Regensburg: Topreihe beendet Falken-Trauma

Nach bisher neun sieglosen Spielen in der Bundesliga gegen die Heilbronner
Falken siegten die Eisbären am Sonntagabend vor 1932 Zuschauern verdient mit 4:2 (1:0,0:0,3:2).
Garant für den Sieg war die Topreihe um die zweifachen Torschützen Mark Woolf
und Markus Rohde, sowie Eisbären-Goalie Mark Cavallin.
Erich Kühnhackl musste wiederum auf den grippekranken Enrico Kock
verzichten, für ihn rückte Sven Gerike an die Seite von Jiri Cmunt und Daniel Körber.
In der vierten Sturmformation fand sich, wie bereits am Freitag, Alexander
Dotzler wieder, Christoph Triller bekam seine Chance an der Seite von Marian
Bazany, Christoph Decker bekam zunächst eine Pause.
Die Falken kamen stark ersatzgeschwächt an die Donau: Neben Jason Dunham und
Vladimir Buril fielen auch noch Andreas Dimbat und Ken Dzwikowski aus.
Ebenso standen Falken-Trainer Jamie Bartman die Förderlizenzler Ullmann, Carciola,
Blank und aus den Birken nicht zur Verfügung, so dass Marco Schütz als siebter
Verteidiger in der dritten Offensivreihe aushelfen musste.
Das Spiel begann munter, Körber legte zurück auf Grosch, doch der zielte knapp
vorbei (1.), Cavallin rettete gegen Switzer (2.) und erneut traf Grosch das
Tor nicht. Kurz darauf klärte Bazany nach Karachun-Schuss für den bereits
geschlagenen Cavallin auf der Linie (3.) und der nervöse Triller legte Kummer
mustergültig auf, doch der scheiterte am Eisbären-Goalie (4.).
Es zeigte sich jedoch schon zu Beginn, dass der Körpereinsatz, allen voran
gezeigt von Selea und Körber, den Falken nicht so richtig schmeckt, doch
zunächst hatten sie die Chance in Überzahl für die Führung zu sorgen, Mark Woolf
musste wegen Behinderung auf die Strafbank (06:03 2 Min).
Doch genau wie bei den Eisbären wenig später (08:45 Bruns 2 Min Unkorrekter
Körperangriff), war das Penalty Killing sehr aggressiv und die Überzahlreihen
taten sich schwer ins Angriffdrittel zu gelangen. Lediglich Weilert hatte
eine brauchbare Gelegenheit als er frei vor Rosati dort seinen Meister fand
(11.). Kurz darauf sorgte jedoch eine unübersichtliche Situation im Heilbronner
Slot für eine weitere Strafzeit gegen den HEC: Kummer musste für 2 Min runter
(10:45 Halten).
Dieses Mal kamen die Eisbären schnell ins Drittel, Spoltore und Woolf
erarbeiteten sich an der Bande die Scheibe und bedienten den im Slot wartenden Rohde,
der per platziertem One-Timer halbhoch rechts Rosati keine Chance ließ
(11:10 Assists Spoltore, Woolf)!
Das Spiel setze sich so fort, wie es begonnen hatte, kontrollierte Angriffe
auf beiden Seiten mit sehr starken Goalies. In der 12. Minute prüfte Gerike
Rosati, im Gegenzug Kummer Cavallin. Einen Abpraller von Cavallin, direkt vor
die Füße von Becker, konnte dieser nicht im Kasten unterbringen (14.), und
rettete wenig später nach Selea-Fehler (15.). Eben dieser Selea musste für 2
Minuten auf die Strafbank (14:43 2 Min Bandencheck), doch auch in dieser Überzahl
konnten die Falken nichts Zählbares zu Wege bringen. Wieder auf dem Eis
scheiterte Selea nach Schneider-Ablage an Rosati (18.), ebenso wie Cmunt und
Ancicka (19.). Zum Drittelende wurde noch ein Sinner-Schuss sichere Beute von
Cavallin.
Im zweiten Drittel eine Umstellung: Christoph Triller blieb draußen, seinen
Platz übernahm Alex Dotzler, dessen Platz wiederum Christoph Decker, ganz
nach der Kühnhackl'chen Devise, dass ein Spieler auf jeder Position einsetzbar
sein muss! Auf dem Eis ging es munter weiter: Schuss Sinner - Cavallin mit
dem Schoner (21.), Körber mit Doppelchance - Rosati mit der Fanghand,
Rohde-One-Timer auf Pass von Spoltore - Save Rosati (25.), Pass von Schneider vor's
Tor, doch Selea verpasste (27.), Karachun mit verdecktem Schuss - Cavallin auf
dem Posten (28.)!
