Ravensburg Towerstars fegen den EV Landshut vom EIsDeutliche Angelegenheit
Justin Volek traf doppelt beim Sieg seiner Towerstars in Landshut. (Foto: dpa/picture alliance/Eibner-Pressefoto)Als sich diese beiden Teams das letzte Mal begegneten, war es noch die Top-Partie des Spieltags und wurde live auf Magenta Sport übertragen. An diesem Abend empfing der Tabellenelfte den Tabellensechsten aus Ravensburg am Landshuter Gutenbergweg. Der EVL wollte raus aus dem Tabellenkeller und wieder zu der Form vom Saisonbeginn zurückfinden. Der 6:1-Kantersieg im letzten Heimspiel gegen die Bietigheim Steelers und auch der starke Auftritt beim Tabellenführer in Kassel ließ die Hoffnung auf Besserung bei den Dreihelmenstädtern wieder steigen. Doch die heutige Partie kam einem Debakel gleich.
Vor der Partie gegen die Ravensburg Towerstars konnte der EVL zumindest abseits des Platzes gute Nachrichten vermelden: Die Niederbayern verkündeten vor der Partie stolz, dass der auslaufende Vertrag mit Cheftrainer Leif Carlsson vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2022 verlängert wurde, inklusive einer Option von Vereinsseite auf ein weiteres Jahr bis 2023.
Der Gegner aus Ravensburg war enorm von Ausfällen geplagt. Neben den eh schon verletzten Spielern fiel an diesem Abend auch Alexander Dosch aus und auch hinter Kapitän Vincenz Mayer stand ein dickes Fragezeichen – dieser stand der Mannschaft aber letzten Endes doch zur Verfügung. Die Personalsorgen mildern konnte auch nicht der frisch vermeldete kanadische Neuzugang Andrew Kozek, der aus Österreich zu den Oberschwaben stieß. Für einen Einsatz von Kozek müssen erst alle nötigen Formulare eingereicht werden, sodass der Kanadier frühestens am Wochenende den Kader der Ravensburger füllen kann.
Das Spiel begann ausgeglichen und lautstark. Bereits nach 3:16 Minuten hatte Ravensburg die erste dicke Gelegenheit: Zucker und Czarnik fuhren zu zweit auf das Landshuter Tor zu. Der Landshuter Verteidiger deckte den mitlaufenden Czarnik. Zucker entschloss sich dann einfach selbst abzuziehen und schob die Scheibe durch die Beine von Pätzold hinein ins Landshuter Tor. Der EVL – bisher noch nicht in Erscheinung getreten – hatte dann nur 65 Sekunden später die große Chance auszugleichen, doch das Schiedsrichtergespann entschied sich nach Besprechung und Sichtung der Videobilder den Treffer wegen hohen Stocks nicht anzuerkennen.
Czarnik und Co. drückten weiterhin und drängten auf das 2:0. Außer einem Schlagschuss von ihrem Topscorer Czarnik, den Pätzold stark zu parieren wusste, verteidigten die Landshuter die 5-zu-3-Unterzahlsituation gut und überstanden diese ohne ein Gegentor. Das Bild blieb auch nach dem Powerbreak gleich: Der EVL war zu harmlos, und verbuchte nur Alibi-Schüsse von der blauen Linie. Im Gegenzug fuhren die Ravensburger erneut in Überzahl und mit gehöriger Geschwindigkeit auf den Landshuter Kasten zu, doch Pätzold parierte. Nur wenige Sekunden später gewann der Gast ein Bully und kam erneut durch Kai Hospelt zum Abschluss. Die Scheibe landete hinter Dimitri Pätzold. Doch auch dieses Mal stand ein großes Fragezeichen hinter dem Tor. Nach intensivem Studieren der Videobilder gab das Schiedsrichterteam dieses Mal den Treffer und sah kein vermutetes Torraumabseits. Somit stand es 0:2.
