Pre-Playoffs Prognose: EC Bad Nauheim - Dresdner Eislöwen DEL2-Pre-Playoffs starten am Freitag

So lief die Hauptrunde
Während Bad Nauheim nach 26 Spieltagen in der Hauptrunde noch auf dem dritten Platz gelistet war, rangierte Dresden auf dem vorletzten Platz. Gegensätzlicher hätten die folgenden Wochen kaum laufen können. Während sich die Sachsen mit einem Hoch im Dezember von den Playdown-Rängen befreien konnten, rutschte Bad Nauheim immer weiter ab. Den 48 Punkten aus der ersten Saisonhälfte folgten letztlich 28 Zähler in der zweiten Hälfte. Weniger Punkte holte keine Mannschaft in diesem Zeitraum. Dresden sammelte in dieser Zeit insgesamt 46 Punkte ein, bekam aber nie wirklich die eigene Defensive in den Griff. Trotz der guten Quote waren die Eislöwen nur einmal besser als Rang zehn platziert. Bad Nauheim war seit dem 13.Spieltag auf einem direkten Playoff-Platz und rutschte erst am vorletzten Spieltag aus der begehrten Zone. Nun müssen die Teufel erstmals in den Pre-Playoffs antreten.
So lief es in den vergangenen Jahren
Dreimal schaffte es Bad Nauheim direkt in die Playoffs. 2016, 2018 und 2019 war aber jeweils schon im Viertelfinale Schluss. Mehr als ein Sieg gelang dabei nicht. Im Vorjahr setzte in der Serie gegen den späteren Meister aus Ravensburg ein 0:4. Anders die Eislöwen: In den vergangenen sechs Spielzeiten waren die Blau-Weißen stets in den Playoffs vertreten. Nur 2018 musste man sich bereits in den Pre-Playoffs den Falken aus Heilbronn geschlagen geben. Im vergangenen Jahr gelang nach 2006, 2011 und 2016 der vierte Halbfinaleinzug. Vor allem in den Pre-Playoffs haben die Dresdner Erfahrung gesammelt. 2015 und 2019 verpasste man ebenfalls das Heimrecht, qualifizierte sich dennoch für das Viertelfinale, wie im Jahr 2016 als man in einer dramatischen Serie Crimmitschau in Spiel drei in Dresden in die Knie zwingen konnte. Nur 2010 und 2018 musste man sich in den Pre-Playoffs geschlagen geben.
Vorteil Heimrecht?
Bad Nauheim blickt auf eine durchschnittliche Heimbilanz: 16 der 26 Heimspiele konnten die Cracks im Colonel-Knight-Stadion gewinnen. Dresden ist in dieser Disziplin den Hessen aber auch nur einen Sieg voraus (17-9). Auswärts weisen beide Teams eine negative Bilanz auf, wobei die von Bad Nauheim (10-16) ausbalancierter erscheint, als die der Eislöwen (7-19).
So liefen die Hauptrunden-Spiele
Die Dresdner Eislöwen feierten zwei souveräne Heimsiege (6:2 und 4:1), während die Kurstädter nur eines seiner Heimspiele (6:5 OT) gewinnen konnte. Im November 2019 bewiesen die Eislöwen, dass sie auch in Bad Nauheim (3:2 OT) bestehen können.
Schlechteste Offensive gegen schlechteste Defensive
Bad Nauheim weist mit 141 erzielten Toren die schwächste Offensive der Hauptrunde auf – 164 Gegentreffer sind jedoch deutlich weniger als die Dresdner Eislöwen kassierten. Diese stellen mit 208 Gegentoren die schlechteste Defensive, haben aber mit 188 erzielten Toren die viertbeste Offensive aufzubieten.
Die Goalies
Felix Bick ist die klare Nummer eins in Bad Nauheim. In 47 Spielen kam Bick zum Einsatz, erreichte dabei eine Fangquote von 91,48 Prozent. Bastian Kucis kam in sieben Spielen zum Einsatz (Quote: 87,9 %). Florian Proske und Marco Eisenhut wechselten sich lange Zeit im Eislöwen-Tor ab. Nach der Verletzung von Proske holten die Verantwortlichen Riku Helenius. Der Finne mit NHL-Vergangenheit kam seit dem elfmal zum Einsatz und kommt dabei auf eine Fangquote von 89,39 Prozent – Eisenhut absolvierte 27 Spiele (Fangquote: 88,56 Prozent).
Die Verteidiger
Mit 31 Punkten ist Jesper Kokkila der punktbeste Verteidiger bei den Hessen. Ihm folgt Mike Card mit zwölf Punkten. Die Dresdner haben gleich mehrere punktstarke Verteidiger im Kader. Mit ebenfalls 31 Punkten ist Steve Hanusch der beste. Dementsprechend besorgt quittierten Fans und Verantwortliche seinen Ausfall im letzten Hauptrundenspiel gegen Bad Tölz. Auf 27 Punkte kommen Kevin Lavelleé und Alexander Dotzler, wobei Dotzler zuletzt immer besser in Fahrt kam und starke Spiele ablieferte.
Die Topscorer
Durchforstet man die Topscorer, muss man lange nach einem Spieler aus Bad Nauheim suchen. Auf Platz 46 befindet sich Andrej Bires, der auf 42 Punkte aus 51 Spielen kommt. Auf ebenso viele Punkte kommt kurz dahinter auch Andreas Pauli. Mit Mario Lamoureux und Jordan Knackstedt sind die Dresdner gleich zweimal in der Top-10 vertreten. Beide Stürmer kommen auf jeweils 67 Punkte und liefern sich einen engen Kampf um den Clever Fit-Topscorer-Helm.
Die Specialteams
Gerade in einer kurzen Serie können die Specialteams zum entscheidenden Faktor werden. Bad Nauheim ist mit 14,8 Prozent Erfolgsquote allerdings das schlechteste Team im Powerplay. Die Dresdner Eislöwen kommen hingegen auf solide 20,5 Prozent und liegen damit beispielsweise noch vor den Topteams aus Frankfurt und Kassel. Das Unterzahlspiel ist bei beiden Teams stark verbesserungswürdig. Dresden liegt mit 72,2 Prozent auf dem letzten Platz – Bad Nauheim weist immerhin 78,1 Prozent auf. Die Sachsen haben dafür vier „Shorthander“ erzielt, während die Teufel nur einmal in Unterzahl das gegnerische Tor trafen.
Fazit
Die Eishockey-Freunde können sich auf eine spannende Serie freuen, in der ein Sieger wohl erst im dritten Spiel gefunden wird. Bad Nauheim hat mit Felix Bick ein Plus auf der Goalie-Position. Die Produktivität der Eislöwen-Offensive könnte den Ausschlag für ein Weiterkommen der Sachsen geben. Dazu muss die Mannschaft um Headcoach Rico Rossi sehr diszipliniert auftreten, Strafen wie in der Hauptrunde noch vermeiden. Unterzahl und Powerplay dienten bisher nicht, enge Spiele für sich zu entscheiden. Bad Nauheim wird alles daran setzen das Viertelfinale zu erreichen. Mit einem Ausscheiden in den Pre-Playoffs möchte sich Christof Kreutzer sicher nicht verabschieden, dennoch wird am Ende die Eislöwen-Offensive um Mario Lamoureux, Jordan Knackstedt, Dale Mitchell und Nick Huard die Serie zugunsten der Sachsen entscheiden.
Hockeyweb-Tipp: 2:1-Seriensieg für die Dresdner Eislöwen.