Regensburg: Beste Saisonleistung bringt drei Punkte gegen Bad Nauheim
Regensburg: Eisbären scheitern an Rostislav HaasDie Eisbären Regensburg besiegten mit einer über 60 Minuten konzentrierten
und taktisch einwandfreien Leistung die Roten Teufel aus Bad Nauheim vor "nur"
1813 Zuschauern am Freitagabend verdient mit 5:2 (2:0,1:2,2:0).
Die Roten Teufel schienen ihr Höllenfeuer zu Beginn irgendwo auf der
Autobahn verloren zu haben, denn schon nach gut einer Minute zappelte der Puck im
Bad Nauheimer Netz. Enrico Kock eroberte sich den Puck und leitete das Solo von
Jiri Cmunt ins Nauheimer Drittel ein. Seinen Schuss konnte Elliott im Kasten
nur abprallen lassen, den Rebound versenkte der mitgelaufene Martin Ancicka
durch die Schoner zum 1:0 (01:26 Assists Cmunt, Kock).
Es entwickelte sich ein munteres Spielchen, in dem aber nur die Reihe um
Eisbären-Schreck Doug Murray auf Nauheimer Seite für wirkliche Gefahr vor
Cavallin sorgen konnte. Brian Loney mit einem Schuss an den Schoner von Cavallin
(3.), Hecker wurdegeschickt nach außen abgedrängt und scheiterte ebenfalls am
Cavallin-Schoner (4.) und Carsten Gosdeck verzog nach Solo mit der Rückhand
(6.). Die Eisbären konterten immer wieder und hatten einige gute Möglichkeiten
(Schuss Rohde 4., Break Schneider 8., Schuss Gerike), bei denen der
hochgelobte Elliott nicht immer gut aussah, er musste fast jeden Puck abprallen
lassen, doch nur selten standen die Eisbären-Stürmer zum Rebound bereit. Dann kam
Cmunt von hinter dem Tor und bevor er mit der Backhand einschießen konnte,
wurde er gelegt, doch der allseits erwartete Pfiff blieb aus, nicht zum
einzigen und letzten Mal an diesem Abend.
Die Bad Nauheimer kamen fast nur durch Einzelaktionen zu Chancen. So tanzte
Gallant die Abwehr der Eisbären aus und Pyka konnte die Ablage nicht durch
Cavallins Schoner ins Tor befördern (12.). Nun ging es Schlag auf Schlag: Den
folgenden Schuss von Schendelev konnte Elliott wieder nur abprallen lassen, im
Gegenzug konnte Cavallin einen Schumacher-Schuss abwehren, das folgende Break
brachte nach einer Glanzkombination das 2:0 für die Eisbären. Kock holte sich
den Puck an der Bande, spielte zum freien Ancicka, der ließ den
heranrutschenden Gegenspieler elegant aussteigen und spielte den völlig freien Körber vor dem
Tor an, der nur noch einschieben musste (13:06 Assists Ancicka, Kock).
Nach dem die Eisbären noch eine weitere Break-Möglichkeit (Elliott warf sich
in eine Woolf-Hereingabe) vergaben, gab es die erste Strafzeit für den EVR:
Rohde (16:22 2 Min wegen Hakens) musste auf die Strafbank, nachdem der Schiri
bereits auffällig viele unfaire Aktionen der Gäste übersehen hatte. Wieder
war es die Reihe um Murray, die Gefahr im Eisbärendrittel heraufbeschwor.
Der EVR brachte die Scheibe einfach nicht aus dem Drittel, doch die Chancen
der Nauheimer (One-Timer Murray aus dem Slot - drüber, Saves von Cavallin
gegen Schüsse von Peroutka und Loney, jeweils 18.) brachten nichts Zählbares ein.
