Pinguins scheitern an Stewart und eigener DisziplinlosigkeitShowdown am Freitag in Bremerhaven
Die Geschichte des Spiels ist ausnahmsweise schnell erzählt: "Das frühe 1:0 war für uns wichtig. Danach haben wir wenig zugelassen und viel Geduld bewiesen", resümierte Landshuts Trainer Andreas Brockmann kurz. Und dem ist wenig hinzuzufügen. "Wir haben gut angefangen, sind durch ein Glückstor in Rückstand geraten und haben zum ungünstigen Zeitpunkt das 0:2 kassiert", haderte sein Gegenüber Mike Stewart mit dem Auftaktdrittel. Tatsächlich rutschte der eher harmlose Schuss Martin Davideks vom rechten Bullypunkt dem Bremerhavener Schlussmann Jonas Langmann unglücklich zum Führungstreffer der Hausherren unter dem Arm hindurch. Danach plätscherte das Spiel zweier stabiler Mannschaften ein wenig dahin, bis sich die Norddeutschen kurz vor Drittelende durch zwei überflüssige Strafzeiten dezimierten und so die Chance zur Ergebniserhöhung lieferten: Josh Godfrey zog zentral von der blauen Linie ab, und Lukas Vantuch konnte den Puck dann, frei vor dem Tor stehend, flach in die Maschen setzen.
Der zweite Spielabschnitt lief den schwimmenden Vögeln vom Nordseestrand dann völlig aus dem Ruder. "Im Spiel fünf gegen fünf waren wir die bessere Mannschaft", sah Stewart eine Stärke seines Teams. Allerdings kam es dazu kaum noch: Mit einer Handgreiflichkeit zwischen Sam Verelst und Marc Schmidpeter begann das Drittel vor dem Bremerhavener Gehäuse, die beide für je 14 Minuten aus dem Verkehr zog. Danach buchten insbesondere die Gäste fleißig weitere Einträge in der Sünderkartei, unterbrochen nur durch eine weitere Faustkampfeinlage vor dem Pinguins-Gehäuse, in die Riley Armstrong einbezogen wurde. Zeitweise bevölkerten nun bis zu neun Spieler beider Seiten die Strafbänke. Trauriger Höhepunkt war dann kurz vor Drittelende ein Check gegen Kopf und Nacken durch Jan Kopecky, der ihm den vorzeitigen Abgang unter die kühlende Dusche ermöglichte.
Als dann kurz nach Wiederbeginn Andrei Telyukin für eine doppelte Unterzahl der Gäste sorgte, war der Weg zum Sieg für die Dreihelmstädter endgültig bereitet: Zunächst stellte Godfrey diesmal selbst mit einem Hammer von der Angriffslinienmitte auf 3:0. Dann zog Cody Thornton aus der linken Ecke mit der Scheibe vor das Tor, wurde nicht angegriffen und versenkte das Spielgerät trocken mit einem platzierten Vorhandschuss. Danach gewann der Vorrundenprimus zwar wieder an spielerischer Stabilität, erarbeitete sich auch zunehmend Chancen, doch es war am überragenden Stewart im EVL-Gehäuse einfach kein Vorbeikommen. Einziger Schönheitsfehler für den Kanadier war der Gegentreffer sieben Sekunden vor Schluss, als Ryan Martinelli nach messerscharfem Querpass durch die Landshuter Verteidigungszone am langen Pfosten frei zum Abschluss kam.
Völlig offen scheint damit der Ausgang der Serie am kommenden Freitag in der Seestadt. Gelingt es den Niederbayern erneut, die Ruhe zu bewahren und geduldig auf Fehler der Pinguins zu warten, wiederum gestützt auf einen Brian Stewart in Bestform? Oder setzt sich die spielerische Klasse der Männer von der Wesermündung durch? Werden Sie ihre Nerven im Griff haben, oder rutscht ihnen vorzeitig der größte mögliche Erfolg ihrer Clubgeschichte unter den Flügeln hindurch? Es ist angerichtet, zum Showdown am Freitag vor vermutlich ausverkauftem Haus.
Tore: 1:0 (4.) Davidek (Vantuch, Loibl); 2:0 (19.) Vantuch (Godfrey, Morris) 4-3; 3:0 (42.) Godfrey (Armstrong, Morris) 5-3; 4:0 (44.) Thornton (Morris, Geipel) 5-4; 4:1 (60.) Martinelli (Telyukin) 5-4
Strafen: Landshut 20 + 10 Schmidpeter, Bremerhaven 31 + 10 Verelst + Spieldauerdisziplinarstrafe Kopecky
HSR: Schütz, Yazdi; LSR: Höck, Sauer
Zuschauer: 2.391
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