Riessersee: Mehr Qualität im Kader
![Riessersee: Rettung in letzter Sekunde](/index.php?rex_media_type=hw_article_image&rex_media_file=riessersee.gif)
Für die Fans des SC Riessersee waren
die vergangenen Wochen alles andere als langweilig. Zuerst herrschte
große Aufregung wegen einer möglichen Insolvenz der SCR-GmbH. Doch
das Ende des Profieishockeys konnte in letzter Minute abgewendet werden.
Mittlerweile sorgen positive Meldungen aus dem Werdenfelser Land für
einen merklichen Stimmungsumschwung: Viele Anhänger freuen sich bereits
auf die neue Saison. Und die verspricht einiges:
Trotz eines um 150.000 Euro reduzierten
Etats ist es Geschäftsführer Bader gelungen, eine attraktive Mannschaft
zusammen zu stellen. Motto: Mehr Qualität als Quantität. 14 Spieler
haben den SCR verlassen, darunter vermeintliche Leistungsträger wie
Stanley, Maier, Gosdeck, Reader, Brown, Wikström, Lindmark und Paderhuber.
Bei vielen hat das Preis-Leistungsverhältnis nicht gestimmt. „Sie
boten meist nur durchschnittliche Leistungen bei einem erstklassigen
Gehalt,“ erinnert sich nicht nur der Riesserseer Chef. Kein Wunder,
dass das Team vergangene Saison mit Mühe und Not die Pre-Playoff-Runde
erreichte und die Zuschauer meist zu Hause blieben.
Doch das soll nun anders werden: Bader
setzt auf Spieler, die den SC Riessersee im Herzen tragen und mit denen
sich die Fans leichter identifizieren können. Sepp Lehner etwa oder
Tim Regan. Beide sind so etwas wie Kultfiguren des Garmischer Eishockeys
aus besseren Zeiten. Und beide waren lange Jahre in der DEL absolute
Leistungsträger, ehe sie nun zu ihrem Karriere-Ende wieder ins Werdenfelser
Land zurückkommen. Um sie herum soll ein kleines, schlagkräftiges
Team gebildet werden, das mit Herzblut bei der Sache ist. Rainer Suchan
von den Tölzer Löwen passt da sicher gut hinein. Der routinierte Stürmer
verfügt ebenfalls über reichlich DEL-Erfahrung und zeigt laut Bader
eine positive Einstellung. Suchan wohnt und studiert in München, sodass
sich seine Kosten für den Club im Rahmen halten.
Der Kader des SCR umfasst bis jetzt 17
Spieler und viele werden nicht mehr dazu kommen. „Es fehlen noch die
beiden letzten Ausländerpositionen,“ erklärt der Geschäftsführer.
Um sie kümmert sich in erster Linie der neue Trainer Maurizio Mansi.
Der Italo-Kanadier, zuletzt als Co-Trainer in Hamburg tätig, kommt
mit besten Referenzen und soll endlich für Kontinuität an der Bande
sorgen.
Ob Publikumsliebling T.J. Guidarelli
noch einmal einen Vertrag erhält, scheint sehr zweifelhaft. Bader hat
gute Gründe dafür, lieber einen unbekannten College-Spieler aus Übersee
zu holen. „Wir können unseren Kader nicht nur nach der Beliebtheit
bei den Fans zusammenstellen.“
Doch selbst wenn T.J. nicht beim SCR
bleibt, werden die Anhänger mit der neuen Mannschaft sicher zufriedener
sein als mit der alten. Was sich, so hoffen die Verantwortlichen, auch
bei den verkauften Saisontickets niederschlagen sollte.