Penaltystreit beim Sachsenderby führt zu neuer Regel-Handhabung
Das Sachsenderby zwischen Crimmitschau und Weißwasser hat ein Nachspiel – in Form einer geänderten „Handhabung“ der Penaltyregel. Damals war die Aufregung groß. Im Shootout hatte Kevin Young zwar für die Lausitzer Füchse getroffen, doch beim Abwehrversuch verschob Eispiraten-Goalie Marko Suvelo Sekundenbruchteile vor dem Treffer durch Young das Tor. Der Schiri entschied – regelkonform – auf kein Tor und keine Wiederholung des Penaltys. Dabei hatte der Weißwasseraner den Keeper komplett ausgespielt und selbst keinen Fehler gemacht.
Auf diese eigenartige Regel reagierte nun der Schiedsrichterausschuss des Deutschen Eishockey-Bundes. Künftig gilt: Verschiebt der Torhüter bei der Ausführung des Strafschusses – absichtlich oder unabsichtlich spielt dabei keine Rolle – das Tor, muss der Unparteiische auf ein zugesprochenes Tor („technisches Tor“) entscheiden. Das gilt freilich nicht, wenn der Penalty bereits dadurch beendet ist, dass der Puck die verlängerte Torlinie neben dem Tor überschritten hat. Der Schiedsrichter muss den Goalie vor dem Strafschuss bzw. vor Beginn des Penaltyschießens darauf aufmerksam machen, dass es diese Regel gibt. Damit wird der Hinweis ergänzt, den es schon seit vielen Jahren gibt – nämlich, dass der Torhüter den Torkreis nach Freigabe durch den Schiri erst dann verlassen darf, wenn der ausführende Schütz den Puck berührt hat.
Das aktuelle Regelrundschreiben in dieser Sache setzte damit das englischsprachige Casebook in diesem Punkt zu Regel 509 (Ausführung eines Strafschusses) außer Kraft (dort Buchstabe B, Ziffer 5).