Rosenheimer Eishockeyfans starten „einmalige Aktion“Treue Anhängerschaft lässt Fanbeauftragten wieder schlafen
Nachdem die Starbulls Rosenheim zu Beginn der Saison keinen neuen Brustsponsor für die Spielzeit 2016/17 präsentieren konnte, ermöglichte die Vereinsführung den Unternehmen aus der Region Trikotsponsor für ein Wochenende zu werden.
Der eishockeyverrückte Pan Weißenbach, der im Rosenheimer Fanbeirat aktiv ist, hatte dann die Idee gemeinsam mit allen Eishockeyfans der Starbulls Sponsor für ein Wochenende zu werden: „Zunächst habe ich im inoffiziellen Fanforum über eine Internet-Umfrage abgeklopft, ob das überhaupt irgendwie zu realisieren ist, die Rückmeldungen waren dann durchaus positiv und es haben sich auch viele User an der Umfrage beteiligt, die sonst weniger aktiv sind“, erklärt der Initiator der Aktion. „Natürlich überlegt man da lange, ob das so eine gute Idee ist, es läuft da ja auch viel anonym ab, nichtsdestotrotz habe ich es dann riskiert und ein Spendenkonto eingerichtet“, erläutert Weißenbach, der in den ersten Tagen nach Eröffnung des Kontos nach eigenen Angaben nur wenig schlafen konnte. „Am Ende, wenn es nicht klappt, stehst du dann da wie ein Depp, aber ich wusste, wenn das irgendwo klappt, dann nur in Rosenheim“, plagten den großgewachsenen Raublinger, einer Vorstadt im Süden Rosenheims, anfangs durchaus Sorgen.
In der Folgezeit steckte Weißenbach dann viel Energie in die Aktion und konnte fünf Tage, bevor er die Aktion offiziell beendet hätte, bereits den Starbulls den mittleren vierstelligen Betrag überweisen. „Das hat mich unfassbar stolz gemacht, da waren schon auch ein paar Tränen mit dabei“, gibt der Starbulls-Fan, dessen Markenzeichen eine grün-weiße Bommelmütze ist, zu.
Dass die treuen Rosenheimer Zuschauer trotz der aktuellen sportlichen Misere, die der Fanbeauftragte in erster Linie auf das eminente Verletzungspech der Innstädter zurückführt, eine solche Aktion starten, so viel Geld sammeln und dass in den Heimspielen im Durchschnitt immer noch knapp 2300 Zuschauer ins Emilo-Stadion pilgern ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit. „Viele von uns kaufen sich Einzelkarten, Dauerkarten, Trikots oder sind ohnehin Vereinsmitglied, da ist es einfach wahnsinn, dass die Leute zusätzlich noch spenden“, zeigt sich Weißenbach beeindruckt.
Und vielleicht wird er am Wochenende beim Auswärtsspiel in Freiburg oder am Sonntag in der Eckbank der Stadionwirtschaft beim Heimspiel gegen Kassel doch noch die ein oder andere Träne verdrücken, wenn er seine Mannschaft mit den Trikots auf das Eis laufen sieht auf denen mit großen schwarzen und weißen Lettern „Wir für Euch und Ihr für uns – Rosenheimer Fans“ gedruckt sein wird. Der Altmeister von der Mangfall lebt 30 Jahren nach seinen großen Erfolgen immer noch und der Fanbeauftragte dürfte wieder ohne Sorgen einschlafen.
Christoph Schneider