Quo vadis, Falken?Heilbronner Falken

Lesedauer: ca. 4 Minuten

911 Zuschauer fanden am gestrigen Freitag den Weg zum Heimspiel der Heilbronner Falken. Glaubt man den diskutierten Zahlen im Hinblick auf den Zuschauerschnitt, so fehlten gestern annähernd 700 Besucher, um den avisierten Schnitt zu erreichen. Doch nicht nur hier scheint es zu hapern, scheint die Situation immer schwieriger zu werden. Auch das sportliche und gültige Saisonziel -Trainer Igor Pavlov gibt das Erreichen von Platz 10 aus- scheint schon jetzt unerreichbar. 17 Punkte fehlen den Falken auf die Fischtown Pinguins, die aktuell diesen Platz besetzen. Zudem haben die Norddeutschen zwei Spieler weniger absolviert. Gewiss ist weniger als die Hälfte der Hauptrunde gespielt, doch wie wollen die Falken den Rückstand aufholen? Im Rahmen der Pressekonferenz gab Pavlov an, er habe durchaus Verbesserungen bei seiner Mannschaft gesehen. In Zählbarem, in wichtigen Punkte haben sich die Verbesserungen aber nicht niedergeschlagen. In den letzten elf Spielen wurden 33 Punkte vergeben. Drei haben die Heilbronner im Heimspiel gegen die seinerzeit von Verletzungen dezimierten Kaufbeurer erspielt. Eine Erfolgsquote von weniger als 10 %.

Woran liegt´s? Wie geht’s weiter?

Alexander Ackermann wirkte geknickt und enttäuscht nach dem Spiel und beantwortete die Frage wie folgt: „Wenn wir wüssten an was es genau liegt, dann würden wir genau das ändern!“ Man sah ihm an, dass ihm die sportliche Misere an die Substanz geht.

Von außen betrachtet gibt es vieles, was man kritisieren kann. Ungenaue Anspiele, behäbiges Umschalten, wenig Laufbereitschaft bei Scheibenbesitz im gegnerischen Drittel, mangelnde Chancenverwertung und, und, und. Wer die Spiele gesehen hat weiß zahlreiche Beispiele aufzuzählen. Auch heute gab es einige, wie das 1:2 durch Simon Fischhaber. Ungestört konnte er den Puck annehmen, das Wegspringen der Scheibe verhindern, sich selber den Puck zurechtlegen und schlussendlich treffen, ohne das ein Falke ihn hinderte. Gewiss geschah dies in Unterzahl der Hausherren, aber einen Gegenspieler so frei, so ungestört agieren zu lassen, führt auf dem Niveau der DEL2 fast immer zu einem Gegentor.

Die letzten fünf Minuten mühten sich die Falken, die Zuschauer spürten, dass die Mannschaft sich nicht aufgeben will. Allerdings war dies in den vorherigen 55 Minuten viel zu selten der Fall. Hätte Florian Proske nicht mehrfach in höchster Not geklärt, wäre das Spiel bereits nach 40 Minuten, zu Gunsten der bayerischen Gäste, entschieden gewesen. Die letzten fünf Minuten Gegenwehr hätte es nicht mehr gebraucht. Ein wenig Pech hatten die Falken auch, Timo Herden im Tor der Rosenheimer konnte mehr als einmal den früheren Anschlusstreffer der Heilbronner durch starke Reaktionen verhindern, aber genau dafür sind die gegnerischen Torhüter auch angereist. Auf Seiten der Heilbronner hielt Proske seine Mannschaft durch einige Paraden und besonders durch wenige Abpraller im Spiel. Dazu kommt aber auch: Die Falken müssen effektiver werden. Gerade einmal 58 Tore gelangen ihnen, die Bietigheim Steelers trafen bereits 110 Mal. 94 Gegentreffer sprechen eine ebenso deutliche Sprache.

Letzte Woche avisierte Igor Pavlov zwei Stürmer, die man zur Auswahl hätte. Eine Verpflichtung für die vergangene Woche stellte er in Aussicht. Einen neuen Namen suchte man in der heutigen Aufstellung vergebens. Auf Nachfrage sagte Pavlov im Pressegespräch, dass der Spieler seine Zusage zu einem Wechsel nach Heilbronn gegeben hat, die Unterschrift aber noch fehle. Am kommenden Montag wird er in der Käthchenstadt erwartet. Gerüchten zufolge wird Grant Toulmin die Falken im Gegenzug verlassen. Unter der Woche wurde ein namentlich unbekannter Try-Out-Spieler im Training gesichtet. Nach Informationen von Hockeyweb handelte es sich dabei um einen Verteidiger, der sich nicht für einen Vertrag empfehlen konnte.

Zum gestrigen Spiel

„Am Ende zählt das Ergebnis und da hatten wir ein Tor mehr als Heilbronn.“ Treffender als Starbulls-Trainer Franz Steer kann man es nicht zum Ausdruck bringen. Hätte Timo Herden nicht sensationell gegen Dustin Cameron gehalten, hätte Timo Herden nicht noch zwei weitere 100 %ige Chancen vereitelt, hätte das Spiel anders laufen können. Gewiss, doch schlussendlich siegten die Gäste durch Tore von Simon Fischhaber (7. und 16.) und Andrej Strakhov (48.) mit 3:2. Die Tore für Heilbronn erzielten Fabian Krull (13.) und Dustin Cameron (55.). Beide Teams erzielten jeweils zwei Überzahltore. Die Gäste aus Rosenheim benötigten vier Powerplays, die Unterländer sieben. Dass Florian Proske die letzten 96 Sekunden das Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers verließ, brachte den Falken nicht den erhofften Erfolg.

Am Sonntag gastieren die Falken in Landshut. Ein Sieg der Heilbronner ist bei Trainer Igor Pavlov fest eingeplant. So antwortete er auf die Frage: „Das heißt Sieg in Landshut am Sonntag?“ eines lokalen Journalisten mit „Genau!“

Statistik:

0:1       Simon Fischhaber (Benjamin Zientek, Maximilian Vollmayer) 6:10

1:1       Fabian Krull (Überzahl-Tor) (Grant Toulmin, Conor ODonnell) 12:18

1:2       Simon Fischhaber (Überzahl-Tor) (Mario Valery-Trabucco, Timothy Kunes) 35:18

1:3       Andrej Strakhov (Überzahl-Tor) (Stephen Schultz, Mario Valery-Trabucco) 47:23

2:3       Dustin Cameron (Überzahl-Tor) (T. J. Fast, Sergej Janzen) 54:34

Strafen:                      Heilbronn: 8 Minuten

                                   Rosenheim: 14 Minuten

Zuschauer:                 911

Schiedsrichter:           Göran Noeller


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