Sand im Getriebe des EHC München
Neunzehn Spieler springen über die Bande und stürmen auf ihren Schlussmann Christopher Mathis zu: Es hatte den Anschein, als ob Freiburg soeben den Klassenerhalt gefeiert hätte, aber es war nur der Sieg gegen den Tabellenführer EHC München. Wie ein Tabellenführer und Anwärter für den Aufstieg präsentierten sich die Münchner zu keinem Zeitpunkt. „Meine Mannschaft hat nicht clever gespielt, hatte nicht die richtige Einstellung und die falsche Mentalität. Nichts war gut, es ging wirklich alles schief“, äußert sich Pat Cortina sichtlich sauer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Nach gut 30 Minuten führte der EHC München mit 2:0 ehe eine Minute später die Freiburger den Anschlusstreffer erzielen. Nur kurze Zeit später stellte David Wrigley den alten Abstand wieder her. Im Schlussdrittel mussten die München über weite Strecken in Unterzahl agieren, den Wölfen genügten ab der 43. Minute nur 4 Minuten, um sich bis zum Ausgleich heran zu kämpfen und dann in der 55. Minute sogar noch das 3:4 zu erzielen. In den letzten Spielen des EHC München fällt auf, dass sie nach einer zwei-Tore-Führung nicht mehr „clever“ spielen, sondern vielmehr auf Zeit spielen und den Sieg somit nach Hause „schaukeln“ wollen, was aber schon häufiger in dieser Saison zu unerwarteten Punktverlusten führte.
Markus Berwanger, seit knappen zwei Wochen Trainer der Freiburger, startet nun mit seinen Wölfen in Richtung Klassenerhalt und lobte nach dem Spiel sein Team: „Es gab für die Mannschaft in letzter Zeit nicht oft etwas zu lachen, aber die harte Arbeit seitdem ich bei den Wölfen bin, wurde belohnt. Heute haben wir sehr diszipliniert und kampfstark gespielt und so verdient gewonnen. Wir haben heute zwei Überzahl Tore geschossen. Ich denke das haben die Wölfe in dieser Saison noch nie geschafft!“
Nun gilt es für den EHC München aus diesen Fehlern zu lernen und solche, eigentlich unnötigen, Niederlagen zu verhindern. Immerhin gab es dann noch eine erfreuliche Nachricht für die Münchner, denn der Erfolgstrainer Pat Cortina verlängerte seinen Vertrag vorzeitig um zwei weitere Jahre. „Ich fühle mich hier wohl und habe das Gefühl, hier noch einiges bewirken zu können“, so Pat Cortina.
Am Sonntag ging es dann für die Münchner nach Weißwasser. Vor dem Spiel gab es aus Münchner Sicht bereits etwas zu feiern: Der EHC-Goalie Joey Vollmer feiert sein 400. Spiel im Dress der Landeshauptstadt und ist somit Rekordspieler beim EHC München. In Weißwasser gewann der EHC glücklicherweise 3:1 durch die Tore von Wrigley, Heatley und Gyori. Bis zur 58. Minute stand es erst 1:1, bevor die Münchner ihre Stärke in der entscheidenden Spielphase präsentierten.
Am nächsten Wochenende geht es zunächst zum Auswärtsspiel nach Crimmitschau und am Sonntag kommt es in München zum Derby gegen den Erzrivalen aus Landshut.
Daniel Gebele