Riessersee: Ein Spiel fast nur mit Stürmern
Maximilian Kastner traf zum 1:1 für den SC Riessersee. (Foto: Daniel Fischer - www.stock4press.de)Er sorgte somit für einen gelungenen Einstand seines neuen Trainers Zdenek Travnicek. Dabei boten beide Teams den 850 Zuschauern lediglich zwei Stunden sportliche Sonntagabendunterhaltung.
Was sich wie ein rasantes Eishockeyspiel mit vielen Toren und hin und her wogenden Angriffswellen anhört, war letztlich eine recht ereignisarme Auseinandersetzung unter der Zugspitze. Dennoch verließen 840 Werdenfelser Anhänger weitgehend zufrieden das Olympiastadion und verabschiedeten die Buron Joker mit ihren etwa zehn mitgereisten Fans auf die kurze Heimreise.
Noch keine Minute war gespielt, als die zweite Kaufbeurer Sturmreihe mit Mark Soares, Marco Habermann und dem Torschützen Levi Nelson ihr erstes Angriffswerk gegen Keeper Leonhard Wild vollendete. Mit zwei überzeugenden Überzahlspielen zu Beginn des Mitteldrittels ebneten sich die Hausherren jedoch ihren Erfolg. Brauchte Greg Collins noch 28 Sekunden, um den Kaufbeurer „Sünder“ wieder von der Strafbank zu entlassen, so beendete David Appel die nächste Powerplaysituation bereits 10 Sekunden schneller. Noch einmal schlugen die Joker, diesmal ebenfalls in Überzahl, mit denselben Spielern wie bei ihrem ersten Tor zurück. Schließlich war es Greg Collins, der durch sein zweites Tor, wiederum nach einer Einzelleistung gegen Joker-Torwart Stefan Horneber, die Mannen vom Riessersee zum nicht unverdienten Sieger kürte.
Augenfällig war die Spielbestimmung beider Offensivabteilungen. Schaffte es immerhin die erste Garmischer Verteidigungsreihe mit Staltmayr und Sheahan, sich an einem der fünf Tore zu beteiligen, so ließen die Angreifer beider Mannschaften bei einem Strafzeitenverhältnis von 34:6 Minuten ihre Verteidigungs-reihen nahezu nicht mitspielen. Auch beiden Keepern waren kaum echte Saves vergönnt. Selbst bei einem (von Angreifer Biersack durch Haken verursachten) Penalty für die Joker, zwei Minuten vor Ende des Mitteldrittels, ließ deren Schütze Soares Keeper Wild keine Chance zum Eingreifen. Er setzte seinen Schuss höchst selbst deutlich am Kasten der Hausherren vorbei. Lediglich bei einem Break des Kaufbeurers Ebner in eigener 3:5-Unterzahl durfte Wild sich auszeichnen.
Allerdings unterstreichen diese Daten das Defensivverhalten beider Angriffsabteilungen, das bereits im gegnerischen Drittel aggressiv beginnt und sich bis hinter das eigene Tor fortsetzt. Offensiv hingegen besitzen beide Teams noch deutliches Steigerungspotential in Tempo, Präzision und Abschlussstärke.
Tore: 0:1 (1.) Nelson (Soares, Habermann), 1:1 (22.) Kastner (Collins) 5-4, 2:1 Appel (Sheahan, Staltmayr) 5-4, 2:2 (32.) Nelson (Soares, Habermann), 3:2 (55.) Collins. Strafen: Riessersee 20, Kaufbeuren 20.
SR: Zehetleitner , LR: Büse, Velkoski