SC Riessersee: Chance verpasst, aber die Hoffnung bleibt

Es wäre die Möglichkeit gewesen, den Halbfinaleinzug klar zu machen. Doch die 1:2-Heimniederlage (1:1,0:0,0:1) gegen die Schwenninger Wild Wings legte die Träume erstmal auf Eis.
60 Minuten lang sahen die über 3.000 Zuschauer eine ausgeglichene Partie, in der beide Teams keine Fehler machen wollten. Drei Überzahlsituationen verstrichen, ohne dass es den Garmischern gelang, Torgefahr aufzubauen. Beim vierten Versuch – Gordie Dwyer wurde nach einem Foul an Josef Frank vom Unparteiischen vorzeitig zum Duschen geschickt – bewahrte Matthias Wikström Ruhe und fand mit Mats Lindmark einen geeigneten Abnehmer seines Zuspiels. Von der Blauen hämmerte der Deutsch-Schwede die Scheibe überlegt ins Tor. Die Führung hätten die Werdenfelser auch gerne in die Pause mitgenommen, doch wie schon so oft in der Serie führte ein grober Stellungsfehler von Stephan Wilhelm kurz vor Drittelende zum Ausgleich – Jon Smyth durfte mutterseelenallein auf Mark McArthur zulaufen. Der kanadische Goalie war es auch, der fünf Minuten vor Spielende im Mittelpunkt stand. Nachdem es im Mittelabschnitt außer einem gerechtfertigten Strafschuss für die Wild Wings – Deniset scheiterte – keine Highlights gab, verirrte sich der Puck urplötzlich wie aus dem Nichts ins Tor. McArthur sah dabei alles andere als gut aus und war dementsprechend nach dem Spiel wütend über seinen Lapsus. Das letzte Aufbäumen, um doch noch irgendwie zum Ausgleich zu kommen, fiel mangels Kraft eher gering aus. Die Strapazen der letzten Tage waren den Spielern deutlich anzumerken. Troy Bigam hatte zudem noch Pech, dass er die springende Scheibe vor dem Tor nicht richtig traf. Knackpunkt war einmal mehr das Überzahlspiel, wo neben einer Portion Glück vor allem Ideen fehlten. Auch teils hochkarätige Chancen wurden kläglich vergeben – über 125 Minuten sind die SCR-Stürmer jetzt schon ohne Torerfolg. Dieser Umstand erhöht natürlich den Druck auf die Verteidigung und zwingt fast schon zu Fehlern. Mit wenig Kraft, aber viel Hoffnung macht sich die Garmischer Überraschungsmannschaft morgen dann zum definitiv allerletzten Mal auf den Weg nach Schwenningen – aufgeben ist dabei ein Fremdwort. (AL)