Ravensburg wieder vorne - Kassel siegt nach VerlängerungDEL 2 am Sonntag

Bayreuth Tigers – Kassel Huskies 3:4 OT (0:1 / 1:0 / 2:2 / 0:1)
Die Kassel Huskies grüßten von der Spitze vor dem achten Spieltag der DEL2. Um den Platz an der Sonne zu wahren, sollten bei der Sonntagspartie weitere drei Punkte auf das Konto kommen. So war der Plan – die Realität sieht allerdings etwas anders aus. Die Partie begann zwar zunächst gut aus Sicht der Gäste: Eric Valentin konnte in Minute 17 die 1:0-Führung erzielen. Im zweiten Drittel kassierten die Huskies nach 14 und 35 gespielten Sekunden zwei kleine Strafen wegen Behinderung. Dies konnten die Tigers jedoch nicht in einen Treffer ummünzen. Nachdem es lange so schien, als würde der zweite Spielabschnitt torlos enden, konnten die Hausherren 40 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels doch noch den Ausgleich erzielen – und das zu einem psychologisch perfekten Zeitpunkt. Doch die erhoffte Energie und einen Blitzstart in das so wichtige letzte Drittel brachte der Ausgleichstreffer nicht. Nach nur einer gespielten Minute und zwei Sekunden im letzten Spielabschnitt erzielte Stephan Tramm den erneuten Führungstreffer für die Huskies. Die Bayreuth Tigers steckten nicht auf und wussten aufgrund des sehr ausgeglichenen Chancenverhältnisses, dass heute mehr drin ist. Den guten Auftritt gegen den Spitzenreiter belohnte Timo Walther mit dem 2:2-Ausgleichstreffer. Doch es war noch eine Viertelstunde zu spielen. Und es kam noch besser aus Sicht der Tigers: In Spielminute 53 nutzte Martin Davidek ein Powerplay und netzte zur zwischenzeitlichen Führung ein. Wer nun dachte, dass das Spiel vorbei sei, wurde eine halbe Minute vor Ende der Partie eines Besseren belehrt: Ryan Olsen nutzte die entstandene Überzahlsituation, nachdem Husky-Goalie Gerald Kuhn kurz zuvor das Tor geräumt hatte. Somit ging es in die Verlängerung. Sowohl für die Kassel Huskies als auch für die Bayreuth Tigers wäre der Extrapunkt von enormer Bedeutung. Für die Hausherren wäre es sogar der erste Sieg seit dem Auftaktmatch gegen die Lausitzer Füchse somit das Ende einer lange Durststrecke. Doch dazu kam es nicht: Ryon Moser war es, der auf Seiten der Kassel Huskies für die Entscheidung sorgte und zumindest zwei Punkte im Kampf um die Spitze aus Bayreuth entführte.
Tore: 0:1 (16:24) Valentin, 1:1 (39:40) Gron, 1:2 (41:02) Laub, 2:2 (45:10) Walther, 3:2 (52:57) Davidek, 3:3 (59:29) Cameron, 3:4 (62:14, OT) Ryon Moser
Dresdner Eislöwen – Ravensburg Towerstars 0:3 (0:0 / 0:2 / 0:1)
Ob der Overtime-Sieg der Kassel Huskies für die Verteidigung der Tabellenspitze reichte, hing unter anderem von den Ravensburg Towerstars ab. Doch diese gaben sich keine Blöße: Nach einem zunächst torlosen ersten Drittel übernahmen die Gäste aus Baden-Württemberg die Überhand. Von insgesamt 23 Torschüssen – und somit 16 Schüssen mehr auf das Gehäuse des Gegners als die Eislöwen – fanden zwei den Weg ins Tor. Sowohl Andreas Driendl als auch Robbie Czarnik konnten Riku Helenius überwinden und den 0:2-Pausenstand besorgen. Auch im letzten Drittel fanden die Dresdner Eislöwen keinen Weg, die Gäste-Defensive zu überwinden. Nach mehr als 58 torlosen Minuten, versuchte Headcoach Rossi durch die Herausnahme des eigenen Torhüters noch einmal alles. Doch dieser Schachzug ging nach hinten los und Yannick Drews traf ins leere Tor zum 0:3-Endstand.
