Regensburg: Überraschender 2:1-Erfolg gegen Wild Wings

Die Donau Arena scheint sich langsam aber sicher wieder zur Festung früherer Tage zu entwickeln. Mit dem 2:1-Erfolg gegen das Spitzenteam aus Schwenningen landeten die Regensburger bereits den vierten Heimsieg in Serie. Der Spielverlauf erinnerte, nicht nur wegen des identischen Endergebnisses, stark an den letzten Auftritt vor eigenem Publikum gegen die Heilbronner Falken.
Wieder gerieten die Hausherren in der Anfangsphase gehörig unter Druck, doch Patrick Couture schien der erste Saisonshutout am letzten Wochenende sichtlich Auftrieb gegeben zu haben. Reihenweise entschärfte der Kanadier beste Torgelegenheiten der Gäste. Sein Gegenüber Rostislav Haas musste erst in der 16. Minute ernsthaft ins Spielgeschehen eingreifen, als er mit einem Klassereflex gegen Alexander Feistl retten konnte. Nach dieser Chance fanden die Eisbären dann auch besser in die Partie und sorgten immer wieder für Gefahr vor dem Schwenninger Gehäuse.
In der 19. Minute wurden sie für ihren unermüdlichen Einsatz belohnt, als Chris Heid mit seinem Schlenzer von der blauen Linie für die 1:0 Pausenführung sorgte.
Im Mittelabschnitt nahmen die Eisbären das Heft dann endgültig in die Hand. Immer wieder brachte man die Gästedefensive in allerhöchste Bedrängnis. So staubte Alexander Feistl einen Schuss von Christian Franz in der 26. Minute zum 2:0 ab. Die Regensburger suchten ihr Heil in der Folgezeit weiterhin in der Offensive und hatten kurz darauf in Überzahl sogar das mögliche 3:0 auf dem Schläger.
Besonders in der Verteidigung positionierte Eisbärentrainer Igor Pavlov seine Mannen erstaunlich gut. Zwar agierten die Domstädter erneut nur mit vier Defensivakteuren, diese sollten ihre Sache allerdings genauso hervorragend machen, wie in der Vorwoche.
In der 37. Minute waren jedoch auch sie geschlagen, als Paul Deniset eine der wenigen Überzahlmöglichkeiten in dieser fairen Partie zum 1:2 Anschlusstreffer nutzen konnte. Sein Volleyschuss durch die Schoner von Couture verlieh den Schwenningern dann wieder deutlichen Auftrieb. Die verbleibenden drei Minuten bis zum Ende des zweiten Drittels gehörten ausschließlich den Gästen und Patrick Couture musste ein ums andere Mal in allerhöchster Not klären.
In den letzten zwanzig Minuten wurde die Partie ruhiger und in beide Defensivabteilungen kehrte wieder Ordnung ein. Große Chancen blieben also zunächst eher Mangelware. Zwar versuchten die Gäste alles, um doch noch den Ausgleichsreffer zum 2:2 zu erzielen, aber entweder stand ein Regensburger Verteidiger im Weg, oder Patrick Couture entschärfte die Situation. Mit viel Geschick brachten die Eisbären den knappen Vorsprung über die Zeit und feierten somit den dritten Sieg in Folge.
Bereits zehn Minuten vor Ende der Partie erhoben sich die knapp 2400 Eisbärenfans von ihren Sitzen und feierten ihre Mannschaft mit Standing Ovations. Auch Trainer Igor Pavlov wurde von den Anhängern nach Beendigung des Spiels auf die Eisfläche beordert. Die Handschrift des Letten ist von Spiel zu Spiel deutlicher zu erkennen und der Aufwärtstrend liegt sicherlich zum Großteil an der akribischen Arbeit Pavlov`s.
Die Mannschaft der Eisbären zeigte sich also glücklicherweise unbeeindruckt, von den finanziellen Hiobsbotschaften der letzten Tage und konnte am heutigen Abend erneut beste Eigenwerbung betreiben. Der Publikumszuspruch hat wiederum gezeigt, das die Eishockeyeuphorie in Regensburg so groß ist, wie lange nicht.
Sportlich befinden sich die Eisbären also auf dem richtigen Weg, nun müssen aber auch noch die finanziellen Weichen gestellt werden. Vielleicht geben sich viele der neuen und alten potentiellen Großsponsoren einen Ruck und investieren ihr Geld in die Zukunft des Regensburger Profieishockeys. Dass jedem Verantwortlichen, Spieler und Fan der Verein am Herzen liegt, hat der heutige Abend einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Von Michael Pohl