Riessersee: Start nach Maß

Ralph Bader behielt wieder einmal Recht. Auf die mäßige Vorbereitung - unter anderem setzte es eine Niederlage gegen den Oberligisten Rosenheim - angesprochen, beruhigte der SCR-Boss die besorgten Fans: „Vorbereitung und Punktspiele waren schon immer zwei Paar Stiefel. Wenn es losgeht, werden wir voll da sein!“
Und so war es dann auch: Im ersten Spiel der 2. Bundesliga erfreute der SC Riessersee seine immerhin 1800 Anhänger mit einer guten Leistung. Nachdem die Gäste überraschend mit zwei Toren in Führung gegangen waren, drehten die Werdenfelser mächtig auf und gewannen gegen Crimmitschau relativ sicher 4:2. Matchwinner, neben dem gewohnt souveränen Mark McArthur im Tor, war Nachwuchsmann Simon Maier. Dem 21-Jährigen kam zugute, dass er an der Seite von Alan Reader und Andrew McPherson stürmen durfte. Dieses Vertrauen, das ihm der neue Trainer Kim Collins geschenkt hat, belohnte der junge Stürmer mit zwei herrlichen Toren.
Erstmals nach langer Zeit trug auch ein alter Bekannter wieder das Trikot des SC Riessersee: Thomas Jason Guidarelli, besser bekannt als „T.J.“. Der US-Amerikaner war nach mehreren Jahren in der Fremde völlig überraschend nach Garmisch-Partenkirchen zurückgekehrt. Bader hatte diesen Coup zusammen mit Gesellschafter Günther Hertel ganz in Stillen eingefädelt und kurz vor Saisonbeginn bekannt gegeben. Und die Fans waren begeistert.
Leider konnte T.J. aufgrund einer Verletzung aus dem Crimmitschau-Spiel am Sonntag beim alten Rivalen in Landshut nicht mit dabei sein. Dennoch reichte es zu zwei Punkten. Selbst ein Dreier wäre drin gewesen, wenn die Garmischer ihre vielen Überzahlsituationen besser ausgenützt hätten. So musste, nach Toren von Paderhuber und Self für den SCR, das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Und da war wiederum Simon Maier der entscheidende Schütze, der seinem Team den zweiten Punkt sichern konnte. Überschattet wurde diese Partie von einer schweren Verletzung: Benedikt Kastner musste nach einem Check ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Nun steht das große Derby in Bad Tölz an. „Ein Prestigeduell,“ nicht nur für Ralph Bader. „Das wird sicher ein heißer Kampf.“ Der Geschäftsführer strahlt nach dem guten Start das nötige Selbstbewusstsein aus: „Im Derby ist immer die Heimmannschaft Favorit, aber wir werden um jeden Zentimeter kämpfen.“ Am Sonntag geht es zuhause gegen Schwenningen, was sicher auch nicht leicht werden wird. „Ein hartes Wochenende steht uns bevor“, ahnt der SCR-Boss. Aber er bleibt dennoch gelassen und hofft im Stillen, dass seine zwei verletzten Asse Guidarelli und Lindmark wieder mit von der Partie sein werden.
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