Im Gegenzug hatte Schneider die Gelegenheit, doch Peroutka drängte ihn
geschickt ab. Am Ende der Strafzeit dann noch einmal heillose Verwirrung vor dem
Eisbären-Kasten, doch sowohl Deleurme als auch Gallant brachten die Scheibe
nicht im verwaisten Kasten unter. Das Drittelende brachte noch einmal
Möglichkeiten für die Eisbären: Elliott hielt gegen Cmunt nach Solo und gegen einen
verdeckten Ancicka-Schlenzer. Drei Sekunden vor Ablauf der Zeit nahm Trainer Erich Kühnhackl
Cavallin zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch der Schuss von Woolf wurde
abfälscht und verfehlte das Tor.
Zu Beginn des zweiten Drittels stellte der Nauheimer-Coach Obresa seine
Checking-Reihe um Phil Huber gegen die im ersten Drittel sehr starke Cmunt-Reihe. Es
ging weiter rauf und runter: Ein Schuss von Woolf prallte von Elliott's
Schulter ab (21.), Deleurme lief durch, doch Cavallin hielt den anschließenden
Schuss von Gerbig (23.) und auch einen Gosdeck-Schuss (24.). Im Gegenzug hielt Elliott sicher einen Kostyrev-Schuss und Bazany konnte dann Murray an der Bande nur unfair stoppen (24:08 2 Min Behinderung), also erneutes Powerplay der
Roten Teufel! Doch vom zweitbesten Überzahlspiel der Liga war erneut nur wenig zu
sehen. Erwähnenswert war lediglich ein Schuss von Allen, doch Deleurme
scheiterte mit dem Rebound an Cavallin. Peroutka setzte einen Schuss neben den
Kasten und Gallant scheiterte nach Solo an Cavalllin (27.). Die Eisbären blieben
auch weiterhin mit Kontern brandgefährlich, Spoltore auf Rohde, doch der
verpasste (29.), Selea scheiterte mit Schuss und eigenem Rebound an Elliott, Rohde
scheiterte im Slot (31.), während Cavallin glänzend gegen den freien Vozar (auf
Pass von Allen vor's Tor) reagierte. Dann wieder die zweite EVR-Reihe auf dem
Eis. Körber mit einem Breakpass auf den davon eilenden Jiri Cmunt, der trotz
massiver Behinderung von Schuster im Fallen zum 3:0 einnetzen konnte (30:26
Assists Körber, Woolf).
Nun hatten die Eisbären Oberwasser und die so hoch gepriesenen Roten Teufel
schienen völlig von der Rolle: In der 32. hätte der EVR durchaus
seine Führung ausbauen können, doch Weilert (zielte knapp daneben), Selea (mit
Handgelenkschuss) und Kostyrev vergaben die Entscheidung. Dann wollte Schiri
Schlimme das Spiel wieder spannend machen, denn es schien so als ob er bei
sämtlichen kritischen Nauheimer Aktionen seine Pfeife vergessen hatte, aber bei
EVR-Taten sofort einschritt. So musste Schendelev für zwei Minuten auf die
Sünderbank (32:26 wegen Haken), doch was die Bad Nauheimer ablieferten, spottete
der Statistik: Kein gefährlicher Schuss auf's EVR-Gehäuse (nur ein weit
verzogener Murray-One-Timer aus dem Slot), stattdessen verzog Woolf bei einem
Break knapp und weiter mögliche aufkommende Gefahr bereinigte Kock mit schier
unglaublichem kämpferischen Einsatz!
Dann hatte Felix Schneider die Chance nach einem Break, doch sein
Schlagschuss vom linken Flügel verfehlte das Tor. Im Gegenzug brachten die Eisbären die
Scheibe nicht aus dem Drittel und plötzlich konnte Loney frei ins recht
untere Eck einschieben. Die Nauheimer hatten den ersten groben Fehler der
Eisbären eiskalt ausgenutzt (36:29 Assists Vozar, Murray). Die Eisbären zeigten sich
jedoch wenig beeindruckt: Schuss Cmunt nach Ablage Körber (38.) und Rohde
mehrmals aus dem Slot (39.)! Doch dann doch das 3:2: Loney nahm den Puck mit
der Hand mit und passte auf den freien Vozar, dessen knallharter und präziser
One-Timer rechts neben dem Pfosten einschlug (39:33 Assists Murray, Loney).