In der 13. Minute gab erneut Jubel auf dem Eis! Die Gäste trafen zum dritten Mal durch einen starken Abschluss von Patrick Seifert. Dessen Schuss ging an Dimitri Pätzold vorbei, touchierte das Aluminium und landete letztendlich im Tor zum 0:3 aus Sicht der Hausherren – was ein rabenschwarzes erstes Drittel für den EVL. Gegen die schnellen und nahezu stürmischen Angriffe fand die heimische Defensive keine Mittel. Zum zweiten Drittel wechselte Leif Carlsson den Torhüter und brachte Jaroslav Hübl für Dimitri Pätzold. Auch sonst schien der Cheftrainer die Mannschaft in der Kabine wachgerüttelt zu haben. Das Spiel gestaltete sich deutlich ausgeglichener, die Hausherren zeigten sich engagierter und nahmen das Heft mehr in die Hand als noch im Anfangsdrittel. Was jetzt noch fehlte, war der nötige Erfolg, um den Rückstand zu verkürzen. Doch der blieb aus! In der 31. Minute jubelten wieder die Gäste aus Ravensburg. Nach einem Abschluss aus spitzem Winkel, den Hübl parieren, jedoch nicht festhalten konnte, sprang die Scheibe zu Justin Volek, der den Rebound zum 4:0 verwertete.
In der 23. Minute hatte Robin Weihager auf Seiten der Niederbayern die große Gelegenheit wieder auf drei Tore Abstand zu verkürzen, doch anstatt der Torsirene hallte ein Klirren durch die Eishalle. An diesem Abend hatte es einfach nicht sollen sein aus Sicht der Gastgeber. Dieses Mal stand der Pfosten im Weg. Die Gäste stellten einmal mehr unter Beweis, dass der EVL gegen sie keine Chance hatte. 46 Sekunden vor Ende des Mittelabschnitts war es Justin Volek, der bereits zum zweiten Mal einnetzte. Dieses Mal überwand er mit Jaroslav Hübl auch den zweiten Keeper des EVL und sorgte für den 0:5-Pausenstand 20 Minuten vor Ende der Partie. Und es dauerte nicht lange, bis der Landshuter Goalie erneut hinter sich greifen musste. 10 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels konnte John Henrion Jaroslav Hübl überwinden. Das 6:0 verdeutlichte nochmals den Klassenunterschied an diesem Abend. Ein halbes Dutzend Tore auf der einen Seite; null Tore auf der anderen.
Die Mannen von der Isar waren einfach nicht gut genug. Perfekt Gelegenheit für ein Premieren-Tor dachte sich der Ravensburger mit der Nummer 53. Yannick Drews traf zum ersten Mal diese Saison und schraubte den Spielstand hoch auf 7:0. In der 57. Spielminute erzielte Max Forster das erste Tor der Niederbayern – doch man konnte es aufgrund der desaströsen Leistung nicht einmal mehr „Ehrentreffer“ nennen. In den letzten Minuten ging es nochmal rund. Auf den Treffer zum 7:1 antworteten die Gäste prompt und stellten durch ein Tor in der 59. Minute durch Daniel Stiefenhofer den Sieben-Tore-Abstand wieder her. Doch auch beim 1:8 blieb es nicht. Der EV Landshut fand nun plötzlich Gefallen daran auch auf dem Spielberichtsbogen zu erscheinen und sorgte in den Schlussminuten durch Treffer von Arturs Kruminsch (59.) und Maximilian Forster (60.) für den 3:8-Endstand aus Sicht der Dreihelmenstädter.
Doch auch die späten Tore machten die Leistung dieser Partie nicht besser, verhinderten jedoch die erste Niederlage der Saison ohne eigenen Treffer – ein schwacher Trost nach diesem Auftritt. Desaströse Landshuter unterliegen klar und deutlich starken Ravensburg Towerstars, die von Anfang an die Partie dominierten und ihren furiosen Auftritt mit einem deutlichen Auswärtssieg belohnten.