Dann hatte Eisbären-Youngster Andi Dörfler zweimal die Riesenchance frei vor
dem Goalie, doch Rosati blieb siegreich. Das Spiel schaukelte sich vor allem
emotional hoch und folgerichtig gab's in der 31. Minute ein kleineres
Gerangel: Ex-Tölzer-Bua Witting legte sich mit Schneider an und Friedl mit Woolf,
die Folge: 2+2+2 für Witting und 2+2 für Schneider, also Powerplay für die
Eisbären (30:35). Doch außer einem Weilert-Schuss sprang nicht viel dabei
heraus. Im Anschluss hatte Gerike noch die Chance, doch Rosati parierte mit der
Stockhand. Kurz darauf Cavallin mit einem Big-Save gegen den völlig freien
Bruns (36.). Dann zog Ancicka in bewährter Manier ins Drittel, doch Rohde traf
den One-Timer nicht voll. Das Spiel ging hin und her, doch zwingend wirkte es
auf beiden Seiten nicht. Allerdings hat Selea mit der Rückhand aus dem Slot
noch einmal die Chance, doch er schob die Scheibe knapp vorbei (39.) und
Rosati rettete mit der Schulter gegen Ancicka, der auf rechts durchgegangen war.
Die Kummer-Reihe (mit Friedl und Switzer) begann das Drittel gegen die
Spoltore-Formation. Dotzler spielte die Scheibe tief, doch die prallte von der
Bande in die Mitte des HEC-Drittels. Dort standen Woolf und Rohde frei, Rohde
nahm die noch trudelnde Scheibe und schoss sie unhaltbar für Rosati rechts
unten ins Tor: 2:0 (40:16 Assists Dotzler, Bazany)!
Kurz darauf hatte Cmunt die Entscheidung auf dem Schläger, doch nachdem er
Rosati schon ausgespielt hatte, hielt Sinner ihm den Schläger, kein Tor und 2
Minuten für Sinner (43:22 wegen Halten). Die beste Chance hatten jedoch die
Falken als Karachun Bazany austanzte, aber Cavallin auch beim Nachschuss die
Ruhe behielt. Schneider bekam dann eine unnötige Strafzeit (46:21 2 Min wg.
Beinstellen) und dieses Mal zappelte die Scheibe im Netz: Karachun wurde an der
Blauen freigespielt, zog nach innen und hämmerte die Scheibe rechts oben in
den Winkel, 2:1 (46:44 Assists Sinner, Heaphy).
Dann war wieder die Schneider-Reihe auf dem Eis, katastrophaler
Aufbaufehler, Heaphy spielte auf den links völlig freien Schütz und der hämmerte die
Scheibe wie Karachun zuvor rechts oben unhaltbar in den Winkel: 2:2 (47:52
Assists Heaphy, Bruns)! Wieder einmal hatten sich die Eisbären innerhalb kürzester
Zeit um den möglichen Lohn ihrer Arbeit gebracht. Büßen musste dafür die
komplette dritte Reihe, die von Kühnhackl lautstark zum Duschen geschickt wurde.
Aber wie in den letzten Spielen auch, zeigten die Eisbären sehr gute Moral.
Wiederum hatte Cmunt die Chance, doch er fand erneut in Rosati seinen Meister.
Kurz darauf brachte Sinner den frei durchlaufenden Körber zu Fall, zwei Minuten
wegen Haken (49:06).
Doch außer zwei Chancen für Körber und Woolf, die Rosati jeweils glänzend
hielt, brachten die Eisbären nichts zustande. Beide Mannschaften wollten nun
den Dreier: Schuss Switzer - Save Cavallin mit dem Fuss (54.), Fehler Schendelev
- Cavallin rettete gegen Heaphy! Plötzlich Strafzeit gegen den EVR (55:41
Rohde 2 Min wg Halten), wie schon im Hinspiel. Erste Chance durch einen Schuss
von Sinner, doch Cavallin war auf dem Posten. Dann bekam der ständig meckernde
Heaphy die Quittung: 10 Minuten Disziplinarstrafe, eine herbe Schwächung für
die Falken (56:29).
An der Blauen kam Gegenfurtner frei zum Schuss, doch der hämmerte die
Scheibe über den Kasten. Ancicka spielte die Scheibe raus, Becker konnte sie nicht
stoppen. Spoltore setzte den davon stürmenden Woolf in Szene und der traf von
links halbhoch rechts ins Tor, ein Shorthander (57:39 Assists Ancicka,
Spoltore), bei dem Rosati nicht gut aussah.
Nun setzten die Falken alles auf ein Karte, Rosati war zugunsten eines sechsten
Feldspielers draußen. Spoltore gewann das Bully im EVR-Drittel, Rohde brachte
wiederum Woolf in Position und der erzielt den Empty-Netter (58:35 Assists
Rohde, Spoltore)!
Zum Abschluss ließ Karachun seinem Frust noch freien Lauf (59:21; Zwei Min.
wg. Ellbogencheck).
Die Eisbären hätten sich durch zwei verschlafene Minuten fast wieder selbst um
den Lohn der Arbeit gebracht, doch die Topreihe war einfach zu jeder Zeit
hellwach. In dieser Form ist die erste Reihe sicherlich eine der besten der
Liga, auch wenn man diesmal sicherlich gegen eine ersatzgeschwächte Heilbronner
Mannschaft gespielt hat. Dies soll aber die Leistung der Eisbären nicht
schmälern. Allerdings hätten die starken Heimauftritte der Eisbären, die nun langsam
ins Rollen kommen, weit mehr als die 1932 Zuschauer verdient! Bleibt zu
hoffen, dass die Eisbären die Länderspielpause nutzen, um ihre aktuelle Form
beizubehalten, die sie derzeit auf einen siebten Platz geführt hat.