Regensburg: Niederlagenserie setzt sich auch im Derby fort

Im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Igor Pavlov gab es die dritte Niederlage für die Regensburger Eisbären. Zwar agierten die Oberpfälzer zumindest in den ersten zwanzig Minuten sehr engagiert, Tore blieben aber wie so oft in dieser Saison Mangelware.
Dabei gab es im ersten Drittel ein rassiges Spiel auf beiden Seiten zu sehen, doch sowohl Martin Cinibulik im Landshuter, als auch Patrick Couture im Regensburger Kasten konnten alle sich bietenden Möglichkeiten parieren.
Nach vier gespielten Minuten hatten die Hausherren Glück, dass Ales Kratoska nur den Pfosten traf. In der 8. Minute scheiterte Jason Miller aus kurzer Distanz an Martin Cinibulik. Auch Brandon Dietrich für Landshut und Ervin Masek auf Regensburger Seite fanden trotz hundertprozentiger Chancen in den Torhütern ihre Meister.
Im Mittelabschnitt erwischten die Eisbären einen guten Start und erzielten in der 28. Minute durch Radek Vit den erlösenden Führungstreffer. Doch im Stile einer Spitzenmannschaft hatten die Cannibals postwendend die richtige Antwort parat, denn nur eine Minute später glich Maximilian Forster zum 1:1 aus.
Fortan nahmen die Gäste aus Landshut das Heft in die Hand. Die Regensburger wirkten plötzlich unkonzentriert und besonders die Defensivabteilung ließ in den Zweikämpfen zu oft die nötige Aggressivität aus dem ersten Spielabschnitt vermissen, was sicherlich auch auf den Kräfteverschleiß der stark dezimierten und teilweise angeschlagen angetretenen Domstädter zurückzuführen ist.
Folgerichtig stellten Peter Abstreiter (35.) und Brandon Dietrich (38.) mit ihren Treffern die Weichen auf einen Auswärtssieg der Landshuter. Um die Gültigkeit des Treffers von Peter Abstreiter zum zwischenzeitlichen 2:1 gab es jedoch viele Proteste, da nicht genau ersichtlich war, ob der Puck von der Latte oder der Stange im Torinnenraum zurück ins Feld prallte. Auch das Unparteiischengespann um Hauptschiedsrichter Deubert machte zunächst keine Anstalten auf Tor zu entscheiden. Nach Rücksprache mit seinen Linesmen erkannte Deubert den Treffer schließlich an, war sich seiner Sache aber weiterhin unsicher. Zum Zeitpunkt des vermeintlichen Tores befand sich nämlich kein Unparteiischer in der Nähe des Regensburger Gehäuses. Hier wird wohl erst eine Auswertung der Fernsehbilder einen genauen Aufschluss über die Richtigkeit der Entscheidung geben.
Die Eisbärenfans unter den 3750 Zuschauern machten ihrem Unmut daraufhin natürlich lautstark Luft, doch alles reklamieren half nichts.
Als kurz nach Beginn des Schlussabschnittes Ales Kratoska seine Sache besser als im ersten Drittel machte und zum 4:1 vollstreckte, war die Partie endgültig gelaufen.
Für die Regensburger Verantwortlichen ist nach den jüngsten Auftritten guter Rat teuer. So benötigt die Mannschaft schon seit Saisonstart dringend einen Offensivverteidiger, der sich auch für den Spielaufbau verantwortlich zeichnen kann. Ebenso fehlt den Regensburger ein Knipser im Sturm, da weder Mike Wirll, noch einer der Routiniers diesen Part erfüllen können. Bleibt zu hoffen, dass der finanzielle Rahmen noch den ein oder anderen Neuzugang zulässt, denn in dieser Verfassung wird der Klassenerhalt für die Eisbären nur schwerlich zu verwirklichen sein.
Von Michael Pohl