Riessersee gegen München: Kein Derby wie jedes andere
Riessersee: Rettung in letzter SekundeAm Sonntag ist es wieder soweit: Derby-Zeit in Garmisch. Manche Werdenfelser sprechen sogar davon, dass die SCR-Filiale in der Zentrale antritt. Nicht ganz zu Unrecht: Mit Raubal, Ludwig, Wild und Galbraith haben immerhin vier Spieler des aktuellen Münchner Kaders bereits das Riessersee-Trikot getragen. Und sowohl Trainer Doug Bradley als auch Co-Trainer und Manager Christian Winkler waren mehr oder weniger lang in Garmisch tätig. Auf der anderen Seite haben die Riesserseer Stürmer „Butzi“ Mayr und George Kink vor nicht allzu langer Zeit noch in München gespielt.
Gerade die Tatsache, dass Winkler – neben Rosi Mittermaier und Christian Neureuther wohl eine der bekanntesten Personen im Ort – nun in München tätig ist, schürt diese Rivalität zusätzlich. Der ehemalige Moderator von Radio Oberland wohnt immer noch in Garmisch und hat jahrelang das Tor des SC Riessersee gehütet. Ralph Bader, sein Widerpart unter der Zugspitze und um Einfälle nie verlegen, heizte die Stimmung in Anzeigen und Interviews dann noch kräftig an: Von den armen Underdogs ist da die Rede, die es den Neureichen aus der Großstadt einmal zeigen wollen. Bader stapelt sicher auch ein wenig tief, wenn er als Ziel für sein Team nur den Klassenerhalt ausgibt. „Wir besitzen noch 15 Spieler, die zuletzt Oberliga gespielt haben, während der EHC immerhin das Halbfinale der 2. Liga erreicht hat. Um gegen München zu überraschen, muss alles passen.“
Winkler sieht im SCR dagegen ein „Top-Team, das eigentlich unter den besten sechs Mannschaften der Liga landen müsste.“
Wie auch immer, die Fans beider Lager freuen sich auf das Kräftemessen der alten Rivalen. Auch EHC-Coach Bradley kommt gerne nach Garmisch zurück: „Ich hatte dort eine schöne Zeit, auch wenn damals die Rahmenbedingungen nicht optimal waren. Leider war der Club schon fast pleite, sodass wir nicht mehr viel erreichen konnten. Aber das schöne Stadion und die phantastischen Fans sind mir noch gut in Erinnerung.“
Nur einer freut sich seit Freitagabend nicht mehr: Jade Gailbraith. Der Stürmerstar des EHC München war letzte Saison noch Top-Scorer bei Riessersee und hatte maßgeblichen Anteil an deren Aufstieg. Er ist nicht gerade im besten Einvernehmen weggegangen und hätte es den Garmischern zu gerne gezeigt, was sie mit ihm verloren haben. Doch nach einer Schlägerei im Spiel seines neuen Clubs gegen Heilbronn erhielt er eine Spieldauerdisziplinarstrafe und ist damit automatisch für Garmisch gesperrt.