alle, die an ein noch deutlicheres Endresultat dachten, strafte der SCR Lügen. Plötzlich funktionierte weder die Offensive noch die Defensive. Aber es kam noch schlimmer. Dreimal servierte man den Bremerhavenern die Scheibe so schön, dass selbst die sonst schwachen Pinguins das Tor nicht mehr verfehlen konnten. Mit einem knappen 6:5-Vorsprung ging es in die Pause und die Partie wurde noch mal spannend. Neun Minuten lang passierte nichts Nennenswertes. Doch dann trudelte die Scheibe plötzlich an Mark McArthur vorbei ins Tor. Mancher Zuschauer schüttelte ungläubig den Kopf, doch die Akteure auf dem Eis blieben cool. Was mit spielerischen Mitteln nicht funktioniert, wird eben erarbeitet. 52:11 waren gespielt, als Butzi Mayr sich an der Bande gegen zwei Kontrahenten durchsetzte. Die Scheibe kam zur Mitte, wurde von Troy Bigam tapfer verteidigt und Mats Lindmark netzte letztendlich ein – unter großem Jubel der erleichterten Fans. Die letzte Druckphase der Fishtown Pinguins überstanden die Werdenfelser dann aber mit Bravour und siegten mit 7:2 (4:2,2:3,1:1). Als „undsizipliniertes und respektloses Verhalten“ kritisierte Trainer Bleicher die Leistung seiner Mannschaft ab der 25.Spielminute, wiegelte aber sogleich ab: „Der Sieg war aber verdient und es zählen die drei Punkte“. Und wieder sah man deutlich, wieso der SC Riessersee vorne in der Tabelle steht: am Ende machen die Spieler doch alles richtig. „Diese Mannschaft hält zusammen und will gemeinsam etwas erreichen“, ist Ralph Bader – völlig zurecht – stolz. Und der Geschäftsführer hält auch lobende Worte für seinen Trainer bereit: „Aber vor allem gibt der Trainer jedem das Gefühl, dass er gebraucht wird“.

Das war auch zwei Tage später der Fall, als der SCR erneut die Rolle des Gastgebers übernehmen durfte und die Heilbronner Falken empfing. Mit Josef Frank, der in Nürnberg war, und Rob Brown, der eine Minute vor Spielende gegen Bremerhaven noch eine Spieldauer aufgebrummt bekam, fehlten gleich zwei Stützen in der Defensive. Die erwies sich allerdings als das Prunkstück gegen den Mitaufsteiger, der bisher eine ebenso gute Saison spielte wie die Garmischer. Obwohl die Falken regelmäßig durch schöne Spielzüge glänzten, machten es die Werdenfelser besser. Uli Maurer fing einen Pass ab und versenkte anschließend eiskalt zum 1:0. Drei Minuten später fälschte Joe Cullen einen Schuss in Überzahl unhaltbar für Falken-Goalie aus den Birken zum 2:0 ab. Auf der anderen Seite spielte sich ein anderer in den Mittelpunkt: Mark McArthur hielt alles, was auf sein Tor kam. Auch das zweite Drittel war hart umkämpft. Chancen gab es auf beiden Seiten, doch getroffen haben nur die Heilbronner. Mats Schöbel stocherte die Scheibe nach einem Gewühl gerade noch über die Torlinie. McArthur hatte genug und vernagelte fortan seinen Kasten. Der Schlussabschnitt brachte viel Spannung mit sich. Beide Teams versuchten, die Entscheidung zu erzwingen bzw. zu verhindern. Wer es am Ende richtig machte, liegt auf der Hand. Es waren mal wieder die Spieler des SC Riessersee, die mit viel Einsatz und Geschick den Sack zu machten. Brad Self sorgte mit seinem Schuss ins leere Tor für die Entscheidung zum 3:1-Endstand (2:0,0:1,1:0). Torhüter und Defensive, die von den Angreifern mustergültig unterstützt wurden, waren die Garanten zum Sieg. „Da haben wir Unglaubliches geleistet“, schien sich Marcus Bleicher selbst zu wundern über seine durch und durch funktionierende Mannschaft. Die könnte demnächst Verstärkung erhalten, denn Ralph Bader liebäugelt derzeit mit einem Neuzugang, gibt sich aber noch geheimnisvoll: „Noch haben wir ein paar Tage Zeit. Mal schauen, ob wir am 30.1. noch etwas bekannt geben“. (AL)


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