Riessersee: Werbung für den „Tag der Rekorde“?

Wahrscheinlich hatte sich nicht nur SCR-Boss Ralph Bader das Wochenende vor dem Derby gegen die Tölzer Löwen doch etwas anders vorgestellt. Zuerst ging es am Freitag zum Lieblingsgegner nach Heilbronn und am Sonntag kamen dann die Landshut Cannibals ins Olympia-Eissportzentrum nach Garmisch-Partenkirchen. Da durfte im Vorfeld durchaus von zwei Siegen geträumt werden. Dass daraus am Ende doch nur drei Punkte im Heimspiel wurden, lag vor allem wieder an der mangelnden Chancenverwertung, die der SCR in Heilbronn zeigte.
Selbst einem sonst so treffsicheren Spieler wie Chris Stanley gelang das Kunststück, den Puck aus kürzester Entfernung über den bereits geschlagenen Mastic und das Tor zu schießen. Dass es am Ende nur eine knappe 3:4-Niederlage wurde, lag zum einen an den Fangkünsten von Mark McArthur und zum anderen an der Verspieltheit einiger Heilbronner Stürmer. Hervorzuheben ist ebenfalls noch Neuzugang Ouellet auf Seiten der Garmischer, der nicht nur sein erstes Tor für den SCR schoss, sondern auch immer besser in das Team findet.
So sollte die Partie am Sonntag also unbedingt gewonnen werden, damit die Anhängerschar nicht all zu enttäuscht dem Derby gegen Tölz entgegenfiebern muss. Trotz der ungewohnten Anfangszeit und des schönen Wetters kamen erstaunlicherweise mehr als 1600 Zuschauer ins Stadion. Beim Einlauf der Mannschaft stellte sich heraus, dass Neuzugang Ouellet mit einer Erkältung pausieren muss. Dadurch erhöhte sich die Zahl der nicht einsatzbereiten Spieler auf insgesamt vier Stürmer, was auf eine noch schlechtere Torausbeute als am Freitag schließen ließ. Doch weit gefehlt, nach etwas mehr als einer Viertelstunde stand es 3:0 für die Gastgeber und man war versucht, noch einmal aus dem Stadion zu gehen, um sich zu vergewissern, dass man sich auch wirklich im altehrwürdigen Olympia-Eissportzentrum in Garmisch-Partenkirchen befand.
Doch mit diesem Offensivfeuerwerk war auch schon das ganze Pulver verschossen und mit Beginn der Schlussphase des ersten Drittels begann dann die lange Leidenszeit der Anhänger des SCR. Nachdem auch noch Mats Lindmark zum zweiten Drittel nicht mehr aus der Kabine kam, ging bei den Gastgebern überhaupt nichts mehr zusammen. Vor allem im Überzahlspiel gelang den Hausherren über weite Strecken kaum etwas. Besonders Carsten Gosdeck als Blueliner war völlig deplaziert. Als dann auch noch Schiedsrichter Vozar seine Linie verlor, gab es kaum noch ansehnliches Eishockey. Durch zwei Überzahltore kämpften sich die Landshuter noch bis kurz vor Schluß auf 2:3 heran, aber Chris Stanley erzielte mit einem Schuss ins leere Tor den 4:2-Endstand.
In den letzten Minuten gab es dann noch ein paar Boxeinlagen, bei denen auf Garmischer Seite Josef Frank als Punktsieger hervorging. Als dann auch noch Mark McArthur seine Stockhand in das Gesicht von Ben Cottreau drückte, fühlte sich Gerhard Brunner dazu genötigt, die anschließende Schiedsrichterentscheidung zu kommentieren, was ihm eine Spieldauerdisziplinarstrafe einbrachte.
So war am Ende doch noch etwas Werbung für das kommende Derby gegen die Tölzer Löwen auf Seiten des SCR vorhanden. (GK)
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