Riessersee ist heiß auf das Derby
Riessersee: Rettung in letzter SekundeDer Start war mehr als verheißungsvoll: Mit 9:2 gewann der SC Riessersee sein erstes Punktspiel bei den hoch eingeschätzten Indianern in Hannover. Doch dann zeigte das neu formierte Team plötzlich Schwächen. Drei Schlappen gegen Bremerhaven, Ravensburg und Dresden ließen die Stimmung der Fans rapide sinken. Zumal sie zwei dieser Niederlagen im heimischen Stadion mit ansehen mussten.
SCR-Boss Ralph Bader zog die Notbremse. Er senkte den Eintrittspreis und lockte so immerhin 2000 Zuschauer zur Wiedergutmachung gegen die Lausitzer Füchse in die Halle. „Sonst wären wohl nur 500 Zahlende gekommen,“ vermutet Bader nicht zu Unrecht. Seine Mannen taten ihm und den Fans den Gefallen und siegten in einem ansehnlichen Spiel mit 6:2. Als der SCR dann noch in Landshut erfolgreich abschnitt, war die Welt nach diesem Sechs-Punkte- Wochenende in Garmisch-Partenkirchen wieder in Ordnung.
Nun freut man sich auf das anstehende Derby gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter aus München. Für Bader ist dies das Spiel des Jahres, für das sein Team zuletzt die beste Werbung gemacht hat. „Natürlich sind wir Außenseiter, aber wir wollen unsere Fans begeistern. Vielleicht gelingt uns ja die Überraschung, und wir können dem EHC die erste Niederlage beibringen.“
Personell kann der Spitzenreiter aus dem Vollen schöpfen. „Wir besitzen gerade drei Reihen, während München immer mit vier spielen kann.“ Ralph Bader hofft deshalb auf den Einsatz seines Starstürmers Rainer Suchan, der zuletzt wegen einer Verletzung passen musste. Beim EHC fehlen, neben dem langzeitverletzten Stürmer Sven Gerbig, die Verteidiger Kevin Lavallee (Sperre) und Chris Bahen (Abszess am Unterschenkel). Als Ersatz konnte EHC-Manager Christian Winkler – ein Garmischer in München – kurzfristig Daniel Sevo mittels Förderlizenz aus Nürnberg holen.
Die Voraussetzungen für ein hochklassiges, spannendes Spiel sind also gegeben. Nun müssen am Freitag nur noch viele Eishockeyanhänger ins Garmischer Stadion kommen, um dem Derby einen würdigen Rahmen zu geben. Ralph Bader hofft auf 3000 Fans und verspricht ihnen eine „große Überraschung“. Worum es sich dabei handeln könnte, will er aber partout nicht verraten. Am Freitagabend werden wir schlauer sein.