Tore: 0:1 (24:25) Driendl, 0:2 (25:01) Czarnik, 0:3 (58:35) Drews
Eispiraten Crimmitschau – Heilbronner Falken 3:4 (1:1 / 2:2 / 0:1)
Die große Frage, die sich vor dem Spiel in der unteren Tabellenhälfte stellte, war: Können die Heilbronner Falken ihre anfällige Abwehr stärken? Diese erwies sich in den vergangenen Spielen als so löchrig wie ein Schweizer Käse. Bereits 27 Gegentreffer mussten die Falken hinnehmen. Und genauso ging es auch am heutigen Spieltag weiter. Wieder einmal musste Mathias Nemec hinter sich greifen. Doch den 1:0-Rückstand konnte Louis Brune 20 Sekunden vor Ende des ersten Drittels ausgleichen. Nach dem Pausentee ging es allerdings rund: Zuerst kassierte Della Rovera (Heilbronner Falken) zwei Minuten aufgrund eines hohen Stocks und nur eine Minute später wurde Patrick Kohl (Eispiraten Crimmitschau) wegen des gleichen Malheurs von der Eisfläche verwiesen. Doch kein Team wusste in seinem Powerplay zu überzeugen. Mit den Strafen war es noch lange nicht vorbei. In Spielminute 28 kassierten erneut die Hausherren eine zweiminütige Strafe und mussten nun in Unterzahl ein Powerplay-Tor verhindern. Dieser Plan ging allerdings schief und so war es Stefan Della Rovere, der auf Zuspiel von Valenti und Wruck den erstmaligen heimischen Führungstreffer am heutigen Abend erzielen konnte. Kurze Zeit später glichen allerdings die Eispiraten wieder aus, ehe kurz vor der Hälfte an gespielten Minuten Dylan Wruck dieses mal selbst den Führungstreffer erzielen konnte. In einem sehr ereignisreichen Drittel standen allerdings noch zehn Minuten an. Nachdem Matthew Neal wegen Stockstichs eine Disziplinarstrafe verpasst bekam und die Heilbronner Falken zusätzlich noch fünf Minuten in Unterzahl agieren mussten, klingelte es kurze Zeit später: Daniel Weiß hatte zugeschlagen und zum 3:3-Ausgleich getroffen. Drei Sekunden vor Beendigung des Mittelabschnitts kassierte Petr Pohl auf Seiten der Hausherren eine zweiminütige Strafe wegen Beinstellens. Die so entstandene Überzahlsituation wurde durch eine weitere Strafe wegen Beinstellens noch größer und so hatten die Gäste mit einer 5-gegen-3-Situation die Chance, den vielleicht entscheidenden Treffer zu erzielen. Doch sie blieb ungenutzt und so ging es in die Rest-Viertelstunde mit einem 3:3-Unentschieden. Die Falken konnten jedoch im späteren Verlauf des Drittel doch noch den Führungstreffer in Person von Stefan Della Rovere erzielen. Dieses Tor markierte auch gleichzeitig den Endstand einer hochintensiven und ausgeglichenen Partie.
Tore: 1:0 (14:47) Pohl, 1:1 (19:40) Brune, 1:2 (27:50) Della Rovere, 2:2 (28:25) Gams, 2:3 (29:52) Wruck, 3:3 (34:24) Weiß, 3:4 (53:13) Della Rovere
Löwen Frankfurt – EHC Freiburg 5:4 (PSO) (2:2 / 2:0 / 0:2 / 0:0 / 1:0)
Die Löwen Frankfurt konnten drei der letzten vier Spiele gegen die Wölfe aus Freiburg für sich entscheiden. Das war aus Sicht der Hausherren am heutigen Abend eine gute Vorrausetzung, um zum ersten Mal diese Saison zwei Siege in Folge zu landen. Und es ging aus Sicht der Löwen auch optimal los: Nach nur 36 Sekunden gingen die Frankfurter Löwen durch Sebastian Collberg in Führung. Diese währte allerdings nicht lange. Nach nur vier vergangenen Minuten erzielte Nikolas Linsenmaier den Ausgleichstreffer. Nach sechs gespielten Minuten zeigte der Hauptschiedsrichter eine Strafe für die Gäste aufgrund eines vorangegangenen Stockschlags an. Die entstandene Überzahlsituation, nachdem der Goalie auf Zeichen des Schiris das Eis verlassen hatte, führte zum erneuten Führungstreffer. Immer noch vor Ablauf der ersten zehn Minuten nutzten dieses Mal die Gäste aus dem Breisgau eine Powerplaysituation um den 2:2-Ausgleich zu erzielen. Es dauerte dann bis zur 37. Minute, bis sich der Spielstand auf der Stadionanzeige veränderte. Martin Buchwieser war es, der auf Seiten der Hessen die dritte Führung am heutigen Abend erzielen konnte. Kurz vor Ablauf des Mittelabschnitts konnte Mike Mieszkowski erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung herstellen. Nach der Pause mussten die Wölfe aus Freiburg alles versuchen, um diesen Vorsprung wettzumachen. Nach 54 gespielten Minuten erzielte Cam Spiro den so wichtigen Anschlusstreffer und lies die Fans vor den TV-Bildschirmen wieder auf Punkte hoffen. Und auch beim Team selbst löste dieser Treffer eine gewisse Euphorie aus. Die Gäste drängten auf den Ausgleichstreffer und belohnten sich in Person von Scott Allen dreieinhalb Minuten vor der Schlusssirene. Bei diesem Spielstand blieb es auch nach 60 Minuten. In der folgenden Verlängerung hofften die Freiburger Wölfe auf den vierten Sieg in Folge in dieser Saison, wodurch sie sich weiter in der Spitzengruppe der DEL2 etablieren würden. Doch in der Overtime konnte keiner für die eine entscheidende Aktion sorgen und es ging ins Penaltyschießen. Dort zeigten die Frankfurter Löwen ihre Abgeklärtheit und sorgten dafür, dass der Extrapunkt in Hessen blieb. Adam Mitchell war es, der Nerven aus Stahl bewies und für die Entscheidung im Penaltyschießen sorgte.
Tore: 1:0 (0:36) Collberg, 1:1 (4:41) Linsenmaier, 2:1 (6:18) Mitchell, 2:2 (9:21) Billich, 3:2 (36:28) Buchwieser, 4:2 (39:30) Mieszkowski, 4:3 (54:11) Spiro, 4:4 (56:25) Allen, 5:4 (PSO) Mitchell