Regensburg: Eisbären erklimmen nach 3:2-Erfolg über Riessersee Platz 10

Nicht nur das Punktekonto der Regensburger Eisbären bekommt in den letzten Wochen unerwartet viel Zuwachs, auch die Donau Arena präsentiert sich von Spieltag zu Spieltag mehr und mehr gefüllt.
Fast 3000 Zuschauer bekamen beim vorletzten Heimspiel der regulären Saison, einen wahren Eishockeykrimi zu sehen und dürften ihren Besuch sicher nicht bereut haben. Einzig die Leistung von Hauptschiedsrichter Carsten Lenhart trübte die gute Stimmung beider Fanlager.
Die Eisbären legten einen Blitzstart hin und bereits nach 49 Sekunden erzielte Ervin Masek das 1:0 für die Hausherren. Die stark dezimierten Regensburger kontrollierten das Spielgeschehen fortan und versuchten bereits frühzeitig die Weichen auf den fünften Heimsieg in Folge zu stellen. Doch alle Bemühungen blieben vergeblich und die Gäste aus Riessersee fanden von Minute zu Minute besser ins Spiel.
Eisbärengoalie Patrick Couture bewahrte sein Team mit einer Reihe von grandiosen Paraden vor dem Ausgleichstreffer. In der 14. Minute entschärfte er einen platzierten Schlagschuss von Robert Brown. Kurz darauf behielt er auch gegen den alleine auf ihn zustürmenden Uli Maurer die Oberhand.
Im zweiten Spielabschnitt rückte dann allerdings der Hauptschiedsrichter in den Mittelpunkt des Geschehens. Fast jede Körperberührung beider Teams zog eine Strafzeit nach sich, so dass jeglicher aufkommender Spielfluss dieser eigentlich fairen Partie im Keim erstickt wurde. In der 22. Minute mussten die Eisbären über eine Minute mit drei Feldspielern agieren, überstanden diese brenzlige Situation aber trotz zahlreicher Großchancen der Gäste ohne Gegentreffer. In der 27. Minute hatte Thomas Oppenheimer bei einer 2 gegen 1 Situation die beste Möglichkeit zum Ausgleich, doch Patrick Couture konnte mit einem spektakulären Spagat retten.
In der Folgezeit profitierten die Eisbären von der Strafzeitenflut und durften sich mehrmals im Powerplayspiel üben. Sie mussten jedoch dem Kräfteverschleiß ihres körperbetonten Kampfspiels nach und nach Tribut zollen, so dass der souveräne Gästekeeper Mark Mc Arthur nur selten sein ganzes Können aufbieten musste.
Mit diesem haudünnen Vorsprung ging es also in den Schlussabschnitt. In der 43. Minute verpasste Regensburgs Andreas Driendl freistehend das Gehäuse und somit die mögliche Vorentscheidung.
Kurze Zeit später sorgte der Hauptschiedsrichter dann erneut für große Aufregung. So schickte er wiederum zwei Eisbärenspieler auf die Strafbank. Die Gäste nutzten diese unverhoffte Chance eiskalt aus und Thomas Oppenheimer erzielte in der 45. Minute den aufgrund des Spielverlaufs auch durchaus verdienten Ausgleich. Max Kaltenhauser durfte damit die Kühlbox wieder verlassen, Jason Miller musste jedoch noch weiter ausharren. Nicht lange allerdings, denn nur Sekunden später drehte Brad Self mit seinem Treffer zum 2:1 die Partie. Auch Kapitän Miller durfte daraufhin wieder aufs Eis zurückkehren und äußerte seinen Unmut über die verhängten Strafzeiten lautstark.
Was nicht mehr für möglich gehalten wurde, trat aber tatsächlich noch ein. Die Eisbärenakteure wollten sich diese Punkte nicht nehmen lassen und zeigten eine Trotzreaktion.
Als Chris Heid in der 49. Minute das zweite Regensburger Tor an diesem Abend erzielte, schwappte die Stimmung in der Donau Arena förmlich über. Die Eisbären gaben sich aber auch mit diesem Punkt nicht zufrieden. Igor Pavlov peitschte seine Mannschaft lautstark nach vorne und als Ervin Masek in der 53. Minute seinen zweiten Treffer und damit die 3:2 Führung markieren konnte, brach ohrenbetäubender Jubel unter den Eisbärenfans aus. Die drei Punkte waren nun zum Greifen nahe, doch gesichert waren sie noch lange nicht. Fortan belagerten die Gäste das Tor von Patrick Couture, doch dieser ließ sich nicht mehr überwinden. In der 58. Minute schickte Lenhart dann unverständlicherweise zwei Gästespieler auf die Strafbank, so dass die Eisbären keine Probleme mehr damit hatten, den Vorsprung souverän über die Zeit zu bringen.
Durch den Heimsieg der Bremerhavener über die Tower Stars aus Ravensburg rückten die Regensburger vor dem letzten Punktspielwochenende sogar auf den zehnten Tabellenplatz. Am Freitag steht die schwere Auswärtsaufgabe in Landshut auf dem Programm. Am Sonntag kommt es dann zum letzten regulären Saisonheimspiel gegen die Steelers aus Bietigheim.
Von Michael Pohl