Positivtrend fortsetzen

Das Pflänzchen Hoffnung, es keimt wieder auf rund um den Essener
Westbahnhof. War in den letzten Wochen und Monaten unter anderem wegen der
sportlichen Talfahrt eine gewisse Lethargie und Teilnahmslosigkeit zu spüren,
so ist im Moment überall rund um die Moskitos eine Aufbruchstimmung
zu erkennen. Die zuletzt so oft gescholtene und bereits als Söldner
abgestempelte Mannschaft zeigte am vergangenen Sonntag nach einem offenen
Brief der Fans an das Team das beste Spiel seit ihrer Zusammenstellung.
Trotz einer 2:3-Niederlage gegen Bietigheim darf der vergangene Sonntag für
alle Beteiligten als Schritt in die richtige Richtung bezeichnet werden, die
Fans honorierten die gezeigten Leistungen mit einem zweitligareifen
Rahmen und selbst die Sitztribüne, inklusive Trainer und Vorstand
honorierten das Gesehene mit Standing Ovations. Hocherfreut zeigte sich dann
auch Pressesprecher Bernd Werner beim heutigen Pressegespräch „Wir haben uns
alle sehr darüber gefreut, wie die Fans uns unterstützt haben und das über
die kompletten 60 Minuten und sogar noch, als wir 2:3 verloren hatten“.
Mit einem Sieg gegen die Regensburger Eisbären (Freitag, 20 Uhr –
Eissporthalle am Westbahnhof) und nach Möglichkeit auch Zählbarem bei
„Angstgegner“ Bad Tölz (Dienstag, 19:30 Uhr - Hacker-Pschorr Arena) wollen
sich die Stechmücken warmspielen für die nicht mehr zu verhindernde Play-down-Runde. Dabei sind beide Gegner keinesfalls zu unterschätzen, bei den
Eisbären lief es zuletzt nicht ganz so gut. Die Truppe von Coach Erich
Kühnhackl rangiert aktuell nur auf dem sechsten Tabellenplatz der 2.
Bundesliga, für die Ansprüche rund um die Donau-Arena zu wenig. Deswegen
legten die Eisbären nach und verpflichteten einen „alten Bekannten“. 97 Tore
und 93 Assists erzielte Mark Woolf von 2002 bis 2005 für die Donastädter und
avancierte damit in der Saison 2003/04 sowohl zum besten Aussenstürmer wie
auch zum Toptorschützen der 2. Bundesliga. Trotz der verkorksten Saison
taten sich die Moskitos bisher nicht ganz so schwer gegen die Donaustädter,
das Spiel am heimischen Westbahnhof am 7. Oktober hatten die Stechmücken bereits
gut im Griff, mussten dann allerdings doch noch ins Penaltyschießen, wo die
Pasanen-Truppe dann allerdings die Oberhand behielt. In der Donau-Arena gab
es eine knappe 1:3-Niederlage für die Moskitos, jedoch dürfte die offensiver
ausgerichtete Spielweise der Eisbären den Moskitos entgegen kommen.
Mit von der Partie wird wieder Defender Moritz Müller von den Kölner Haien
sein, ebenso wie Nickolas Bovenschen. Der Verteidiger aus Bayreuth erhielt
bei den Moskitos einen Probevertrag für zunächst vier Spiele und Coach Jari
Pasanen will dieses Wochenende nochmals prüfen, ob eine Weiterverpflichtung
in Frage kommt. Im Tor dürfte nach seiner starken Leistung in Schwenningen
und gegen Bietigheim wieder Ken Passmann aus Krefeld stehen. Hinter den
Kulissen wird jedoch auch hier weiter an einer anderen Option gearbeitet
„Das Thema Koslow ist vom Tisch, er wird in Krefeld bleiben, ob Kotschnew zu
uns kommt, entscheidet sich wohl erst Ende Januar“, so Coach Jari Pasanen zu
den weiteren Planungen. „Wir haben allerdings auch noch einen ganz jungen
Mann von den Eisbären Berlin im Auge, vielleicht ergibt sich auch noch etwas
mit Daniar Dshunossow“. Ebenfalls wieder mit im Kader sein wird Arturs
Kruminsch, der siebzehnjährige nutzte das erste Wochenende bei den Profis
und wird weiterhin zum Einsatz kommen. Luigi Calce und Thomas Popiesch sind
ebenfalls wieder ins Training eingestiegen, beide sind zwar noch nicht ganz
fit, werden aber gegen Regensburg wohl mit von der Partie sein. Eine ganz
klare Absage erteilte stattdessen Carsten Gosdeck heute persönlich den
anwesenden Pressevertretern „Ich habe selbst erst im Internet davon gelesen, dass ich angeblich wechseln wolle, mein Manager
und ich haben uns kaputt gelacht. Mir gefällt es sehr gut hier in Essen und
ich werde bestimmt nicht mehr nach Oberhausen gehen“, so der Stürmer.
„Die Mannschaft war begeistert von der Stimmung am letzten Sonntag
gegen Bietigheim“, so Jari Pasanen rückblickend. „Wir hatten und haben einige
kleine Probleme, aber die Jungs können alle Eishockey spielen und wir kriegen
das immer besser in den Griff, da hilft es der Mannschaft sehr, wenn so eine
Stimmung ist.“ Vorgestellt wurde am heutigen Donnerstag Neuzugang Mika
Puhakka, zu dem die Moskitos bereist vor einem Jahr Kontakt hatten, der
Wechsel allerdings daran scheiterte, dass Duisburg den gebürtigen Finnen
nicht ziehen ließ. „Die Mannschaft ist besser als ihr Tabellenplatz und ich
will nicht auf der Bank sitzen. Ich habe den Sommer über gut trainiert und
ich will spielen und hier kann ich der Mannschaft vielleicht helfen“, so der
sympathische Stürmer.
Einige Termine die sich Moskitos Fans noch merken können: Ab sofort wird es
wieder Fanstammtische geben, zu denen auch immer der ein oder andere Spieler
eingeladen wird. Organisiert, von Fans für Fans mit Unterstützung durch
Verein und sportliche Leitung findet der erste Stammtisch am Mittwoch,
25. Januar, um 20 Uhr im VIP-Raum der Eissporthalle statt.
Am kommenden Samstag, 14. Januar, wird die komplette Mannschaft der Moskitos im
Toyota Center Essen an der Haedenkampstraße Autogramme schreiben. Im Rahmen
der Vorstellung des neuen Toyota Yaris sind die Cracks mit ihrem Trainer von
12:30 bis 13:30 Uhr beim Hauptsponsor der Moskitos zu Gast. Wer also noch
Autogramme von den neuen Spielern braucht, hat dort die Gelegenheit.
Junioren: Die Junioren der Moskitos gewannen am gestrigen Abend gegen einen
direkten Mitkonkurrenten um einen der ersten beiden Plätze der Bundesliga Nord mit 3:2. Bereits
am kommenden Sonntag geht es zum nächsten direkten Konkurrenten, um 10:15
Uhr ist der ETC Crimmitschau zu Gast am Westbahnhof, bevor am nächsten
Mittwoch um 20 Uhr die Neusser Junioren in Essen auflaufen. (uv)