Pflichtsiege muss man auch erst mal einfahren

So, oder so ähnlich schien das Motto der Moskitos Essen beim Spiel gegen den Tabellenletzten aus Kaufbeuren gelautet zu haben, den der ESC mit 6:3 (1:0, 3:3, 2:0) besiegte. Zwar sahen die 1663 Zuschauer am Essener Westbahnhof eine Moskitos-Truppe, die von Anfang an Druck auf das Tor von Joker Keeper Martin Cinibulk machte, dabei jedoch zunächst das Toreschießen vergaß. Chance um Chance spielten sich die Essener zwischenzeitlich heraus, doch der Puck wollte nicht hinter Joker-Keeper Cinibulk einschlagen. Die mangelnde Chancenverwertung war dann auch einer von zwei Punkten die Moskitos-Trainer Toni Krinner an seiner Mannschaft nicht gefiel: „Wenn man sich so viele Chancen herausarbeitet, muss man einfach mehr Tore daraus machen. Dann darf man nicht mehr so in Bedrängnis kommen.“ Allein Topscorer Eric Houde blieb es vorbehalten, ein Tor in Drittel eins zu erzielen. Der Kanadier nahm in Unterzahl einen Zuckerpass von Sturmpartner Philippe Audet auf und ließ Cinibulk im Kaufbeurer Tor nicht den Hauch einer Chance.
Zwei Minuten Tiefschlaf der Essener Mannschaft zu Begin des zweiten Drittels reichten bereits, und die 1663 Zuschauer rieben sich verwundert die Augen. Plötzlich führte der Tabellenletzte am Westbahnhof durch zwei schnelle Tore von Kaltenhauser und Schmidle mit 2:1 und witterte seine Chance auf mehr. Wieder Eric Hode war es dann, der sein Team zurück ins Spiel brachte und den wichtigen Ausgleich erzielte. Das muntere Toreschießen ging weiter. Kaufbeurens Topscorer Brandon Dietrich konnte wiederum nach einem Fehler der Essener Mannschaft die Führung für die Joker erzielen. So war dann auch die hohe individuelle Fehlerquote der zweite Kritikpunkt von Krinner: „Wir hatten heute eine viel zu hohe Quote an leichten Scheibenverlusten und Fehlern, das müssen wir für das Spiel am Sonntag in Bietigheim abstellen“, so der Coach in der Pressekonferenz.
Immerhin gelang Philippe Audet der erneute Ausgleich. Und als Andreas Raubal zwei Minuten vor Ende des zweiten Drittels die Führung für die Moskitos zurückeroberte, war der Siegeswille der Stechmücken endgültig erwacht. „Mir hat die Grippe kurzfristig noch zwei Verteidiger geraubt, wir waren anfällig in der Abwehr“, so Kaufbeurens Trainer Peter Ustorf. Michael Wolf war es, der die Moskitos endgültig auf die Siegesstraße brachte. Ein schönes Zuspiel von Eric Houde verwandelte der Stürmer zum 5:3 für die Essener.
„Blut geleckt“ hatte dann wohl auch noch Alexej Dmitriev, nachdem er während des Spiels schon einige Möglichkeiten hatte, erzielte der Jungstar vier Minuten vor Ende des Spiels mit einem sehenswerten Treffer den 6:3-Endstand. Einen schönen Pass von Martin Hinterstocker aufnehmend tanzte „Dimi“ den Kaufbeurer Keeper regelrecht aus und versenkte die Scheibe eiskalt im Kasten der Allgäuer.
Tore: 1:0 (9:57) Houde (Audet, Drummond), 1:1 (21:04) Kaltenhauser (Rau, Kozacka), 1:2 (22:03) Schmidle (Huhn, Auger), 2:2 (29:37) Houde (Audet, Wolf), 2:3 (32:03) Dietrich (Appel, Rau), 3:3 (34:11) Audet (Houde), 4:3 (37:59) A.Raubal (Calce, Rohde), 5:3 (51:25) Wolf (Houde, A.Raubal), 6:3 (55:46) Dmitriev (M.Hinterstocker, Wilhelm). Strafen: Essen 8, Kaufbeuren 20, Zuschauer: 1663. Schiedsrichter: Deubert - Morgenstern, Starke. (uv - www.treffpunkt-westbahnhof.de)