Premieren-Sieg der Rosenheimer LeidenschaftRosenheim - Bietigheim 3:2
Ohne großes Abtasten nahmen beide Teams sofort Kurs auf einen Torerfolg. Dieser gelang den Gastgebern auch bereits in der zweiten Spielminute nach einem schnellen Konter in einer 2:1-Situation, der aufgrund einer überraschenden Abseitsentscheidung der Linienrichter allerdings keine Anerkennung fand. Auf der Gegenseite konnte P.J. Fenton nach Rosenheimer Puckverlust im Spielaufbau die Torlinie von rechts entlang marschieren, nicht aber Goalie Pasi Häkkinen überwinden. Auch in der Folge des ersten Drittels blieben Häkkinen und sein Bietigheimer Kollege Joey Vollmer Herr jeder Situation und die Partie damit torlos.
Den zweiten Spielabschnitt begannen die Starbulls als hätte ein rotes Tuch im Gehäuse der Schwaben gehangen: mit einem Pfostenschuss vom rechten Bullypunkt eröffnete Matt Caruana sogleich das muntere Scheibenschießen. Minutenlang schlossen die Oberbayern ihre Kontrahenten in deren Drittel ein und erst eine Strafzeit der Hausherren ermöglichte den Steelers in der 27. Minute Entlastung. Doch auch davon ließen die Inn-Städter sich nicht stoppen. So gelang es Caruana in Unterzahl nach einem Alleingang aus dem eigenen Drittel, von Steingroß unentwegt gestört, schließlich auch Vollmer zu umkurven und zum verdienten 1:0 einzuschieben. Und was in zahlenmäßiger Unterlegenheit klappte, war zwei Minuten später auch in Überzahl möglich: Der unermüdliche Greg Squires verwertete einen Nachschuss aus kurzer Distanz zur 2:0-Führung.
Als den Hausherren aber wenig später nicht gelang, eine erneute Strafzeit der Steelers zur Vorentscheidung zu nutzen, befreiten diese sich nun mehr und mehr aus der Umklammerung und kamen ihrerseits wieder vermehrt zu Chancen. Unterstützung brachte ihnen eine unglückliche Hohe-Stock-Aktion von Fabian Zick im Backchecking gegen Fenton, die diesem eine Gesichtsverletzung und Zick eine große Strafe nebst Spielausschluss einbrachte. Drei Minuten später eröffnete sich David Rodman, allein vor Häkkinen, die Gelegenheit, diesen zu umspielen und zum Anschlusstreffer einzuschieben, doch der Finne konnte im letzten Moment mit seiner Fanghand noch die Schussbahn blockieren. Vier Sekunden vor der zweiten Drittelpause war es dann aber soweit: Robin Justs Schuss vom rechten Bullypunkt konnte Rodman am langen Pfosten in die Maschen lenken.
Nach überstandener Reststrafe von Zick zu Beginn des Schlussdrittels entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch. So brachte ein schnell vorgetragenes 2:1-Break über Ryan del Monte den Hausherren die 3:1-Führung: Del Montes scharfen Pass von rechts konnte Michael Baindl vor dem Tor zwar nicht an Vollmer vorbei bringen, doch der nachrückende Maxi Renner verwertete schließlich die turbulente Situation zum Torerfolg. Nur fünf Sekunden benötigte Bietigheim danach von Rosenheims letzter Strafzeit, um durch einen Flachschuss des starken Just aus zentraler Position von der blauen Linie durch die Beine von Häkkinen nochmal für Spannung zu sorgen. Doch auch mit einem sechsten Feldspieler statt Vollmer und einer vorbereitenden Auszeit gelang dem Hauptrunden-Primus nicht mehr der Ausgleich.
Mit gewohnter taktischer Disziplin und unbändiger Leidenschaft erarbeiteten sich die Starbulls einen verdienten Sieg gegen schnelle, technisch gute und stets gefährliche Gäste. Deren Geschäftsführer Volker Schnabel zeigte sich anschließend überrascht von der Niederlage: „Damit hätte ich nicht im geringsten gerechnet. Aber nun erwarte ich eine lange Serie, die wahrscheinlich erst im siebenten Spiel entschieden werden wird.“ Am Sonntag steigt Spiel Nummer drei in der neuen Bietigheimer EgeTrans Arena.
Tore: 1:0 (28.) Caruana (Squires, Frank) 4-5, 2:0 (30.) Squires (Fröhlich, Auger) 5-4, 2:1 (40.) Rodman (Just, Andress) 5-4, 3:1 (46.) Renner (Del Monte, Baindl), 3:2 (Just (53.) Just (Sommerfeld, Schnitzer) 5-4
Strafen: Rosenheim 11 + Spieldauerdisziplinarstrafe Zick, Bietigheim 10
HSR: Steinecke, LSR: Erdle, Sauer
Zuschauer: 3.757