Partystimmung in der Kolbenschmidt Arena
Foto. Ulrilke FreierDie Gäste waren ersatzgeschwächt angereist, verkrafteten den Ausfall des ein oder anderen Leistungsträgers gut. Bei Heilbronn stand natürlich Domenic Bartels im Blickpunkt, der erstmals in einem Heimspiel im Kasten stand und am Ende zum Spieler des Abends gewählt werden sollte. Im ersten Drittel übernahm Heilbronn gleich die Initiative, Marshall und Urquhart hatten die ersten Chancen. Die Gastgeber waren optisch überlegen, aber Crimmitschau stand defensiv gut und setzte seinerseits immer wieder Nadelstiche in der Offensive. Die beste Gelegenheit der Unterländer vergab Adriano Carciola, der in der 15. Minute allein auf den starken Gästekeeper Vollmer zustürmte, aber scheiterte. Auf der Gegenseite verpasste erst Tory knapp am langen Pfosten, dann war Grünn zur Stelle: Vom Bully weg sorgte der Finne nach 18 Minuten für die Führung der Gäste, die nach dem ersten Drittel die Spielanteile nicht korrekt widerspiegelte.
Auch im zweiten Drittel war es ein gutes und schnelles Zweitligaspiel, in der die Falken häufiger an der Scheibe waren, die Eispiraten aber auch ihre Chancen hatten. 3.000 Fans peitschten ihr Team nach vorne, aber irgendwie fand man kein Mittel gegen die unbequemen Gäste, die sich stets auf ihren Keeper verlassen konnten, der selbst eine 3-gegen-1-Situation zunichte machte (25.). Crimmitschau hatte bei einem starken Powerplay gegen Mitte des Drittels die Chance zu erhöhen, geriet im weiteren Verlauf des Drittels aber mehrfach unter Druck. Nach 40 Minuten sollte die Null aber weiter stehen, nachdem es Heilbronn oft zu kompliziert machte und nicht den direkten Weg zum Tor suchte.
Im Schlussabschnitt gaben die Gastgeber nicht auf und versuchten alles, durften aber auch nicht zu sehr aufmachen, denn bei Kontern blieben die Sachsen brandgefährlich, so in der 49. Minute, als Gödtel eine 2-gegen-1-Situation gegen Goulet bereinigte. Auch Bartels hatte mehrfach Gelegenheit sich auszuzeichnen und machte seine Sache sehr gut. In der 50. Minute war dann der Bann gebrochen: Fabio Carciola sorgte mit einem Backhander für den 1:1-Ausgleich und großem Jubel auf den Rängen. So ging es in eine enge Schlussphase, in der die Falken im Powerplay antreten durften: Chris Capraro bediente Chris Billich, der dreieinhalb Minuten vor dem Ende direkt abzog und Heilbronn in Führung brachte. Das sollte es aber nicht gewesen sein, denn Crimmitschau stemmte sich gegen die nun drohende Niederlage, nahm den Keeper vom Eis und hatte 20 Sekunden vor dem Ende Erfolg: Keith war zur Stelle und drückte die Scheibe aus kurzer Distanz zum 2:2-Ausgleich über die Linie.
Wie schon gegen Landshut hatten die Falken eine knappe Führung nicht nach Hause gebracht, doch heute sollte es schließlich ein Happy End geben. In der Verlängerung scheiterte Fabio Carciola noch an der Oberkante der Latte, bevor sich Schütz und Danner in die Haare gerieten und den Zuschauern auch noch eine Boxeinlage lieferten. Im Penaltyschießen hatte dann Domenic Bartels seinen großen Auftritt. Der junge Keeper behielt gegen Grözinger, Goulet und Grünn die Oberhand, so dass der Treffer von Lemieux für den Zusatzpunkt der Gastgeber genügte.
Zwei Punkte für Heilbronn, einer für Crimmitschau - ein gerechtes Ergebnis nach einem spannenden und unterhaltsamen Eishockeyabend in der Kolbenschmidt Arena.