Das dritte Drittel begann erwartungsfroh, gleich nach Wiederbeginn hielt
Elliott einen Woolf-Schuss und es gab die Strafzeit für Bad Nauheim
(42:12 Gosdeck, 2 Min wegen unkorrektem Körperangriffs). Doch das Powerplay der
Eisbären knüpfte an die schlechten Vorstellungen der letzten Spiele an, was
auch am sehr guten Unterzahlspiel der Nauheimer lág, die zu viert den fünf anstürmenden
Eisbären fast keine Räume gaben. Und dennoch hatte Ancicka mit einem Hammer an
den Pfosten das 4:2 auf dem Schläger. Im Anschluss musste Ancicka jedoch für zwei
Minuten auf die Strafbank (44:32 2 Min wegen unnötiger Härte), doch lediglich Vozar scheiterte an Cavallin, ehe Murray
wegen Haltens ebenfalls auf die Strafbank wanderte (44:32).
Und wieder gab es außer einer Doppelchance für Spoltore nichts Zählbares zu
vermelden. Im Anschluss versuchten die nun nur noch mit drei Reihen agierenden
Nauheimer mehr Druck zu entfachen (Schuss Burman - Save Cavallin 51.,
abgefälschter Paß vor's Tor von Gallant - Save Cavallin 53., Schuss Burman - Save
Cavallin, Missverständnis Bazany-Cavallin, doch Murray konnte die Scheibe nicht
einschieben - Schoner-Save Cavallin 54.). Die nun nur noch mit vier Verteidigern
(Bazany-Weilert und Ancicka-Gerike) agierenden Regensburger kamen nur noch
vereinzelt zu Gegenangriffen, doch dann gab es die lange überfällige Strafzeit
gegen Phil Huber, der bereits 10 Minuten zuvor 2+10 für einen Bandencheck an
Körber hätte erhalten müssen (54:06 2 Min wegen Haltens). Nach knapp einer
Minute Überzahl stand Spoltore goldrichtig, als er den Rebound nach einem
Ancicka-Schuss locker zum 4:2 einschieben konnte (54:55 Assists Ancicka, Bazany).
Nun setzten die Roten Teufel alles auf eine Karte, doch Rohde traf aus dem
Slot nach Spoltore-Pass die Scheibe nicht voll und Woolf brachte nach
Zauberpass von Rohde auf den langen Pfosten die Scheibe nicht im leeren Tor unter
(57.). Der Druck der Nauheimer nahm zu (Schuss Vozar - Save Cavallin, Schuss
Loney - drüber), doch wirkungsvolleres hatten die Eisbären zu bieten: Selea
scheiterte mit einem Handgelenksschuss, Körber aus dem Slot und Spoltore scheiterte völlig frei
nach Klasse-Break-Pass mit der Rückhand allein vor dem Goalie (58.)!
Nun nahmen die Roten Teufel den Goalie vom Eis und Deleurme hatte zwei
Großchancen, doch Cavallin hielt den Sieg fest. Erst der dritte Versuch das
Empty-Net-Goal zu erzielen, hatte Erfolg, nachdem bereits der Woolf-Versuch von der
Linie gekratzt wurde und Cmunt's Schuss am Pfosten landete: Spoltore gewann
das Bully, Woolf setzte sich an der Bande durch und legte zu Spoltore ab, der
uneigennützig den freien Schneider bediente, der dann nur noch zum
5:2-Endstand einschieben musste (59:43 Assists Woolf, Spoltore).
Alles in allem war es die beste Saisonleistung der Eisbären, die nur am Ende
des zweiten Drittels kurz in Gefahr waren. Die Roten Teufel enttäuschten
jedoch keineswegs, fanden nur gegen die als kompakte Mannschaft auftretenden
Eisbären (eigentlich das Markenzeichen der Nauheimer!) kein Mittel, um zum Erfolg
zu kommen. So ist der Erfolg der Eisbären hochverdient und jeder der nicht in
der Arena war, hatte etwas verpasst! Wenn man diese Leistung kompensieren
kann, dann kann man die kommenden schweren Aufgaben erwartungsfroh angehen!