Penalty-Sieg gegen die Ravensburg TowerstarsHeilbronner Falken
Fulminat begann das erste Drittel, 2:2 stand es nach zwanzig Minuten. In der achten Spielminute gingen die Falken durch Brady Leisenring in Führung. Der Treffer fiel in numerischer Überzahl und zeigte erneut, dass das oftmals gescholtene Powerplay der Unterländer deutlich verbessert ist. Wieder einmal war es Robert Hock, der die entscheidende Vorlage gab. Seinen harten Pass in den Slot schob Leisering zur Führung über die Linie. Nach diesem Muster sind bereits zahlreiche Treffer in den letzten Spielen, besonders im Powerplay, gefallen. Allerdings konnten sich die Fans in der Kolbenschmidt-Arena gerade einmal 130 Sekunden über diese Führung freuen. Radek Krestan vermieste die gute Stimmung der Falken-Fans und traf zum Ausgleich. Wiederrum nur wenige Sekunden später, diesmal waren es 48, zappelte der Puck im Tor und die Falken führten erneut. Deon Jones fälschte einen Schuss von Pat Baum unhaltbar für Christian Rohde ab und besorgte so die erneute Führung. Dies war sein Debüttreffer im ersten Heimspiel. Diesmal dauerte es bis zum neuerlichen Ausgleich länger. „Erst“ in der 15. Spielminute fiel der Treffer zum 2:2, jedoch sorgte dieser für zahlreiche Diskussionen. Der Ravensburger Stefan Langwieder bekam an der blauen Linie den Puck und schlenzte ihn in die Maschen. Fast alle Falken-Spieler reklamierten auf Abseits, da der Puck anscheinend über die Linie rutsche, also das Angriffsdrittel verlassen hatte. Die Schiedsrichter blieben bei ihrer Entscheidung und so ging es mit diesem 2:2 in die Kabinen. Eindeutig läßt sich nicht sagen, ob die Schiedsrichter oder die Falken Recht hatten, selbst auf den Tribünen war man sich uneins.
Kalt erwischt
Gerade einmal elf Sekunden waren im zweiten Spielabschnitt absolviert, die Falken mussten diesen in Unterzahl beginnen, und schon traf Justin Kelly per Schlagschluss zur erstmaligen Führung der Gäste aus Ravensburg. Ab diesem Zeitpunkt waren die Towerstars wesentlich besser im Spiel wesentlich präsenter und zielstrebiger. Den Falken gelang es mit einer guten Defensivleistung, zu der sie sicherlich gezwungen wurden, das Drittel ohne weiteren Gegentreffer zu überstehen.
Im letzten Drittel merkte man den Falken durchaus den Willen an, den Ausgleich zu erzielen. Zwei Überzahlspiele verpufften aber wirkungslos und man fühlte sich einige Wochen zurück versetzt, als das Powerplay keinerlei Bestrafung für den jeweiligen Gegner darstellte. Aufgeben wollten die Jungs von Headcoach Igor Pavlov aber nicht und kämpften gegen defensiv starke Ravensburger und gegen die Uhr. Drei Minuten und zwei Sekunden vor Ende der Spielzeit erhielten die Falken eine Strafe gegen sich. Pat Baum musste wegen eines unkorrekten Körperangriffs in die Kühlbox. „Das war´s dann!“ dachten wohl die meisten Zuschauer. Allzu zwingend waren die Chancen der Gäste glücklicherweise nicht und so konnten die Falken diese Unterzahl überstehen. Immer schneller rannte die Uhr gen 0. Die Falken konnten ihren Torhüter Branislav Konrad nicht vom Eis nehmen, da die meisten Angriffe im Mitteldrittel abgefangen wurden. Knapp 15 Sekunden vor Ende gelang es dann Pat Baum, das Mitteldrittel zu überwinden und mit dem Puck am Schläger ins gegnerische Drittel zu fahren. Just in diesem Moment verließ Konrad sein Tor. Baum schoss aufs Tor und traf den Schlittschuh von Radek Krestan, seines Zeichen Stürmer der Towerstars, und von dort aus sprang die Scheibe ins Tor. Sieben Sekunden vor Ende war der Jubel groß, die Falken hatten den Ausgleich erzielt.
Kein Tor in der Overtime
Die Overtime brachte keine weiteren Tore und somit musste die Partie im Penaltyschießen entschieden werden. Branislav Konrad konnte die Schüsse der beiden Ravensburger Stefan Chaput und Christopher Oravec abwehren. Da im Gegenzug Robert Hock und Brady Leisenring trafen, sicherten sich die Falken den Sieg und den Extrapunkt.
Fabian Krull zum Spiel (Heilbronner Falken):
„Heute hatten wir das Glück mal auf unserer Seite und haben kurz vor Ende den Ausgleich durch ein Eigentor erzielt. Gegen Kaufbeuren haben wir sechs Sekunden vor Ende ein Tor bekommen und gegen Dresden haben wir ein Eigentor zum Ausgleich geschossen. Heute war es mal anders rum. Für uns wird es sicherlich schwer die Play-Offs zu erreichen, aber wir geben nicht auf. Sollten wir in die Play-Downs müssen ist es eigentlich egal, gegen wen wir spielen, in beiden Stadien wird es schwer zu gewinnen und im Endeffekt wird der Kopf entscheiden!“
Angesprochen auf seinen auslaufenden Vertrag: „Ich möchte gerne in Heilbronn bleiben, ich fühle mich hier sehr wohl.“
Kurzes Gespräch mit Sinisa Martinovic (Torhüter Heilbronner Falken):
Herr Martinov, derzeit sind Sie verletzt, wann geht’s wieder auf das Eis?
„Morgen habe ich einen Termin beim Arzt und dann wird es sich entscheiden. Wenn alles gut läuft, steige ich Dienstag wieder ins Training ein. Derzeit absolviere ich ein spezielles Trainingsprogramm. Bei meinem Muskelfaserriss warten wir lieber drei Tage länger, als dass ich ein zu großes Risiko eingehe.“
Wie gehen Sie damit um, dass nun mit Branislav Konrad ein Torwart da ist, der mehr spielt als sie?
„Ich bereite mich auf jedes Spiel vor, als würde ich spielen. Wenn ich spiele, gebe ich mein bestes! Sicherlich war es für mich etwas verwunderlich, dass nach drei Spielen unter dem neuen Trainer ein neuer Torhüter da war. Aber so ist es jetzt halt.“