Revolution im zweiten Bandencheck mit Weltmarktführer Red Bull...
Nachdem die Österreicher bereits den Slogan „Fliegen ohne Flügel“ monierten, wird jetzt auch der neue REVOLUTION-Werbeslogan „Keine Angst vor roten Tieren“ von Red Bull gebrandmarkt.
Das ist umso unverständlicher, als die HCSM im Zuge der ersten Klageandrohung innerhalb der gesetzten Fristen sämtliche Verwendungen des ersten Slogans vernichtete. Dass Red Bull sich von „Keine Angst vor roten Tieren“ in Markenschutzrechten verletzt sieht, kann Wulf von Borzyskowski, HCSM-Geschäftsführer, nicht nachvollziehen: „Jeder Eishockeyfan in Deutschland und insbesondere im Indianerland Hannover weiß, dass mit roten Tieren die Scorpions gemeint sind, mit denen wir bekanntermaßen ein besonderes Verhältnis pflegen. Daraus einen Stier zu konstruieren, wie Red Bull das macht, ist schon sehr weit hergeholt.“ Das gelte besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Entscheidungen für eine eigenständige Positionierung der ESBG gegenüber der DEL, in der unter anderem die Hannover Scorpions spielen.
Trotzdem werde man juristisch prüfen, wie die Klageandrohung aus rein rechtlicher Sicht zu bewerten ist. Bis zum 29.7.2011 ist hier eine Entscheidung zu treffen. Zu fragen ist jedoch, ob Red Bull sich auf das deutsche Eishockey einschießt oder Befürchtungen vor aufkommenden Konkurrenten hat: Nicht nur die Indians sehen sich aktuell mit zumindest fragwürdigen juristischen Schritten konfrontiert. Auch dem Oberliga Club Halle Saale Bulls wurde untersagt, ihren Fanshop „Bulls-shop“ zu nennen (Hockeyweb berichtete). Hier behindert ein international agierender Konzern lokale und regional bedeutende Sportvereine in irritierender Weise. Und das obwohl das Unternehmen selbst im Marketing nicht zimperlich vorgeht und für sich die Statuten weit auslegt. Erinnert sei nur an den Fußballclub RB Leipzig, der, da Red Bull Leipzig verboten wurde, in Rasenballsport Leipzig umbenannt wurde. Das Branding und die gesamte Kommunikation ist jedoch eindeutig Red Bull geprägt.