Rückblick auf das DEL2 SUMMER GAMEDer Saisonstart war ein voller Erfolg
Zum Saisonauftakt zur neuen Eiszeit 16/17 konnten die Kassel Huskies ein packendes Hessenderby vor mehr als 30.000 Zuschauern im Summer Game für sich entscheiden. Jack Downing sicherte den Nordhessen mit dem Game-Winning-Goal in der Overtime die ersten zwei Punkte in einem nervenaufreibenden Spiel.
Als um 18:20 Uhr gellende Pfiffe sowie großer Applaus durch die Commerzbank-Arena tosen, betreten die Teams erstmalig zur neuen Saison das Eis zum Warm-Up. Der Meister eröffnet die Saison in guter alter Tradition, wenn auch als Gast. Aber wie auch immer: Endlich wieder Eishockey!
Nach Rene Rudorischs Begrüßungs-Rede, der damit seitens der DEL 2-Vereinsführung die Saison einleitet, folgt die Begrüßung der anwesenden Huskies-Fans durch Stadionsprecher Sven Breiter. Kurz darauf gibt dieser die erste Mannschaftsaufstellung des amtierenden DEL 2-Meisters der Kassel Huskies bekannt.
Im Anschluss begrüßt Löwen-Stadionsprecher Rüdiger Storch die Zuschauer und gibt ebenfalls die erste Mannschaftsaufstellung der Löwen Frankfurt bekannt. Es kann losgehen!
Gleichzeitig betreten die Mannschaften das Eis samt der Referees, u.a. den Hauptschiedsrichtern Cori Müns und Ulpi Sicorschi. Um 18:59 Uhr singt die Commerzbank-Arena die Deutsche Nationalhymne und um 19:05 Uhr ist es dann endlich soweit: FACEOFF! Nothing left to say. Der neben mir sitzende FFH-Reporter Frank Pierot tippt indes auf einen knappen Huskies-Sieg.
Nach nur 53 gespielten Sekunden fiel bereits das erste Tor der Saison, die Huskies in Form von Thomas Merl nutzen aus dem hohen Slot eine Unachtsamkeit der Löwen-Verteidigung. Mit der ersten Gelegenheit fällt damit das erste Tor der DEL 2-Saison 2016/2017. In der Folge ist Kassel tonangebend. Mit der ersten Huskies-Überzahl des Spiels dann jedoch der Ausgleich: die Löwen kontern stark, Richie Mueller überwindet Huskies-Goalie mit einem tollen Solo zum 1:1-Ausgleich in Unterzahl. Den Löwen gelang es jedoch nicht, das Momentum des Ausgleichs mitzunehmen. Kassel dominierte weiterhin das Spiel, ohne dabei besonders gefährlich zu werden, und erzielte in Überzahl den fälligen Führungstreffer durch Carter Proft. Ein Powerplay der Löwen kurz vor der ersten Drittelpause verpuffte wirkungslos, mit einer 1:2-Führung der Nordhessen ging es in die Pause.
Zum zweiten Drittel folgte ein anderes Bild: Nach verhaltenem Beginn nahmen die Löwen das Heft in die Hand. In doppelter Überzahl überwand Matt Pistilli Markus Keller zum 2:2, die weitere Überzahl überstanden die Huskies ohne Gegentor. Bis Mitte des zweiten Drittels waren die Löwen weitestgehend spielbestimmend, die Huskies allerdings wussten geschickt zu verteidigen und ließen kaum Großchancen zu. Vor der Pausensirene konnten die Löwen erstmals eine Führung für sich beanspruchen. Dennis Reimer verwertete den Rebound von Löwen-Verteidiger Mike Card und traf damit zur 3:2-Führung.
Vor Ablauf des zweiten Drittels kassierte Löwen-Stürmer CJ Stretch eine überaus fragwürdige Strafe wegen Hohen Stocks, die im letzten Drittel folgende Überzahl verwerteten die Huskies durch Toni Ritter – erneut völlig freistehend – im Slot zum 3:3. In der Folge sahen die 30.000 Zuschauer in der Commerzbank-Arena ein enges Spiel auf beiden Seiten mit leichten Vorteilen der Löwen. Neun Minuten vor Ende schickten die Referees Eric Stephan nach Check von Hinten mit Verletzungsfolge vorzeitig zum Duschen, die logische Konsequenz hieß fünfminütige Unterzahl sowie Spieldauer-Disziplinarstrafe für Stephan. Diese mussten die Löwen teilweise sogar doppelt überstehen, bis ein Kasseler ebenfalls in die Kühlbox geschickt wurde. Es ging quasi hüben wie drüben rasant her. Auch einen Penalty ließen die Löwen ungenutzt, Patrick Jarretts Versuch wurde durch mangelnde Eisqualität zunichte gemacht, als der Puck hüpfte und kaum noch zu kontrollieren war.
Was folgten, waren rasante zwei Minuten der Schlussphase: 90 Sekunden vor Ende trifft CJ Stretch zum vielumjubelten 4:3, quasi auf den letzten Drücker schlagen die Huskies zurück und treffen mit sechs Mann auf dem Eis zum 4:4-Ausgleich – was ein Auftakt, was ein Summer Game!
Die größte Neuerung zur Saison 2016/2017 war für die Zuschauer des Event Games nun ebenfalls zu bestaunen: In der Overtime, die nun im 3 vs. 3-Modus gespielt wird, entscheidet Jack Downing dann das Spiel nach einem 2 auf 1-Konter der Huskies, bei dem die Löwen zu offensiv stellen wollen, das Spiel. Kassel nimmt damit zwei Punkte aus einem tollen Event-Game mit, in dem der vermutlich etwas glücklichere gewinnt, aber an solchen Tagen, bei dem Zuschauer wie Spieler und Vereine ein solch tolles Event unter einem tollen Spiel hinter sich gebracht haben, sind womöglich alle Gewinner.