Rabenschwarzer Abend für die Buam – 1:7 in Bremerhaven
Heimpleite gegen BietigheimEine Textpassage im Vereinslied der Tölzer Löwen besagt
„schwarz-gelb scheint für uns die Sonne.“ Der Beginn selbiger Strophe
lautet „und ziehen dunkle Wolken auf“. Nach dem vergangenen
Wochenende erweitern sich die Interpretationsmöglichkeiten dieser Auszüge.
Die Sonne hat nämlich in beiden Partien kein einziges Mal ihre Strahlen in
Richtung der Isarwinkler gesandt. Die dunklen Wolken hingegen zogen in geballter
Intensität, beinahe schon reif für ein sauberes Gewitter, über dem Tölzer
Abwehrverbund auf. Nach dem schmucklosen 0:5 am Freitag und der Meldung von der
Verletzung Duane Harmers (Mittelhandbruch), setzte es beim nördlichsten
Vertreter der Liga, dem REV Bremerhaven, eine empfindliche 1:7 (0:2,1:3,0:2)
Niederlage. Der Begriff „chancenlos“ erfüllte seinen eigentlichen Sinn über
nahezu die gesamte Spieldauer. Überragender Spieler auf Seiten der siegreichen
Mannschaft war Radek Krestan, der vier Treffer zum gelungenen Abend beisteuerte.
Einzig beim Stande von 1:0 vermochten die Buam dem Gehäuse der Pinguine desöfteren
aussichtsreich nahe zu kommen. Als diese Versuche keinen Erfolg als Konsequenz
hatten und Radek Krestan noch vor der ersten Pause das 2:0 erzielte, war auch
dem kühnsten Optimisten gelb-schwarzer Zugehörigkeit klar, das wird heute
nichts. Bremerhaven spielte keineswegs überragend, doch waren sie effizient im
Ausnutzen ihrer zahlreichen Tormöglichkeiten. Weiter erleichterte es ihnen,
dass die Tölzer Gegenwehr nicht immer dem Soll der Liga angemessen war. Im
Mittelabschnitt trafen Beslagic und neuerlich Krestan für den REV. Bad Tölz
kam zwischenzeitlich zum 1:3 durch Jeffrey Hoad. Eine abprallende Scheibe sprang
vom Kopf des Tölzer Sturmführers in die Maschen.
Der Schlussabschnitt mutierte zur Kür der Hausherren, die den 1614 Besuchern
noch etwas bieten wollten. Und weil der Gegner freundlich Spalier stand, klappte
das auch ganz gut. Boon schaffte per Bauerntrick das 5:1, Verteidiger Baxter
fixierte das halbe Dutzend. Als Protagonist des Abends war aber schnell ein
anderer ausgemacht. Radek Krestan eröffnete der Torreigen, also beendete er ihn
auch. Das 7:1 war gleichbedeutend mit Krestans viertem Treffer wie auch dem
Endstand.
Bleibt aus Tölzer Sicht zu hoffen, dass in den kommenden Spielen wieder andere
Stellen aus dem Vereinslied zu zitieren sind. Etwa wie „viele große Siege“
oder „Löwen brüllen, beißen – zittert ihr denn schon“. Gezittert hat an
diesem Abend nämlich nur der baufällige Schuppen, in dem die Pinguine ihre
Heimspiele austragen…..vom dauerhaften Torjubel. (orab)
Tore:
1:0 (03:23) Krestan (Gyori, Beslagic, 5-4), 2:0 (17:54) Krestan (Gyori, Wycisk),
3.0 (21:18) Beslagic (Gyori, Krestan), 3:1 (26:40) Hoad (Schönberger, Curth),
4:1 (27:06) Krestan (Gyori, Beslagic), 5:1 (31:28) Boon (Tepper, Cullen), 6:1
(40:16) Baxter (Del Monte, Streu), 7:1 (51:48) Krestan (Saal, Höck)
Strafminuten: Bremerhaven
10 -
Bad Tölz 6
Schiedsrichter: Heffler (Dinslaken) -
Fischer, Richter
Zuschauer: 1614
Spieler des Spiels: Radek Krestan