Riessersee: Tag der Entscheidung naht
Riessersee: Rettung in letzter Sekunde
Wird es mit dem Eishockey in
Garmisch-Partenkirchen weitergehen, und wenn ja, wie? Diese Fragen
beschäftigen in diesen Tagen die Anhänger des SC Riessersee. Mal
wieder erleben sie Tage des Hoffens und Bangens, Tage der
Unsicherheit, Tage der Angst und Sorge um ihr liebstes Hobby. Und
nicht zuletzt sind da Menschen im Umfeld des SC Riessersee, die sich
möglicherweise sogar um ihre Existenz Sorgen machen. Menschen denen
ausstehende Rechnungen oder Gehälter ernsthaftes Kopfzerbrechen
bereitet.
Fakt ist, der SC Riessersee
Vermarktungs GmbH fehlen ca. 200.000 €, um die Außenstände dieser
Saison begleichen zu können. Und dies trotz der Tatsache, dass die
Personalkosten um eine sechsstellige Summe günstiger sind als im
Vorjahr. Sogar inklusive der Nachverpflichtungen, wie Geschäftsführer
Ralph Bader mitteilte.
Doch woran liegt es dann? Laut Bader
ist es eine Vielzahl von Faktoren, die zu dem Minus beigetragen hat.
So wurde erstmalig das gesetzte Sponsorenziel nicht erreicht,
vereinbarte Sponsorenleistungen sind nicht eingegangen, waren die
Zuschauerzahlen zu gering sowie die Marketingausgaben zu hoch und es
fielen unerwartete zusätzliche Kosten an.
Ein Anspruch auf Vollständigkeit
besteht in dieser Aufzählung allerdings nicht.
Doch wie viele dieser Probleme sind
hausgemacht? Und wie viele der externen Faktoren hätte man
voraussehen können? Diesen Fragen wird sich der Geschäftsführer
des SC Riessersee stellen müssen.
Wie kann es nun weitergehen? 100.000 €
und damit die Hälfte des fehlenden Betrages würde der letztjährige
Retter Marcus Wolsdorf zur Verfügung stellen. Allerdings unter einer
Bedingung, es müssen sich Personen finden, die für die anderen
100.000 € aufkommen. Und nach diesen ist Ralph Bader, der
inzwischen auch Alleingesellschafter der SC Riessersee Vermarktungs
GmbH ist, seit Saisonende auf der Suche. Doch die Zeit läuft ihm
davon. Sollte er nicht in diesen Tagen weitere Mitstreiter finden,
bleibt ihm nur der bittere Gang zum Insolvenzgericht. Ein Schritt,
der nicht zuletzt ob des vorangeschrittenen Zeitpunkts in der Saison
das unweigerliche Aus für das Profieishockey in
Garmisch-Partenkirchen würde. Sehr fraglich ist auch, ob und wie es
dann für den Stammverein mit der Jugendarbeit weitergehen kann.
Sollte es allerdings gelingen, das
Saisonminus von besagten 200.000 € ausgleichen zu können, gilt es
dann zu klären, wie man das Eishockey in Garmisch-Partenkirchen auf
stabile Füße stellen kann. Dabei eine entscheidende Rolle spielt
die Ligenzugehörigkeit. Kann der SCR die zweite Liga mit nochmals
reduziertem Etat sicher stemmen oder ist ein Rückzug in die neu
gestaltete Oberliga sinnvoller? Vieles spricht für die zweite
Variante.
Doch vorher gilt es erst zu klären, ob
überhaupt Zukunftsaussichten bestehen oder ob die Tage des (Profi-)
Eishockeys in Garmisch-Partenkirchen gezählt sind. Die Entscheidung
fällt in den nächsten Tagen, dann ist zumindest die Zeit der
Unsicherheit vorbei.
FB