Riessersee: Fanstammtisch mit Schwerpunkt Zuschauerzahlen

Mit dem wenn auch nicht ganz so ernst
gemeinten Vorschlag, ein Stadion in Murnau zu bauen, da dort
vermutlich mehr Zuschauer kommen würden, traf ein langjähriger Fan
des SC Riessersee beim Fanstammtisch am vergangenen Dienstag den Kern
der Zuschauerproblematik in Garmisch-Partenkirchen. Während der
Großteil der Zuschauer aus dem Umland kommt, hält sich die Resonanz
aus Garmisch-Partenkirchen selbst in Grenzen, lediglich ungefähr 30
% kommen laut Ralph Bader aus der Marktgemeinde. Auch bei den
Altersklassen kann man deutliche Unterschiede feststellen, während
gerade das junge Publikum sehr gut vertreten ist, sei gerade die
Generation zwischen 35 und 45 extrem wenig vorhanden, wie Kapitän
Sepp Lehner bemerkte.
In reger Diskussion zwischen den rund
40 Anwesenden des Fanstammtisches wurden Ursachen und Lösungsansätze
für die Zuschauermisere beim SC Riessersee und allgemein im
deutschen Eishockey analysiert, besprochen und teilweise auch wieder
verworfen. Dabei forderte Ralph Bader den harten Kern der Anhänger
des SCR auf, von Fanseite etwas zu initiieren, um diesem Problem
entgegenzuwirken. Insbesondere hatte er dabei eine Aktion für ein
mögliches erstes Heimspiel im PlayOff-Viertelfinale im Hinterkopf.
Und mit der Zeit stieß er tatsächlich auf fruchtbaren Boden und
erste Ideen. Vor dem Hintergrund der angesprochenen regionalen
Problematik manifestierte sich der Gedanke, eine Art Wettbewerb
zwischen den Garmisch-Partenkirchnern und den Bewohnern des Umlandes
um die Vorherrschaft im Stadion auszurufen. Eine Konkretisierung der
Aktion soll erfolgen, sobald eine Viertelfinalteilnahme feststeht.
Sollte dies bereits nach dem kommenden Wochenende der Fall sein, sind
alle Anhänger, die den SCR in dieser Aktion unterstützen wollen,
aufgerufen, sich am kommenden Montag, 15. März 2010 ab 19.30 Uhr im
SCR-Stüberl einzufinden.
Doch nicht nur das Thema
Zuschauerzahlen wurde während des Fanstammtisches angesprochen,
sondern auch diverse andere Themen. So zum Beispiel die
Hallensituation: Es steht im Raume, dass Garmisch-Partenkirchen eine
neue Multifunktionshalle erhalten würde, falls die Bewerbung
„München plus zwei“ den Zuschlag für die Olympischen Spiele
2018 erhält. Hierbei verwies Ralph Bader auf die Problematik, wie
derzeit erlebt, dass die aktuelle Halle bei einer Veranstaltung
gleich für zwei Wochenenden nicht zur Verfügung steht, und stellte
außerdem klar, dass es einen Neubau nur gäbe, wenn sich dafür ein
Investor finden würde. Außerdem würde es auf jeden Fall auch
weiterhin eine zweite Halle geben.
Befragt nach der vor der Saison
versprochenen Retterparty, gestand Ralph Bader ein, dass diese nicht
zuletzt wegen der verzögerten und bislang improvisierten
Gastronomiesituation untergegangen sei. Er erneuerte aber sein
Versprechen, dass sie noch stattfinden werde.
Für die neue Saison sollen
Vertragsverhandlungen mit Spielern erst angegangen werden, wenn das
Viertelfinale erreicht ist. Dies gilt auch für Trainer Mansi, der
gerne bleiben würde, doch es hängt für beide Seiten natürlich
auch von den Vertragsbedingungen ab. Nicht betroffen davon sind die
beiden anwesenden Spieler Sepp Lehner und Tim Regan, die über einen
Zweijahresvertrag verfügen.
Zur sportlichen Situation erklärten
die Spieler, dass sie sich gegen die nominell schwächeren Teams
deswegen häufig schwer tun, da sie eben hier das Spiel machen
müssen. Im Endspurt der Hauptrunde mit dem Auswärtsspiel am Sonntag
in Bremerhaven will man aus eigener Sicht alles versuchen, um mit
einem Sieg die optimale Ausgangssituation für das Erreichen von
Platz sechs zu schaffen. Alles Weitere hängt dann vom Abschneiden
der Konkurrenten aus Landshut und Heilbronn ab.
Sollte das Ziel der direkten
Play-Off-Qualifikation verfehlt werden, geht es direkt am kommenden
Dienstag mit einem Heimspiel in den Pre-Play-offs weiter. Gegner wäre
dann ein Vertreter aus dem Quartett Weißwasser, Kaufbeuren, Dresden
und Bremerhaven, wobei es am wahrscheinlichsten auf Dresden
hinauslaufen würde. Doch noch hofft man unter der Zugspitze auf das
Erreichen von Platz sechs, damit könnte man für die Play-offs und
die Zuschaueraktion in Ruhe planen
FB